... scheitert und wird 1967 geschieden
Familie Cash feiert ein Jubiläum. Als Johnny (3. v. r.) ein Kind war, lebte sie in bitterer Armut. Das ist nun Vergangenheit
Der Alkohol hat einen fatalen Einfluss auf Cashs Leben - vor allem in den 1960er-Jahren. Doch er erholt sich von der Sucht
Leider gerät der Musiker immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt. 1965 etwa wird er mit Betäubungsmitteln im Gepäck erwischt
Am 13. Januar 1968 tritt der Sänger im Gefängnis auf. Das Konzert ist seine Sternstunde
Wenn er am Mikrofon steht, wirkt er fast gleichgültig. Als würde er einen Schritt hinter sich selbst und seine Gitarre zurücktreten. Und doch trifft jedes gesungene Wort ins Mark: „Ich fiel in einen Ring aus Feuer.“ Auch wenn Johnny Cash († 71) weder springt noch grölt: Um ihn herum lodern die Flammen.
Als Kind erleidet er ein schweres Trauma
Vielleicht fiel Johnny Cash schon bei seiner Geburt in diesen „Ring of Fire“ - von dem er 1963 sang. Denn Arkansas, wo er 1932 das Licht der Welt erblickte, war von bitterer Armut geprägt.
Doch sein eigentliches Trauma erlebte Cash im Alter von zwölf Jahren. Da geriet sein Bruder Jack in eine elektrische Säge. Der grausige Todesfall überschattete fortan Johnnys Leben. Nach der Schule absolvierte er seinen Militärdienst in Deutschland. 1954 kehrte er in die USA zurück - und heiratete Vivian Liberto († 71), die ihm vier Kinder schenkte. Zugleich entdeckte er sein Talent als Country-Sänger. Mit dem Song „I walk the Line“ stürmte Cash 1956 die Charts. Sein Name wurde in einem Atemzug mit Elvis Presley genannt. Doch er konnte dem flammenden Kreis nicht entkommen - der er selbst war.
Der Sänger findet seine große Liebe
In den 1960er-Jahren verfiel Johnny Cash dem Alkohol und den Drogen. Seine Kollegin, die Country-Sängerin June Carter († 73), bemerkte den Verfall. Und trotzdem konnte sie nicht vermeiden, dass sie sich in den taumelnden Künstler verliebte. Sie selbst war es, die daraufhin „Ring of Fire“ schrieb.
Doch es war ein reinigendes Feuer: Denn es erfasste auch Cash, der in June die Frau seines Lebens erkannte. Sie war es, die ihm über die Sucht hinweghalf - und die sein spektakuläres Comeback in den 1960er-Jahren wohl erst möglich machte.
1968 heiratete das Paar, nachdem Johnnys Ehe mit Vivian gescheitert war. Im gleichen Jahr gab der Künstler ein Konzert, das in die Musikgeschichte eingegangen ist: Er trat im berüchtigten „Folsom“-Gefängnis in Kalifornien auf. In dieser Zeit wurde aus Johnny Cash mehr als ein erfolgreicher Country-Sänger. Er ging ins Reich der Legenden ein.
Zwar hatte er weiter mit seinen inneren Dämonen zu kämpfen. Und auch der Erfolg ließ in den letzten Jahren nach. Doch mit June blieb er bis zum Ende zusammen. 2003 starb er nur wenige Monate nach ihr. Und das Feuer seiner Musik? Lassen wir es ihn selbst besingen: „Es brennt, brennt, brennt“ - noch lange über seinen Tod hinaus.
Haben, Sie das gewusst …?
Mit Feuer hatte Johnny Cash so seine Erfahrungen - nicht nur in der Liebe. 1965 löste er in Kalifornien einen großflächigen Waldbrand aus. Als der Richter ihn fragte, ob er daran schuld sei, erwiderte der Sänger: „Es war mein Truck, und der ist tot, also können Sie ihn nicht befragen.“ Angeblich hatte sich der Wagen überhitzt. Cash kam mit einer Geldstrafe davon.
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