Zehn Hengste weniger als im Vorjahr traten bei der Weser-Ems-Körung in Vechta unter die Augen der Körkommission, doch diese wussten zu gefallen. 18 der 20 Hengste erhielten am Ende des Tages das Go für die Zucht, neun davon wurden noch einmal auf den Endring der Jahrgangsbesten gebeten.
Sowohl Siegerhengst als auch Reservesieger wurde von Thomas Evers aus Deindrup gezogen und teilen sich mit dem Welsh-BHengst Calido-G auch den Vater. Die Schärpe des Siegers zierte schlussendlich den Hals des schmucken braunen Hengstes Gery Gold WE. Neben seinen sehr guten Grundgangarten und seinem Gebäude überzeugte die Jury auch sein durchweg souveränes Auftreten. Die Oldenburger Mutter von Florencio I brachte bereits die Vollbrüder Graf Gismo WE (2014 2. Reservesieger und Springsieger) und Graf Grando WE (2015 Prämienhengst). Zudem ist sie Mutter der Weser-Ems-Reservesiegerstuten Tut-Nix (2017) und Taca WE (2019), die ebenfalls Calido-G zum Vater haben. Concept E WE, der väterliche Halbbruder von Gery Gold WE, wurde zum Reservesieger erklärt. Seine Fürst Heinrich-Mutter brachte bereits eine Staatsprämienstute bei den „Großen“, aus der Großmutter stammt der gekörte westfälische Hengst Sibirian Express (v. Ehrenwort). Als bester Springhengst wurde Hankimobil WE ausgezeichnet. Der Fuchs hat The Braes My Mobility zum Vater und wurde bei Ralf-Günther Hanken geboren. Seine Lordanos-Mutter brachte in Anpaarung an Halifax die Bundeschampioness der fünfjährigen Springponys 2018, Hankifax H. Aus dem Trakehner Stutenstamm der Martella stammt u. a. Millennium (v. Easy Game).
Aus dem Lot der Prämienhengste strahlte zudem der erklärte Liebling des Publikums heraus. Der palominofarbene Glückskind WE, ein Sohn des Golden West (Z.: Andreas Wempe), brachte eine ihm eigene Präsenz mit in die Arena und wurde bei jedem seiner Auftritte von den Zuschauern bejubelt. Seine Mutter Syriana WE (v. Hilkens Black Delight WE) platzierte sich fünf- und sechsjährig im Bundeschampionat der Dressurponys, aus der Großmutter stammt der gekörte Hengst Sir Arthur SC (v. Ascalon WE). Ebenfalls ein Hingucker: der von seinem Vorführer scherzhaft als „Indianerpony“ titulierte Rappschecke aus dem Hause Schurf. Der Hengst von D-Day AT wurde von Hans-Heinrich Kruse aus seiner Lewitzer Siegerstute Amore Mio (v. Alswin-Don Joshi I AT) gezogen und besticht neben seiner Sonderlackierung auch durch Bewegungsstärke und Abgeklärtheit. Ein weiterer Prämienhengst ist mit 1,51 Metern dem Ponymaß bereits entwachsen, doch der „neue“ und wachsende Markt der Erwachsenenponyreiter ist ja nicht an das 1,48-Meter-Stockmaß gebunden, wie die Körkommission betonte. Coldplay E WE (v. Ceylon E WE-Constantin) wurde von der Zuchtgemeinschaft Klein Klausing-Ellers aus Emstek gezogen. Zwei Jahre zuvor ging auch sein Vollbruder Camelot E bereits auf dem Endring, die zweite Mutter brachte den Prämienhengst Magic Colour WE (v. The Braes My Mobility) sowie den gekörten und in S-Dressuren erfolgreichen Cappuccino (v. Constantin). Die Staatsprämien- und Elitestute Glitter Girl (v. Losander) stellte mitdem Prämienhengst Kastanienhof Celtic Glasgow WE (v. Kastanienhof Cockney Cracker WE; Z.: Gestüt Kastanienhof/Familie Coldewey) bereits ihren sechsten gekörten Sohn. Sein Halbbruder Manchester United (v. The Braes My Mobility) war 2010 Siegerhengst und Headliner (v. Halifax) gewann 2012 Bronze im Springpony-Bundeschampionat. Vollbruder Kastanienhof Casillas WE war 2016 Prämienhengst und die Vollschwester Kastanienhof Goldeneye WE gewann 2018 das Deutsche Elitestutenchampionat in Lienen und wurde Reservesiegerin in Weser-Ems. Ebenfalls auf dem Endring trabte der ausdrucksstarke Movie Star-Sohn Mysterie Check. Der Braunfalbe wurde von Gabriele Wetzel aus einer FS Cracker Jack-Mutter gezogen, die bereits aus der Anpaarung an Olivier K WE den gekörten Oceans Eleven WE brachte.
Concept E, Halbbruder des Siegerhengstes Gery Gold WE, trabte zum Reservesieg
Um die Zucht der Springponys zu fördern, wurde neben dem Springsieger noch ein weiterer „Springer“ auf den Endring berufen, der sich darüber hinaus aber auch zu bewegen wusste. Basaretto WE (v. Best Boy-Corrado II) wurde bei Josef Hempen geboren, der Schimmel stammt aus dem Mutterstamm des Casall Ask (v. Caretino/ Rolf-Göran Bengtsson/SWE). Damit entstammen vier der neun Prämienhengste der Anpaarung von Warmblutstuten an Welsh-B-Hengste. Dementsprechend sollte auch der Siegerhengst der Welsh-B-Hengste nicht unerwähnt bleiben. Till WE (v. Trevor WE-Timing) wurde von Philipp und Georg Overesch gezogen, den Söhnen der Weser-Ems Zuchtleiterin. Der kleine Fuchs steht im Sportlertyp und ist an Gelassenheit kaum zu toppen.
Der prämierte Glückskind WE mauserte sich zum Publikumsliebling
Ausgezeichnet
Neben den Hengsten wurden im Oldenburger Pferdezentrum aber auch besondere Menschen geehrt: Der scheidende erste Vorsitzende des Pferdestammbuchs Weser-Ems, Egon Wichmann, erhielt die Gustav-Rau-Medaille der FN in Gold, die Vorstandsmitglieder Siegfried Göhner und Jürgen Hinrichs wurden jeweils mit der Gustav-Rau-Medaille in Bronze ausgezeichnet.