Linke Sahra Wagenknecht, 49, über ihre Entscheidung, sich aus der Spitzenpolitik zurückzuziehen, über die Zukunft der Partei und ihre Beziehung zu Oskar Lafontaine
Politikerin Wagenknecht: »Unterstellungen, Lügen, Häme«
PETER RIGAUD / DER SPIEGEL
SPIEGEL: Frau Wagenknecht, Sie haben angekündigt, nicht mehr als Fraktionsvorsitzende der Linken zu kandidieren. Zuvor haben Sie sich von der Spitze der Sammlungsbewegung »Aufstehen« zurückgezogen. Was ist passiert?
Wagenknecht: Ich habe seit Längerem gemerkt, dass ich so nicht mehr weitermachen kann. Ich stehe jetzt seit Jahren unter Dauerstress. Im Ergebnis hatte ich immer wieder gesundheit - liche Probleme. Jetzt bin ich über längere Zeit ausgefallen, das war ein Warnschuss, den ich einfach ernst nehmen musste. Ich brauche eine neue Balance.
SPIEGEL: Sie waren zwei Monate lang krank. Geht es Ihnen wieder gut?
Wagenknecht: Ich bin weitgehend wiederhergestellt. Mir ist diese Entscheidung auch wirklich nicht leichtgefallen. Ich weiß, dass ich dadurch viele meiner Unterstützer enttäusche, während meine Gegner ...