... Gegensatz zur Posenmontage deutlich bessere aerodynamische Eigenschaften auf – und bringt daher die entscheidenden Meter Wurfweite.
GROSSE AUSWAHL
Die Auswahl an Sbirolinos ist groß. Am häufigsten findet man im Angelladen transparente und milchige Modelle. Der Unterschied zwischen diesen beiden Sbiro-Typen besteht darin, dass die transparenten Modelle sinken, die milchigen hingegen schwimmen. Schwimmende Sbiros kommen zum Einsatz, wenn die Fische wie der Forellenangler sagt „flach stehen“, also knapp unter der Wasseroberfläche umherziehen. Mit den transparenten sinkenden Modellen angelt man tiefer und kann unterschiedliche Wassertiefen befischen. Waldemars Sbirolino-Arsenal besteht aus Modellen in Gewichten zwischen 6 und 12 g. Je weiter draußen er angeln möchte, desto schwerer wird der Sbiro gewählt.
Der Sbirolino wird auf die 0,20eroder 0,22er-Hauptschnur gefädelt. Diese Schnurstärke mag so manchem versierten Forellenangler etwas dick erscheinen, aber gerade bei kraftvollen Würfen wirken doch große Kräfte auf das Material. Mit einer etwas stärkeren Hauptschnur wird Schnurbruch beim Auswerfen verhindert. Außerdem hat man so ein paar Kraftreserven beim Drill einer großen Forelle.
Waldemar setzt auch beim Angeln auf Distanz auf eine monofile Hauptschnur. Gehakte Forellen sind im Drill sehr spritzig, bocken und schütteln häufig den Kopf. Der Experte hat die Erfahrung gemacht,dass bei einer monofilen Hauptschnur deutlich weniger Fische während des Drills ausschlitzen als bei geflochtener Hauptschnur.
SCHUTZ GEGEN DRALL
Unterhalb des frei auf der Schnur laufenden Sbirolinos wird ein Silikonstopper auf die Hauptschnur gezogen. Er dient als Schutz für den Knoten am Wirbel, der wiederum als Verbindung zum Vorfach fungiert. Ganz wichtig beim Wirbel: Verwenden Sie unbedingt einen Dreifach- oder Fünffachwirbel! Da beim Schleppen mit der Sbirolino- Montage rotierende Köder eingesetzt werden, würde bei einem einfachen Tönnchen-Wirbel die Schnur verdrallen. Ein Mehrfachwirbel wirkt dem Schnurdrall entgegen.
Am Wirbel wird das Vorfach befestigt. Es weist einen Durchmesser zwischen 0,18 und 0,20 mm auf und ist zwischen 1,20 und 2,50 m lang.
Sind die Forellen gierig und fressen ohne Argwohn, kann man das Vorfach kurz wählen, sind die Fische hingegen vorsichtig, sollte das Vorfach lang ausfallen. So bringt man Distanz zwischen Sbiro und Köder und kann die mögliche Scheuchwirkung des Sbirolinos verringern. Möchte man die Absinkgeschwindigkeit des Köders erhöhen, kann man ein 0,3 bis 0,5 g schweres Bleischrot auf dem Vorfach platzieren.
Am Ende des Vorfachs befindet sich ein Haken der Größe 6 bis 8.
Waldemar präsentiert den Forellen sehr gerne einen Teigpropeller, der sich im Wasser attraktiv um die eigene Achse dreht (siehe Angelsee-aktuell 3/2021, S. 13). Auf diese Weise wird das Seitenlinienorgan der Salmoniden gereizt und sie lassen sich zum Biss provozieren. Aber auch das bekannte rotierende Bienenmaden-L bringt Bisse.
Um die Sbirolino-Montage auf Weite zu bekommen, benötigt man eine relativ lange Rute, die sich beim Auswerfen gut auflädt. Ruten in Längen zwischen 3,60 und 3,90 m mit einem Wurfgewicht zwischen 3 und 25 g eignen sich sehr gut für diese Angelmethode.
TIEFEN-KONTROLLE
Zu wissen, in welcher Tiefe man angelt, bereitet gerade Einsteigern in die Sbiro-Angelei häufig Probleme. Denn es gibt ja keine Pose, welche die Tiefe festlegt, in der der Köder läuft. Mit einem sinkenden Sbirolino kann man je nach Absinkdauer der Montage fast die gesamte Wassersäule befischen.
Waldemar geht folgendermaßen vor: Er wirft die Montage im Uferbereich des Gewässers ein, wo die Gewässertiefe etwa 1m beträgt und zählt die Sekunden, bis der Sbiro den Boden erreicht. Hat er beispielsweise bis 3 gezählt, weiß er, dass der Sbiro nach ca. 3 Sekunden eine Tiefe von etwa 1m erreicht hat.
Beginnt man nach dem Auswerfen dorthin, wo sich die Forellen befinden, nach einer Absinkphase von 3 Sekunden mit dem Einkurbeln der Montage, läuft der Sbiro auf einer Tiefe von 1 m. Zählt man hingegen bis 6, befindet sich die Montage auf einer Tiefe von rund 2 m. Auf diese Weise kann man die Angeltiefe kontrolliert variieren und die Wasserschichten nach hungrigen Forellen absuchen.
In den meisten Fällen genügt es, die Montage monoton einzukubeln, damit der Köder seine lockende Wirkung entfaltet. Ab und an kann man auch einen Stopp einlegen. Waldemar hält die Rute so, dass Rutenspitze und Schnur einen Winkel von etwa 45 Grad bilden. So erkennt er auch feine Zupfer und hat beim Biss einen Puffer und Zeit zu reagieren, bis die Forelle Widerstand spürt. Hat ein Fisch den Köder genommen, hält Waldemar Kontakt zur Forelle, der Rollenbügel wird nicht geöffnet. Zieht der Fisch entschlossen ab, wird der Anhieb gesetzt.