Ich hatte den Eindruck, Dein neues Album dreht sich vor allem ums Auf-der-Suche-Sein …
Tim Bendzko: Gefühlt geht es in der einen Hälfte ums Abschließen, die andere Hälfte begibt sich auf die Suche nach Neuem. Irgendwie möchte man als Mensch ja gerne bei sich ankommen. Ich glaube, es ist eine Illusion, dass man das wirklich schaffen kann.
Was sind Deine wichtigsten Werte?
Andere Menschen so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte. Ich bin viel mit dem Auto unterwegs und verstehe häufig die Rücksichtslosigkeit anderer Fahrer nicht. Kürzlich wäre ich beinahe gegen einen Baum geknallt, weil mich jemand wissentlich von der Straße drängen wollte. Ich versuche mich anderen gegenüber anständig zu benehmen, auch wenn das bedeutet, dass ich meine Ziele nicht auf dem schnellsten Weg erreiche.
Du hast Theologie studiert. Um was zu werden?
Ich wollte immer Sänger werden. Aber dann war ich mit dem Abi fertig und dachte, wer will einen 18-Jährigen übers Leben singen hören? Als Teenie-Star habe ich mich nie gesehen, also musste ich Zeit überbrücken und dann am besten mit etwas, was mich sehr interessiert. Warum und woran Menschen glauben fand ich superspannend.
Wie geht’s Dir, wenn Du im Club bist, und sie spielen einen Song von Dir?
Da ich nie in Clubs gehe, kann mir das nicht passieren. Aber privat kommt es vor, dass jemand auf die geniale Idee kommt, einen Song von mir zu spielen. Das ist mir immer etwas unangenehm.
Was machst Du, wenn Du frei hast?
Anfang des Jahres hatte ich den Drang, viel zu reisen.
Kennst Du Deine Grenzen?
Out now! Endlich gibt es Nachschub von Tim Bendzko. Das Album „Filter“ kommt gefühlvoll, aber stark daher. Im Mai geht der Sänger dann mit seinen neuen Songs auch auf Tour
”Ich glaube, alles, was ich mir vorstellen kann, ist auch möglich“
TIM BENDZKO
FOTOS: ANDRE JOSSELIN, PR