... auf der Reise-Wunschliste sehr vieler Taucher. Und einige bleiben dann auch schon mal länger. So ähnlich ist es auch Doris Vierkötter ergangen, die vor 14 Jahren ihr kleines Tauchresort Alam Batu im Nordosten Balis eröffnet hat. Es ist auch kein Wunder, denn wer einmal die Schönheit und Vielfalt der Insel erleben durfte, will immer wieder zurückkehren – oder eben bleiben. Die Reisfelder, Vulkane, Feuchtsavannen, Mangrovenwälder und die atemberaubende Küste, zwischendrin Affen und exotische Vögel – Bali ist bunt und wahnsinnig facettenreich. Über wie unter Wasser.
Das Fleckchen Erde, auf dem das charmante Resort steht, war vor 14 Jahren noch eine Salzsaline. Nach und nach bauten Doris und ihre Geschäftspartner Bungalow für Bungalow auf und schufen ein stilvolles Urlaubsversteck, in dem alles zusammenpasst. Ein wunderschöner Garten mit Mango- und Papayabäumen ist entstanden, es gibt einen Pool mit herrlichem Ausblick aufs Meer, eine chillige Lounge neben dem Restaurant, Massagehäuschen am Meer und selbstverständlich auch eine Tauchbasis samt großem Kameraraum.
Nur zehn Minuten mit dem Boot braucht man zu den vielen Spots, die die Taucher hier magisch anziehen. Das Beste daran ist, dass kein anderes Resort in der Nähe liegt – und so hat man die Spots fast immer für sich allein. Am Spot Baywatch, der nur eine Minute entfernt liegt, geht es zum Muck-Tauchen über schwarzem Vulkansand. Nach einem Sandgebiet in fünf Metern Tiefe fällt der Grund tief ab. Er ist hauptsächlich von niedrig wachsendem Seegras bedeckt, in dem sich viele Critter verstecken: Seepferdchen, Nacktschnecken und Geisterpfeifenfische fühlen sich hier wohl. Auf zehn Metern Tiefe kommt man an eine kleine Putzerstation mit vielen Seefedern und farbigen Schwämmen. Kaiserfische und Juwelenbarsche lassen dort intensive Körpferpflege über sich ergehen.
„Mein Lieblingsplatz im Alam Batu ist das Krähennest“, sagt Peter Schweigert nach dem Tauchgang. Damit meint er die überdachten Sonnenliegen auf einer der vorgelagerten Klippen in erhöhter Lage. „Von dort aus hat man den perfekten Blick auf die Küste und das Meer – und man kann die Taucher beobachten, die zum Riff fahren oder wiederkommen“, erzählt der Zahnarzt strahlend, der das Resort fast jedes Jahr mit seinen Töchtern besucht. „Aber jetzt wollen wir erst noch ans Hausriff“, so lautet sein Plan.
Blau getupft und bei Fotografen beliebt: eine Harlekingarnele.
ALLE FOTOS: T. FRIEDRICH
Vom Pool aus hat man einen wunderschönen Blick aufs Meer hinaus – wie auch von den schräg davor und daneben liegenden, überdachten Sunbeds.
Eindrucksvoll: Einen Ausflug zu den Reisterrassen sollte man während seines Bali-Urlaubs unbedingt unternehmen .
Abends tauchen Restaurant und Lounge in angenehm warmes Licht.
Die „Liberty“ ist so dicht mit Korallen bewachsen, dass man kaum sieht, dass es sich um ein Wrack handelt.
Das Alam-Batu-Hausriff ist 800 Meter lang und äußerst artenreich. Die Korallenvielfalt umfasst Schwarze und Tisch- und Weichkorallen sowie Gorgonien mit zwei Metern Durchmesser. Fischschulen aus juvenilen Barrakudas und Schnappern, Riffhaie, Seepferdchen, Harlekingarnelen und viele weitere Critter tummeln sich an diesem Küstenabschnitt. Sogar Pygmäenseepferdchen gibt es. Sie halten sich zwischen 20 und 30 Metern Tiefe auf. Auch die seltenen Sargassum-Anglerfische sind hier öfters zu sehen – sie umschwimmen dann die Ankerleinen der zwei Speedboote.
Ein Besuch der „Liberty“ gehört zum Muss bei einem Bali-Tauchurlaub. Auch wenn es an dem Spot mitunter arg voll ist, ist der Tauchgang faszinierend. Die ersten Wrackteile liegen in nur drei Metern Tiefe, erfahrene Taucher zieht das dann bis in 29 Meter Tiefe hinab. Das komplette Wrack ist mit Weich- und Hartkorallen bewachsen. Heck und Bug sind besonders farbenfroh. Und man mag es kaum glauben: Über 400 Fischarten wurden hier auf kleinem Raum gezählt!
Leinen los! Im Alam Batu geht es bis zu fünf Mal zum Bootstauchen hinaus.
Wieder mehr Ruhe hat man dann bei Black Forest. Bei der Putzerstation in 30 Metern Tiefe kann man Fledermausfische und Barrakudas beobachten. Auf dem schönen Riffrücken verstecken sich Süßlippen zwischen Schwarzen Korallen – und darüber kreist ein eindrucksvoller Makrelenschwarm.
Eine Bali-Reise hinterlässt Spuren in einem. Seien Sie also nicht verwundert, wenn auf einmal der Wunsch aufkeimt, diese traumhafte Insel ein weiteres Mal zu besuchen.
REISE-FACTS
ANREISE
Flug mit Stopp in Singpapur bis nach Denpasar. Dann Autotransfer ins Alam Batu (drei Stunden).
WOHNEN
Maximal 30 Gäste werden in zwölf Bungalows und drei Villen untergebracht. Im Resort gibt es einen Pool, eine Terrasse mit wunderschönem Ausblick, Spa und Kameraraum. Im Februar hat das Resort geschlossen. Info: www.alam-batu.com
Blick in eines der Bungalow-Doppelzimmer
ALLE FOTOS: T. FRIEDRICH
TAUCHEN
Angefahren werden rund 24 Tauchspots, zudem gibt es ein 800 Meter langes Hausriff. Ausfahrten finden drei Mal täglich statt, Nitrox gibt’s „for free“.
AUSFLÜGE
Landausflüge sind auf Bali ein Muss. Organisiert werden Halb- und Ganztagestouren zu Reisterrassen, Wasserfällen, Tempeln, Canyoning, Shopping und vieles mehr.
PREISBEISPIEL
12 Nächte im Bungalow-Doppelzimmer mit Ventilator kosten inklusive Frühstück, 20 Tauchgängen im Hausriff, allen notwendigen Transfers und Flug mit Singapore Airlines (ab/bis Frankfurt inklusive Steuern) ab 2220 Euro pro Person. Info: Aquaventure Tauchreisen, www.aquaventure-tauchreisen.de. Weiterer Veranstalter: Wedive, www.wedive.ch
Beeindrucken: Der Bug der „Liberty“ ragt überkrustet mit Schwämmen und Korallen ins Blau des Wassers.