Funktionsshirts erfreuen sich großer Beliebtheit. Und so einfach das Thema auch scheint, die Unterschiede der einzelnen Textilien sind auch im First-Layer-Segmentteils zum teil massiv und unterscheiden sich neben den Materialien vor allem im Anwendungsgebiet, sprich in der Art der Aktivität. „Je nach Einsatzzweck, persönlichem Kälte-Wärme-Empfinden, Materialgusto und Anspruch gibt es ein unterschiedliches Angebot an Funktionsunterwäsche“, erklärt Dominique Roshardt, Head of Product Management bei Löffler. Wer viel schwitzt und zur Überhitzung neigt, egal ob bei intensiver, mittlerer oder niedriger Aktivität, sollte sich für hoch atmungsaktive Unterwäsche entscheiden. „In diesem Fall sollte das Material nicht zu leicht sein, um auch größere Mengen Schweiß aufzunehmen zu können. Wer dagegen eher wenig schwitzt, sollte für hochintensive Aktivitäten sehr leichte, atmungsaktive Funktionsunterwäsche wählen. Kurz gesagt: Vor dem Unterwäsche-Kauf sollte man nicht nur die Sportart, sondern auch die persönlichen Eigenschaften einschätzen. Wir empfehlen daher, Baselayer je nach Temperatur und Intensität der Aktivität auszuwählen“, gibt Marco Redini, CEO von UYN, als Ratschlag.
Vielfach vertreten ist als Hauptmaterial Merinowolle, und diese auch Mulesing-frei. Die Vorteile des Naturprodukts liegen auf der Hand. Es wärmt, liegt angenehm auf der Haut und ist ein nachwachsender Rohstoff. Der Nachteil: Wolle braucht länger für die Rücktrocknung als synthetische Fasern. So weit die Rahmenbedingungen.
SO HABEN WIR GETESTET
Die Baselayer wurden von uns während verschiedener Testfahrten in der Skihalle in Neuss (www.alpenpark-neuss.de) ausgiebig getestet. Die gleichbleibenden Temperaturen (-4 Grad Celsius) garantieren uns für die Tests fairen Vergleich. Die getesteten Baselayer unterscheiden sich im Highendbereich teilweise nur in Nuancen. Die Gewichtsangaben resultieren aus Eigenmessungen.
Baselayer an sich bilden die erste Schicht des viel besungenen Zwiebelprinzips. Ergänzt werden je nach Aktivitätsgrad und Umgebungstemperatur der Midlayer, meist ein Long-sleeve, und als dritte, äußere Lage eine entsprechende Skikombi bestehend aus Jacke und Hose. Bei unseren Testkandidaten ist die Hauptaufgabe, den Körper zu wärmen. Zusätzlich sollen Schweiß und Feuchtigkeit nach außen transportiert werden. Der Körper bleibt somit weitestgehend trocken und wird vor dem Auskühlen geschützt. Kann ein Baselayer durch einen Midlayer ersetzt werden? Jein.
Aus unserer Sicht ergibt das Tragen eines dünnen First Layers immer Sinn, da er für ein gutes Klimamanagement auf der Haut sorgt. An warmen Tagen sollte man eher auf die zweite Schicht verzichten. Gerade bei höheren Temperaturen ist der Schweißtransport wichtig, dafür muss das Shirt direkt auf der Haut liegen. „Durch den schnellen Transport wird der Körper vor dem Auskühlen in den passiven Phasen beim Skifahren geschützt“, ergänzt Michael Meier, Ergonomic Sport System Produktmanager bei Falke.
Wir haben auch das Experiment gewagt, ein günstiges Baselayer-Set eines Discounters zu testen. Nicht unbedingt die perfekte Wahl für ambitionierte Skifahrer, die viele Tage am Berg aktiv sind und ein High-End-Funktionsshirt suchen. Für den Preis jedoch mit erstaunlicher Qualität, auch wenn wir die Langlebigkeit nicht testen konnten. Für Einsteiger und Flachlandtiroler mit nur wenigen Schneetagen aber eine interessante Alternative mit starken Preis-Leistungs-Verhältnis.
Marco Redini
CEO, UYN (Trerè Innovation)
Die Anatomie der Körper von Männern und Frauen ist sehr unterschiedlich, daher muss auch die unterste Schicht unterschiedlich geschnitten sein. UYN-Unterwäsche bietet speziell geschnittene Teile für Frauen, um eine optimale Funktionalität zu gewährleisten.
Dominique Roshardt
Head of Product Management, Löffler
Materialunterschiede gibt es bei Männer- und Frauenmodellen aus unserer Sicht nicht. Hier kommt es viel mehr auf die individuellen Bedürfnisse und Empfindungen der individuellen Personen an, die für uns aber vom Geschlecht unabhängig sind.
Michael Meier
Produktmanager, Falke
Wichtig ist, dass der 1st Layer – wie auch der Ski – optimal auf die individuellen Bedürfnisse und persönlichen Vorlieben abgestimmt ist. Die Hauptaufgaben des 1st Layers sind das Schweißmanagement und die Wärme-Isolation.