... ist ein bestimmtes Pflanzenhormon, die Abscisinsäure. Sie verhindert, dass die eigentlich kälteempfindlichen Pflanzen direkt nach der Aussaat keimen und durch den kommenden Frost erfrieren. Erst bei anhaltend kalten Temperaturen wird genug von dem Hormon abgebaut, dass das Saatgut im Frühjahr aus seiner Samenruhe erwacht.
Wie niedrig die Temperaturen dafür sein müssen, hängt von der jeweiligen Pflanze ab. Als Richtwert werden jedoch vier bis acht Wochen bei 0–4 °C empfohlen. Dann sind die meisten heimischen Samen keimfreudig.
Aussaat ins Winterbeet
Kaltkeimer können Sie von Oktober bis November direkt nach draußen ins Beet oder in eine Aussaatschale mit Wasser-Abzugslöchern pflanzen. Da die Samen harte Schalen haben, sollten sie zuvor bei 18–22 °C Zimmertemperatur in warmem Wasser vorquellen, bevor Sie sie ins Freie stellen – Frost und Schnee stellen dabei keine Gefahr dar. Ab März, wenn die Bodentemperaturen wieder steigen, beginnen die Samen schließlich zu keimen .
KALTKEIMER- SORTEN
INFO
Füllen Sie die Aussaatschale bis zu 2 cm unter den Rand mit nährstoffarmer Aussaat-und Kräutererde.
Samen gleichmäßig verteilen. Tipp: Achten Sie darauf, ob für diese die Aussaat im Herbst oder Winter empfohlen wird.
Mit dem Erdsieb Aussaaterde auf den Samen verteilen. Bei feinem Saatgut genügen 2–3 mm als Abdeckung.
Die frisch gesiebte Erde drücken Sie mit einem Erdstempel leicht an – so erhalten die Samen einen guten Bodenanschluss.
Die Erde befeuchten und bei Bedarf mit einem Maschendraht vor Vögeln schützen. Aussaatschale ins Beet platzieren – fertig!
DIY- IDEE
Kaltkeimer aus dem Kühlschrank
Unabhängig von der Saison können Sie die Keimruhe auch durch einen Kältereiz im
Kühlschrank brechen. Wichtig ist, dass die eingelagerten Samen dabei stets feucht gehalten werden. Je nach Pflanzart sind auch hier unterschiedliche Temperaturen und Längen an Kälteperioden für die Keimung nötig – bei manchen Gehölzen sind es sogar mehrere Monate. Nach dem Lagern im Kühlschrank sollten Sie die Aussaatschale an einen hellen Standort bei circa 5–12 °C stellen.
Gehölzsamen stratifizieren
Gehölzsamen wie von Mandel oder Pfirsich besitzen eine sehr harte Schale und sind deshalb keimgehemmt. Um sie zu einer schnelleren Keimung anzuregen, werden sie „stratifiziert“:
Füllen Sie hierfür die Samen im Herbst in einen Eimer mit grobem Sand und stellen Sie diesen an einen schattigen Platz. Halten Sie den Sand feucht, mischen Sie ihn einmal pro Woche durch und schützen Sie die Samen darin mit einem Drahtgitter vor Mäusen.
Text Anna Milo
TIPP
SAATGUTHANDEL
Manche Saatguthändler verkaufen Kaltkeimer mit gebrochener Samenruhe, die durch Trocknung von einer vorzeitigen Keimung abgehalten werden. Sie sind begrenzt haltbar und gehen direkt nach dem Säen auf – gut geeignet für schnelles Ernten.