PORTRÄT
Ein alter Mann liegt in einem Krankenhausbett. Das Bett steht in einem Raum des Theaters; der alte Lear wird dort von den Schatten der Töchter und einer geschäftigen und dabei kranken Welt umspielt und umspült. In der coronabedingten Livestream-Fassung der „Lear“-Inszenierung von Sebastian Hartmann am Deutschen Theater in Berlin spielte Markwart Müller-Elmau einen von Krankheit gezeichneten Greis, ähnlich wie schon in der bislang rein digital gebliebenen „Zauberberg“- Inszenierung Hartmanns. Die Geschichte des jungen Greises Hans Castorp wurde darin vom gealterten Castorp her aufgerollt.
Markwart Müller-Elmau wurde gerade 84 Jahre alt – und wirkt tatsächlich sehr lebendig. Beim Covershooting scherzt er mit dem Fotografen: „Mit jeder Minute werde ich älter“, und erwähnt, dass er we-gen der „ewigen Warterei“ nie gerne Filme gedreht habe. Der Schauspieler ist Mitglied des Ensembles des ...