Schade, der Sommer ist gelaufen. Aber dafür gibt es andere Freizeit-Events. Sobald es kühler wird, streift das Schwarzwaldmädel durch das herbstliche Unterholz
Frau Wäber packt aus!
Bildquelle: StadlPost, Ausgabe 7/2020
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Hallöleeee, ihr lieben STADLPÖSCHDLER!
Der letzte Sonnenbrand vom Daueraufenthalt am Baggersee ist abgeheilt. Die versandeten Badetücher gewaschen und für den nächsten Sommer verstaut. Kennen Sie diese Leere zwischen den Jahreszeiten? Das sind so ein paar Tage, an denen man in seiner Freizeit nichts Gescheites mit sich anzufangen weiß. Zum Schwimmen draußen ist es schon zu kühl, für die Sauna aber noch zu warm. Ich bin dann immer froh, wenn es regnet. Denn danach dauert es nicht lange und ich kann einer weiteren Passion - ich habe davon ja bekanntlich viele - frönen: dem Pilzesammeln! Im Herbst werde ich zur Jägerin und Sammlerin, mache den Wildschweinen Konkurrenz, die sich mit ihren dicken Nasen durch den feuchten Boden pflügen. Stöckelschuhe, fescher Rock und Nylons bleiben dann daheim. Sie würden staunen, wie ich aussehe, wenn ich auf die Pirsch gehe! Als Schwarzwaldmädel kenne ich natürlich versteckte Plätze mit den besten Birken- und Steinpilzen. Ich weiß, wo sich keck die Pfifferlinge unter dem Moos verstecken und der Schwefelporling in armdicken Scheiben aus Altholz herausragt. Wussten Sie, dass der ganz frische Schwefelporling in Butter angedünstet wie Hühnchen schmeckt? Von der Großmutter lernte ich, die essbaren von den giftigen Exemplaren zu unterscheiden. (Wie etwa Stockschwämmchen vom Gift-Häubling.) Die Oma hat es schon von ihrer gelernt und so weiter. Ich liebe diesen Duft des Waldes, wenn die Hitze herausgeregnet worden ist und sich unter der vertrockneten Erdkruste endlich wieder Leben regt. Pilze faszinieren mich auch, weil sie so lustige Namen haben, einige sehr skurril aussehen und sie sich biologisch irgendwo zwischen Tieren und Pflanzen bewegen. Von der Backhefe über einzellige Grünalgen, vom Fußpilz bis zur Herbsttrompete - alles dieselbe Gattung! Es gibt sogar Salzwasserpilze! Meine Beute schleppe ich natürlich wie es sich gehört in einem Flechtkorb mit weiß-rot kariertem Tuch nach Hause. Ob als Suppe, gebraten mit Speck, als Omelette, im Salat oder in einer Soße für den Wildbraten - es schmeckt einfach anders, wenn man sein Essen mühsam selbst „erjagt“ hat. Das ist fast ein bisschen wie bei den Männern! Tschüssle, Eure Frau Wäber ■
Bildquelle: StadlPost, Ausgabe 7/2020
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Pilze sind irgendwie Aliens für mich. Auf einmal sind sie da und dann wieder weg. Und sie haben die bizarrsten Formen und Namen
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