... ist es als Friedfischangler eine gute Idee, vermehrt auf Proteine im Futter und beim Hakenköder zu setzen. Eine echte Proteinbombe, die zudem leicht verdaulich ist, stellt der Mehlwurm dar. Für alle größeren Friedfische ist er ein lohnender Brocken im kalten Wasser! Er steckt voller Energie und hat genau die richtigen Maße: größer als die Maden oder Pinkies, mit denen jetzt sparsam gefüttert wird, aber auch kein Großköder, vor dem die Fische jetzt eher zurückschrecken.
Zwar akzeptieren Fische den Köder auch ohne Gewöhnung, doch wer seinem Grundfutter zwei Hände grob zerschnittene Mehlwürmer hinzufügt, erzielt noch einmal bessere Ergebnisse. Der Geruch macht alle Friedfische aktiv und lässt sie dem Hakenköder gegenüber alle Scheu verlieren.
Beinahe alle Fischarten lieben den Mehlwurm, im Winter spielt er aber besonders bei Karpfen, Brassen und Barschen seine Stärken aus – warum auch immer.
Allrounder: Fast alle Fischarten lieben den Mehlwurm.
Im Fachhandel werden zwei Größen von „echten Mehlwürmern” angeboten. Die Zophobas genannten Riesenmehlwürmer sind bis zu fünf Zentimeter große Larven des Großen Schwarzkäfers.
STECKBRIEF MEHLWURM
Der Mehlwurm ist kein Wurm im eigentlichen Sinne, sondern die Larve des Mehlkäfers. Die Entwicklungszeit vom Ei bis zum Käfer kann zwischen sechs Monaten und einem Jahr betragen, abhängig von der Temperatur und dem Nahrungsangebot. Die Larven sind beachtlich widerstandsfähig: Sie können bis zu neun Monate ohne Nahrung überstehen und sind kältetolerant. Mehlkäfer sind weltweit verbreitet und bewohnen altes Holz und anderes verrottendes organisches Material. Wie ihr Name vermuten lässt, haben sie eine Schwäche für Getreide- und vor allem Mehlvorräte, daher sind sie ungeliebte Schädlinge in Getreidespeichern und Bäckereien.
Mehlwürmer könnten übrigens zukünftig bei der Beseitigung von Kunststoffabfällen behilflich sein. Experimente an der Universität von Stanford zeigten, dass Mehlwürmer in der Lage sind, den Kunststoff PS (Polystyrol), der zum Beispiel als Styropor weltweit viel Verwendung findet, ohne erkennbare Gesundheitsschäden zu verzehren. Er genügt ihnen sogar als alleinige Nahrung.
Der Mehlkäfer bekommt erst im ausgewachsenen Stadium seine schwarze Farbe. Er wird bis zu zwei Zentimeter groß, kann fliegen und ist ziemlich lichtscheu.
FOTOS: F. PIPPARDT. D. SCHRÖDER, AJC1 / FLICKR, DIDIER DESCOUENS