... andocken. Der Kunde hat die Wahl zwischen Audiostreaming (BTS), Audiostreaming plus DSP-Programmierung (BTA2) und dem neuen BTS-HD, das dank Bluetooth 5 und aptX HD ein drahtloses Streaming hoch aufgelöster Musikdateien erlaubt. Dies sei hiermit empfohlen, auch wenn die M12 „nur“ die Audiobandbreite bis 22 kHz wiedergibt. HiRes-Bluetooth erweitert auch den Dynamikumfang auf 24 Bit, was mindestens so wichtig ist wie der erhöhte Frequenzumfang. Die M12 ist angenehm übersichtlich aufgebaut, an einer langen Seite befi nden sich die Unmengen Ein- und Ausgänge, wobei die Hochpegeleingänge und die Lautsprecherausgänge in 12-Kanal-Molex-Steckern zusammengefasst sind – schön, dass die Lautsprecherleitungen einen ordentlichen Querschnitt für die enorme Leistung haben.
Mit 32 Bit (64 im „Boostmodus“) bürgt er für Rechentiefe und damit Klangqualität, außerdem hat er genug Leistung, um die 16 DSP-Kanäle der M12 zu rechnen, 48 kHz Samplingrate sind dabei immer noch drin. Auch bei den Wandlern vertraut Musway auf bewährte Qualität, in diesem Fall aus dem Hause Texas Instruments bzw. Burr Brown.
Software
Zusammen mit der M12 hat Musway auch die Programmiersoftware neu aufgelegt. Die neue Oberfl äche ähnelt dem bisher Bekannten, doch dank einheitlicher Technologie aller DSP-Produkte von Musway gibt es jetzt eine Software für alle. Bis auf das Routing und ein paar Kleinigkeiten finden wir alle relevanten Einstellungen in einem Fenster. Es gibt für alle Kanäle Bandpassweichen bis 48 dB/Oktave in drei Charakteristiken. Etwas hemdsärmelig ist die Programmierung der Weichen z.B. mit ungeraden Ordnungen bei Linkwitz oder variierenden Dämpfungen bei der eingestellten Trennfrequenz. Im Grunde funktionieren die Weichen jedoch. Die EQ-Bänder sind vollparametrisch einzustellen, dazu gibt es eine Laufzeitkorrektur der Ausgänge in 0,02 ms bzw. 7-mm-Schritten. Sehr angenehm ist, dass die Zeit oder der Weg jetzt genau und im Klartext angezeigt werden ohne Schnickschnack wie Grob-und Feineinstellung. Im Frequenzfenster sieht man übersichtlich, was gerade passiert, auch die EQs sind (auch per Tastatur) gut zu bedienen. Wegen der 16 Kanäle geht es bei Eingangswahl, Stummschaltung und Laufzeit etwas eng zu, hier muss man genau alle Häkchen im Blick behalten. Gut gelöst ist das Gruppieren von Kanälen, auch eine Brückenschaltung lässt sich anzeigen und es lassen sich bis zu vier Kanäle zu einer Subwoofergruppe zusammenfassen, die dann von der optionalen Fernbedienung erkannt wird. Die Extras sind nicht zahlreich, aber wichtig. Wir haben eine Stromsparabschaltung für Can-Fahrzeuge, eine Einstellung zur Durchschaltung der Fahrzeugtöne und eine Auto-Mute-Funktion gegen Knacksen. Weiterhin bietet die M12 einen Eingangspin für den Rückwärtsgang, der dann ebenfalls die Fahrzeugtöne einspeist. Somit ist die Musway-Software nicht die kompletteste am Markt, sie ermöglicht jedoch in den meisten Fällen ein problemloses Arbeiten. Und ein großer Pluspunkt ist die Musway „Tunest“ App, die in Verbindung mit dem BTA2 die komplette Programmierung des DSPs erlaubt und auch Fernbedienungsfunktionen wie Master-und Sublevel, Quellenwahl und Quellenwahl ermöglicht.
Messungen und Sound
Im Messlabor beeindruckt die M12 mit jeder Menge Power. Doch nicht die von uns ermittelten 73 und 116 Watt Kanalleistung allein beeindrucken, sondern auch wie souverän die Musway die Leistung abgibt. Da die Musway brückbar ist, freuen sich 4-Ohm-Subwoofer über knapp 260 Watt. Selbst bei Vollaussteuerung dringen keinerlei Nebengeräusche aus dem Gehäuse, der Kühlkörper wird auch nicht heiß. Die M12 erweckt den Eindruck, als ob sie noch mehr Leistung könnte. Das ist nicht abwegig, denn an 2 Ohm bemerken wir eine limitierende Schutzschaltung, die bei 116 Watt eingreift. Die Verzerrungswerte überzeugen besonders an 4 Ohm und kleinen bis mittleren Leistungen, also im „Klangbereich“ Insgesamt geht die Musway als sehr gute Endstufe hoch erhobenen Hauptes aus dem Messparcours. Im Klangcheck zeigt sie dann ihre ganze Klasse. Sie liefert jederzeit kraftstrotzenden Sound, der richtig Laune macht. Bassschläge kommen mit souveränem Durchzug und genau auf den Punkt. Im Mittelton spielt die M12 mitreißend und legt sich bei Gesangsstimmen mächtig ins Zeug. Im Hochton gefallen die Details, die die M12 nicht aggressiv serviert, sondern im besten Sinne musikalisch. Auch insgesamt stimmt der Spielfluss, so dass man sich nie Sorgen um die Klangdarbietung machen muss – eine auf ganzer Linie hochklassige Performance.
Technische Daten Musway M12
Abmessungen 340 x 172 x 48 mm
Eingänge
• 6-Kanal RCA
• 12-Kanal High-Level mit Autosense, 2x Gainregler
• 1x digital S/PDIF (optisch)
• 1x AUX (RCA, Stereo) mit Gainregler
• Empfindlichkeit 6V (RCA), 24 V (Hochpegel)
Ausgänge
• 4-Kanal RCA (prozessiert)
• Remote-out
DSP-Software (V 3.2 im Test) Equalizer
• vollparametrischer EQ auf Ausgänge, 31 Band pro Kanal
• 20 – 20k Hz, 1-Hz-Schritte
• +15 – -15 dB, Q 0,1 – 10
Frequenzweichen
• 20 – 20k Hz, Butterworth, Bessel, Linkwitz, 1-Hz-Schritte
• Flankensteilheit bis 48 dB/Okt.
Zeit und Pegel
• Laufzeitkorrektur (48 kHz), bis 17,7 ms/ 601 cm, 0,02 ms/7-mm-Schritte
• Phasenumkehr 0, 180°
• Pegelanpassung Ausgänge 0,1-dB-Schritte, Mutefunktion
Ausstattung
• 6 Presets
• Ein- und Ausgänge beliebig routbar
• Start-Stopp-Fähigkeit bis 7,1 V
• EPS (Error Protection System) für Diagnosefunktion
• Automatisches Umschalten auf Bluetooth
• Umschalten auf High-Level für Fahrzeugtöne
• Wahlweise High-Level oder RCA-Eingänge
Optionales Zubehör
• Bluetooth-Dongle BTS (Audiostreaming)
• Bluetooth-Dongle BTS-HD (Audiostreaming in HiRes-Qualität)
• Bluetooth-Dongle BTA2 (Audiostreaming und App-Steuerung aller Funktionen)
• Remote-Controller DRC1 (Lautstärke, Basslevel, Quellen, Setups)
Fazit
12 Verstärkerkanäle und 16 DSP-Kanäle, kein Nachrüstgerät hat mehr zu bieten. Wer das volle dutzend braucht, findet mit der Musway M12 ein feines Stück Verstärkertechnik, das prima läuft und mit solider Leistung punktet.
Elmar Michels