GROSSE HENGSTPRÄSENTATION MIT ROUTINIERS UND NEUZUGÄNGEN
Die Hengstpräsentation im Reithaus beginnt ab 15.30 Uhr und bietet ein rund zwei-einhalbstündiges Programm in der großen Halle mit Tribüne. Der Eintritt beträgt für Erwachsene sieben Euro, für Kinder fünf Euro und einen Katalog der Präsentation gibt es kostenlos dazu. Redefins Hengstschau lockt Besucher auch aus den benachbarten Bundesländern und Verbänden auf das Landgestüt, Parkplätze sind ausreichend vorhanden, Besucher werden gebeten, über das Tor 4 anzufahren.
Für Schlagzeilen hatte zuletzt Top-Level gesorgt. Der Totilas-Enkel beendete seine Sportprüfung mit einer Gesamtnote von 8,44 und wird von Steffen Frahm ausgebildet. Dort verbleibt er mehrere Wochen vor dem Deckeinsatz in Redefin. Im Dezember glänzte der aus niederländischer Zucht stammende Schimmel Karat du Plessis als Siegerhengst des 50-Tage-Tests in Adelheidsdorf. Karat du Plessis erhielt für Interieur, Charakter, Temperament und Leistungsbereitschaft jeweils die Note 9,5, auch den Fremdreiter begeisterte der Landbeschäler hinsichtlich seiner Rittigkeit.
ALLER GUTEN DINGE SIND…. NEUN!
Neun Hengste sind neu im Bestand des Landgestüts Redefin, u.a. der Hannoveraner Prämienhengst Bitcoin von Bon Coeur-Licosto, Vilancio von Vitalis-Lancet und auch der gerade gekörte Balou`s Bonanza - ein Sohn des Celler und Redefiner Gemeinschaftshengstes Balou Peggio. Er stammt aus der Zucht von Ulrich Prehl (Rügen). Freuen dürfen sich auch die Kaltblutzüchter, denn seit Dezember ist mit Unikat von Ursus ein dritter Rheinisch-Deutscher Kaltbluthengst im Landgestüt Redefin verfügbar. Günther Lüdders erwarb den Hengst in Westfalen und stellte ihn dem Landgestüt als Pachthengst zur Verfügung. Neben Adel versieht außerdem der Elitehengst Louis aus dem Besitz von Lüdders den züchterischen “Dienst” im Landgestüt Redefin.
JUVENTUS-ENKEL AN BORD
Neu im Lot ist auch der Mecklenburger Hengst Donbass von Diarado-Juventus. Er ist das Ebenbild seines Großvaters, des Juon II-Sohnes Juventus, der der Zucht herausragend gute Stuten hinterlassen hat, die ihrerseits schon längst wieder Hengstmütter sind. Donbass absolvierte seinen Sportveranlagungstest in Adelheidsdorf mit der springbetont gewichteten Endnote 9,60.
Zu den “Neuen” zählt auch der acht Jahre alte Lewitzer Schecke Onyx, der bereits 166 Siege und Platzierungen in Vielseitigkeitsprüfungen, Spring- und Dressurprüfungen auf dem Konto hat und aus der Zucht von Lisa Sturm (Ingeleben) stammt. Es gibt mehr als neun gute Gründe, die Redefiner Hengstgalerie am 7. März genau in Augenschein zu nehmen. Präsentiert werden die Hengste altersgemäß sportlich, in der Dressur oder auch im Parcours und werden ausführlich vorgestellt und kommentiert. M.B.
ÄNDERUNGEN IM ZUCHTPROGRAMM DES MECKLENBURGERS
(Rostock) Die Diskussion um die bundeseinheitliche Mindestnote war schon lange in aller Munde. Im Dezember 2019 machte der Beirat Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) den Weg frei für die individuelle Lösung wie sie u.a. bei der Delegiertenversammlung in Hamburg ausgiebig diskutiert wurde - keine gemeinsame Mindestnote mehr für den Eintrag von Hengsten ins Hengstbuch I. (Mecklenburger Pferde berichtete)
Im Vorstand des Verbandes der Pferdezüchter in Mecklenburg-Vorpommern wurde
die Umsetzung der Änderungen in der Zuchtverbandsordnung (ZVO) an zwei Sitzungsterminen besprochen.
KEINE MINDESTNOTE MEHR IN MV, ABER…
Beschlossen wurde, dass die Mindestnote die zum Bestehen der Hengstleistungsprüfung vormals verbindlich war, nicht mehr relevant ist für die Eintragung des Hengstes in das Hengstbuch des Mecklenburgers. Dennoch bleibt die Verpflichtung eine Prüfung gemäß Zuchtprogramm abzulegen als Voraussetzung zur Eintragung. An dem HLP-System wird festgehalten.
Ebenfalls neu ist, dass ab dem Geburtsjahrgang 2020 Nachkommen von Stutbuch II- und Hengstbuch II-Hengsten statt einer Geburtsbescheinigung einen Abstammungsnachweis II erhalten. Dieser unterscheidet sich lediglich durch einen Hinweis im Pass auf Seite 25 im Abschnitt V.
Dort wird der Satz vermerkt: „Zum Zeitpunkt der Bedeckung oder im Geburtsjahr erfüllt der Vater die Eintragungsbedingungen in das HB I nicht oder noch nicht.“ Diese Pferde werden zukünftig im Turniersport in der Liste I geführt und sind somit auch berechtigt am Bundeschampionat teilzunehmen. Körfähig sind diese Nachkommen erst, wenn zum Zeitpunkt der Körung die noch fehlenden Voraussetzungen für die Eintragung des Vaters in HB I nachträglich erfüllt wurden. Der Zusatzsatz kann nach endgültiger Eintragungsfähigkeit des Vaters in das HB I, durch den Verband beglaubigt, gestrichen werden. Dazu reicht es, wenn der Pass dem Verband vorgelegt bzw. zugesendet wird.
Im Rahmen der kommenden Pferdezuchtvereinsversammlungen sowie auf der Delegiertenversammlung wird diese Thematik durch Vertreter des Verbandes nochmals erläutert. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Verbandsgeschäftsstelle. LV-PZ
EHEMALIGER TIERZUCHTLEITER UND VIZEPRÄSIDENT KARL-HEINZ STRADAS VERSTORBEN
(Zarnekow) Der ehemalige Vizepräsident des Verbandes der Pferdezüchter in Mecklenburg-Vorpommern e.V. , Karl- Heinz Strasdas aus Zarnekow, ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Strasdas kam in Ostpreußen zur Welt, floh mit den Eltern nach Reinshagen und absolvierte eine Landwirtschaftslehre im Gut Vorderbollhagen, wo zu jener Zeit auch englisches Vollblut gezüchtet wurde. Sein beruflicher Werdegang führte über das Studium zum Diplom- Agronom bis zur tierzuchttechnischen Leitung des Gutes Voigtsdorf-Zarnekow. Dort entwickelte Karl-Heinz Strasdas den Stutenstamm der Familie Plate weiter, förderte den Sport auf dem Gut und machte sich einen Namen in der Rinderzucht. Weit über die Hälfte der nach 1945 aus Voigtsdorf-Zarnekow gekörten 184 Hengste, von denen Genius, Fenor, Diabas I, Diamon, Diskant, Distello, Dispatcher, Dispondeus, Doron bis Juon II wesentlichen Einfluss auf die Warmblutzuchten in der ehemaligen DDR nahmen, wurden unter seiner Leitung gezogen bzw. aufgezogen. Voigtsdorfer Stuten kamen regelmäßig prämiert von Eliteschauen an verschiedenen Orten der DDR zurück
Seit der Gründung des Pferdezuchtverbandes bis ins Jahr 2002 gehörte Strasdas dem Präsidium des Pferdezuchtverbandes an. Seine detaillierte Kenntnis der Mecklenburger Stutenlinien und der Pferdezuchtpopulation in der ehemaligen DDR, sowie seine Urteilsfähigkeit und sein guter Blick für Pferde wurden hoch geschätzt. Hans-Karl Strasdas hinterlässt eine große Lücke in der Pferdezucht von Mecklenburg-Vorpommern. F.W.
Totilas-Enkel Top Level - hier bei seiner Körung.
Foto: Kiki Beelitz