Schmerzen werden in Deutschland immer mehr zum Frauenleiden.Laut einer neuen Befragung des Robert Koch-Instituts haben Frauen häufiger Rücken- und Nackenschmerzen als Männer und mehr Schmerzattacken. Beim Kopfweh ist der Geschlechterunterschied sogar noch größer: Eine aktuelle Forsa-Umfrage ergab, dass sich jede Fünfte einmal oder mehrmals wöchentlich damit herumplagt, während es bei den Männern nur jeder Fünfundzwanzigste ist. Um die Beschwerden schnell loszuwerden, greifen 70 Prozent der Betroffenen zu Schmerztabletten. Das kann fatale Folgen haben: Werden Akut-Medikamente zu häufig genommen, schraubt das Nervensystem seine Schmerzempfindlichkeit hoch, was zum „Medikamenten-Übergebrauchs-Kopfschmerz“ führt. Verhindern lässt sich das durch die von der Schmerzklinik Kiel aufgestellte 10-20-Regel: Pillen nur an maximal 10 Tagen im Monat nehmen, 20 Tage komplett frei sein. Diese Methoden unterstützen dabei.
Anwendung: Ein Coolpack in ein Tuch einschlagen und das um den Hals legen.Wer häufig mit Migräne zu tun hat, legt sich am besten immer ein bis zwei dieser Packs in den Kühlschrank, damit sie sofort zur Hand sind. Auch auf Stirn und Schläfen legen hilft.
Meerrettich lockert
Scharfe Kompresse Meerrettich enthält jede Menge Senfölglykoside, mit denen die Pflanze Fressfeinde vertreibt. Die heilenden Scharfstoffe werden beim Kauen oder Reiben freigesetzt, fördern auf der Haut die Durchblutung, lösen so Verkrampfungen und Stauungen im Kopfbereich.
Anwendung: Daumengroßes Meerrettich-Stück raspeln, in ein Tuch geben, einschlagen und für maximal vier Minuten in den Nacken legen. Anschließend die Haut mit etwas Feuchtigkeitscreme pflegen, denn die Schärfe kann zu Rötungen führen, die aber schnell wieder abklingen.
Sauerkirschen ersetzen ASS
Leckere Therapie 20 Sauerkirschen – mehr braucht es nicht, denn sie helfen bei Kopfschmerzen wie Aspirin, sind Forscher der University of Michigan überzeugt. Die in den Kirschen enthaltenen roten Farbstoffe hemmen Entzündungen und entschärfen zellschädigende freie Radikale.
Tipp: Je dunkler und saurer die Kirschen sind, desto größer ist der Antischmerz-Effekt.
Anwendung: 20 Kirschen essen oder alternativ ein 250-ml-Glas Sauerkirschsaft (Direktsaft ohne Zuckerzusatz) trinken.
Hände-Trick entspannt die Augen
Pausen einbauen Laut einer US-Studie mit 10 000 Menschen haben immer mehr Bildschirmnutzer das sogenannte „Computer-Vision-Syndrom“. Durch die digitale Augenüberlastung kommt es nicht nur zu trockenen Augen, sondern auch zu Kopfschmerzen. Hier helfen zum einen regelmäßige kurze Sehpausen von 5 Minuten pro Stunde (einfach mal aus dem Fenster schauen) und gezielte Entspannungsübungen für die Augen.
Anwendung: Die beiden Handflächen aneinanderreiben, bis sie heiß sind. Die Hände nun flach auf die geschlossenen Augen legen, etwa 2–3 Minuten lang.Dabei tief ein- und ausatmen. Das entspannt die Muskeln rund um die Augen.
Lavendel bremst Migräne
Entspannt Das Schnuppern an 2 bis 3 Tropfen Lavendelöl für 15 Minuten hält Migräne-Symptome im Zaum, zeigte sich bei einer Studie von iranischen Neurologen mit 47 Patienten. Das Erfolgsgeheimnis der Pflanze: Sie senkt den Spannungszustand der Muskeln, löst Ängste, beruhigt.
Anwendung: Öl aus der Apotheke auf die Haut unterhalb der Nase geben – perfekt auch als SOS-Hilfe für unterwegs.
Nackenmuskeln dehnen
Häufigste Ursache angehen Zu 65 Prozent sind Muskelverspannungen im Nacken oder im Rücken nach einer aktuellen Untersuchung der Techniker Krankenkasse die Ursache für Kopfschmerzen in Deutschland. Gut ist, hier reicht eine aufgelegte Wärmflasche oder eine geziele Lockerungsübung.
Anwendung: Bei Spannungskopfschmerzen die tiefen, kleinen Nackenmuskeln dehnen. Dazu gerade mit dem Rücken auf eine Matte legen, Kinn und Kopf gleichzeitig Richtung Boden pressen, 30 Sekunden halten. Im Sitzen den Kopf langsam seitlich zur Schulter sinken lassen, bis eine Dehnung in den äußeren Halsmuskeln spürbar wird. 10 Sekunden pro Seite.
Ingwer-Kaukur
Schmerzstopper Bei Migräneschüben ist er so effektiv wie ein verschreibungspflichtiges Medikament, stellten iranische Forscher bei einer Studie mit 100 Betroffenen fest. Schon zwei Stunden nach der Einnahme nahmen die Schmerzen ab – das enthaltene Oleoresin hemmt wie die häufig als Schmermittel eingenommene Acetylsalicylsäure auslösende Prostaglandine.
Anwendung: Bei Beschwerden ein Stück frischen Ingwer abschneiden und schälen, darauf herumkauen.