Da darf man als Knabe schon mal aus dem Häuschen sein: Direkt unter seinem Fenster sieht der junge August am 21. Februar 1678 einen dem Merkur gewidmeten Prachtumzug vorbeiziehen, der den Reichtum und die Größe Sachsens mit den farbenprächtigsten Kostümen grandios inszeniert. Lakaien in Bergmannskleidung mit brennenden Grubenlichtern, Knappen und Hauer mit prall gefüllten Silbertaler-Beuteln, der antike Gott Merkur – dargestellt von Oberstallmeister Götze – gar persönlich in Gold und Silber gewandet auf einem Prunkwagen sitzend. Dazu geschmückte Pferde, ein Meer aus wehenden Fahnen sowie Sänger, Pauker und Trompeter.
Der junge August ist begeistert von all dem Pomp
Der Allerschönste in diesem Zug ist aber der Kurfürst selbst: Johann Georg II. im Bergmannshabit und im Schmuck seiner neuen Juwelengarnitur, die er extra für die »Durchlauchtigste Zusammenkunft« hat herstellen lassen. Sächsisches Silber ...