... freigesetzt wurden. Seitdem sieht er zwar unter der Maske aus „wie Peperoni-Fladenbrot“, haut aber nonstop Sprüche raus. Das Szenario der Fortsetzung erinnert an „Terminator 2“ (1991): Cyborg Cable (Josh Brolin), Supersoldat und mächtiger Telepath aus der Zukunft, hat es auf einen Jungen namens Russell abgesehen. Weil der als Erwachsener Dinge tun wird, die Cable verhindern will? Ausnahmsweise hört Superschnauze Deadpool (kurz: DP) auf sein Gewissen und stellt eine X-Force zusammen, um den (harmlosen?) Teenager zu schützen.
Der Dreh in Ryan Reynolds’ Heimatstadt Vancouver wurde von einer Tragödie überschattet. Bei einem Motorrad-Stunt verunglückte die Rennfahrerin Joi Harris tödlich, „Deadpool 2“ war ihr erster Film. In den Comics werden DP und Cyborg Cable, der mit einem techno-organischen Virus ringt, das seinen Körper zu übernehmen droht, beste Buddys. Ab 2004 erschien sogar die Reihe „Cable & Deadpool“. Josh Brolin zumindest verspricht, dass Teil zwei noch witziger wird als der Vorgänger. Angeblich hat der 50-Jährige für vier Mutantenfilme unterschrieben und könnte theoretisch auch in „The New Mutants“ (2019) auftauchen. Als Titan Thanos in „Avengers: Infinity War“ ist Brolin zudem Teil des Marvel Cinematic Universe. Noch besitzt Twentieth Century Fox die Rechte am „X-Men“-Universum. Sollte der „Avengers“-Verleih Disney tatsächlich wie geplant Fox übernehmen, eröffnen sich unfassbare Crossover-Möglichkeiten. Für David Leitch hat sich „Deadpool 2“ schon vor dem Start ausgezahlt: Demnächst inszeniert der Regisseur „Hobbs and Shaw“, das erste „Fast & Furious“-Spin-off.
Isle of Dogs -Ataris Reise
Wes Anderson hatte seinen größten Erfolg mit „Grand Budapest Hotel“ (2014). Für sein zweites Stop-Motion-Projekt nach „Der fantastische Mr. Fox“ (2009) gewann der US-Filmemacher bei der diesjährigen Berlinale einen Silbernen Bären für die beste Regie. Verdientermaßen, bezaubert das drollige Animationsmärchen doch nicht zuletzt durch seine einzigartige Detailverliebtheit. Die versponnene Fabel spielt in Japan, wo sämtliche Hunde auf eine riesige Mülldeponie verbannt werden. Damit beginnt die Odyssee des Jungen Atari, der bei der Suche nach seinem geliebten Spots Hilfe von einem Trupp ausgestoßener (und sprechender) Zottelköter bekommt.
AZ
Liliane Susewind
Lilli (Malu Leicher, M.) und ihre Mitschüler wollen den Tierpark „Paradisia“ retten
Die elfjährige Liliane Susewind kann mit den Tieren sprechen. Doch ihre besondere Gabe macht Lilli zur Außenseiterin und stiftet oft Chaos. Deshalb schwört sie, ihr Geheimnis künftig lieber für sich zu behalten. Als jedoch im Tierpark „Paradisia“ plötzlich Bewohner verschwinden, ist ihre Hilfe gefragt. „Die Wilden Kerle“-Regisseur Joachim Masannek hat aus der Kinderbuchreihe von Tanya Stewner ein modernes, farbenfrohes Märchen gemacht. Und der Cast – etwa Aylin Tezel als Schurkin und Christoph Maria Herbst als trotteliger Tiertrainer – kann sich absolut sehen lassen. Dank der fantasievollen Story fallen die teils überzeichneten Figuren kaum auf.
KN
Nach einer wahren Geschichte
Delphine (Emmanuelle Seigner, l.) und ihre mysteriöse Freundin Elle (Eva Green)
Die Pariser Bestsellerautorin Delphine (Emmanuelle Seigner) kämpft mit Depressionen und einer Schreibblockade, als die faszinierende Ghostwriterin Elle (Eva Green) in ihr Leben tritt. Die neue Freundin organisiert Delphines Alltag und zieht sogar bei ihr ein. Dabei entgleitet der Autorin zusehends ihre Identität. Elegantes, aber emotionsarmes Alterswerk des mittlerweile 84-jährigen Roman Polanski. Und die beiden Stars werden bis zum (gar nicht so) überraschenden Finale nicht recht warm miteinander. Mal ehrlich: Ohne den Namen Polanski würde der Film wohl nur Arthouse-Nerds interessieren.
WIE
I Feel Pretty
Lachhaft oder cool? Pfundskerl Renee (Amy Schumer) beim Bikini-Contest
Renee hat ein paar Kilo zu viel und fühlt sich unscheinbar. Bis sie sich beim Sturz vom Fitnessrad den Kopf anschlägt und ihr Spiegelbild fortan eine Model-Granate zeigt. In Wahrheit hat Renee sich null verändert, doch dank ihres neuen Selbstvertrauens klappt es auf einmal mit den Männern und auch mit dem Job in der Beauty-Branche. Humor macht sexy, und mit gesundem Selbstbewusstsein kannst du alles schaffen: Obwohl Star Amy Schumer („Dating Queen“, 2015) gar nicht übergewichtig ist, macht ihr Plötzlich-schön-Durchmarsch erst mal Spaß. Dann wird aber die Frauenpower-Hymne eher platt und trägt am Ende auch noch unnötig dick auf.
US
FOTOS: 20TH CENTURY FOX (4), SONY PICTURES, STUDIOCANAL, CONCORDE