... Quad-Koaxial- Bauweise und Kugelform die perfekte Punktschallquelle verkörpert, sprechen für sich. Es folgten viele weitere runde Sachen, bevor mit der Pearl der nächste große Schritt kam: Cabasse besetzte damit überzeugend das Thema Streaming und Multiroom.
Der Drei-Wege-Lautsprecher lässt sich über LAN und WLAN vernetzen und kann via Bluetooth auch direkt vom Handy Musik abspielen. Eine smarte Lösung, die als Stereo- oder Monosystem einen ganzen Raum mit mächtigen Bässen beschallen kann. Mit einem Durchmesser von rund 33 Zentimetern nimmt The Pearl aber auch ganz schön Raum ein, was sich nicht mit allen Wohnstilen verträgt. Immerhin gelingt The Pearl mit ihrem rückseitig angeordneten 25-cm-Langhub-Tieftöner eine dermaßen kraftvolle, tiefe Basswiedergabe, dass man ihr durchaus die Sekundärtugenden eines Subwoofers attestieren kann. Was lag also näher, als eine Abwandlung der Pearl als attraktiven Downfiring-Subwoofer zu bauen?
Voilà: Hier ist The Pearl Sub, der sich perfekt zur Ergänzung der Kugelriege von Cabasse eignet. Wir entschieden uns für eine besonders wohnzimmerfreundliche Variante und kombinierten den schicken Aktiv-Subwoofer mit einem Paar IO3. Diese passiven Zwei- Wege-Koaxial-Systeme eignen sich mit ihren Stativen sowohl zur Aufstellung auf Tischen und Sideboards als auch zur Aufhängung an der Wand.
Auch in Sachen Ansteuerung versetzten sich die Konstrukteure gekonnt in die Lage ihrer Konsumenten. Deshalb versorgt sich The Peal Sub nicht nur selbst, sondern über seine vier soliden Lautsprecherklemmen auch die Satelliten. Und jetzt wird es erst richtig smart. In der App StreamControl findet sich unter den sehr umfangreichen Einstellmöglichkeiten nicht nur eine Reihe von Sound- Presets wie „Absekung des Hoch-/Mitteltons“ oder „Anhebung des Bassbereichs“ (man beachte den feinen Unterschied). Die Franzosen gehen noch zwei Schritte weiter: Sie ermöglichen mit ihrem DEAP-System das bequeme Abrufen von Lautsprecher- Profilen für drei verschiedene Satelliten (Baltic, Riga oder iO), die in der Cloud hinterlegt wurden. Damit braucht sich der Nutzer keine Gedanken über Trennfreuqenzen oder sonstige Anpassungen an den Subwoofer zu machen. Auch der Standort der Satelliten lässt sich in der App definieren. Und dann kann man das System auch noch per Klick auf einen Button auf den Raum einmessen.
ALLEINVERSORGER: Der Aktiv-Subwoofer versorgt die Satelliten über solide Karbonklemmen gleich mit.
EINE RUNDE SACHE MIT STILGEFÜHL
CLEVER & SMART
Das ist schon sehr durchdacht, gerade auch für ein modisches System, das ja eher auf Sonos-Kunden als auf High-Ender zielt. Umso bemerkenswerter ist angesichts dessen, dass sich Computer-Nerds sogar die Auslastung von CPU und Speicher anzeigen lassen können. Allerdings hatte die App noch zahlreiche Bugs, an deren Behebung auch nach Redaktionsschluss noch fieberhaft gearbeitet wurde (Nachprüfung folgt in der nächsten AUDIO).
Immerhin konnten wir nach einigen Unterbrechungen der Netzwerk-Wiedergabe auf den guten alten Stereo-Cinch-Eingang des Pearl Subs wechseln und ungetrübt sattem Sound lauschen. Das stylishe System bot in Verbindung mit den winzigen iO3 eine breitbandige und dazu äußerst impulsive Wiedergabe, die in ihrem Grundcharakter einem Paar The Pearl sehr ähnlich ist, nur dass man bei einer dezenten Platzierung des Subwoofers weniger von der Technik sieht. Die frische wie differenzierte Mittelhochton- Wiedergabe wurde wie von Cabasses Perlen gewohnt, durch einen ehrfurchtgebietenden, eher weichen, voluminösen Bass ergänzt – dies wohlgemerkt schon mit dem Preset „Neutrale Wiedergabe“. Somit empfiehlt sich das dynamische 2.1-System trotz Verzichts auf HDMI-Anschlüsse auch als bombastische Stereo-Heimkino-Lösung, zumal die Entwickler ihm eine Lipsync-Regelung spendierten. Was die Synergie zwischen den Kugeln betrifft: Das kleinste und stärkste Team seit Napoleon und Josephine. Sozusagen Bon Apart.
MACHT DRUCK: Wie The Pearl hat auch der Pearl Sub einen 25-cm-Tieftöner.
GUT VERSTECKT: Auf der Unterseite des Pearl Sub sitzen die Anschlüsse und der Basstreiber.
FAZIT
Stefan Schickedanz AUDIO-Mitarbeiter
Die Hardware ist Cabasse richtig gut gelungen. Was die Software kann, wird sich demnächst im Nachtest zeigen. Von den Bugs und ulkigen Übersetzungsfehlern einmal abgesehen, ließ auch die App ein durchdachtes, nutzerfreundliches Konzept erkennen.
CABASSE THE PEARL SUB & IO3
Der passive Zwei-Wege-Koaxial-Lautsprecher Cabasse iO3 erweist sich als vielseitiger Partner für den Pearl Sub und wird auch im Set mit ihm für 4200 Euro in den Farben Mattschwarz oder Mattweiß angeboten. Der als Paar für 600 Euro erhältliche Satellit wurde für den Bereich über 150 Hz konzipiert und braucht für anspruchsvolles Hören zwingend Subwoofer-Unterstützung. In seinem kugelrunden Gehäuse mit 16 cm Durchmesser arbeitet ein magnetisch geschirmter Koax mit 2,8-cm-Kaladex- Hochtonkalotte und 13-cm-Duocell-Mitteltöner. Außer dem pfiffigen Sockel mit Magnethalterung für den iO3 gibt es noch einen schlanken Standfuß in zwei Versionen. Auch hier gibt’s Set-Angebote mit dem Pearl-Subwoofer.
AUF ACHSE: Das 2-Wege- Koaxial-Mittel-Hochton- Chassis der iO3.
MESSLABOR CABASSE THE PEARL SUB & IO3
Die IO3 spielen ab 150 Hz auf und sind damit auf die Unterstützung des Subwoofers angewiesen, der aus Gründen der Ortbarkeit idealerweise nicht zu weit entfernt platziert wird. Der Frequenzgang erscheint nur bei der Freifeldmessung etwas wellig, wandnah dagegen recht ausgewogen (Mitte), auch die homogene räumliche Abstrahlung überzeugt. Der Subwoofer weist eine gut zu den IO3 passende Filterflanke auf. Er spielt theoretisch bis 20 Hz hinab, allerdings nur sehr leise (<90 dBSPL) – ab 60 Hz sind bis zu 102 dBSPL möglich. Die Satelliten erreichen pro Stück eine Maximallautstärke von 95 dBSPL.