... Lieder in 15 Sprachen sang sie, verkaufte 150 Millionen Alben und war die erste Künstlerin, die für ihre Erfolge eine Diamantene Schallplatte erhielt. Dalida, die androgyne Frau mit der Löwenmähne und dem leichtverträumten Silberblick begeisterte ihre Fans über 30 Jahre mit ihren Hits wie„Je suis malade“, „Ciao, ciao bambina“ oder „Paroles, Paroles“ – um nur einige zu nennen. Zur Welt kam sie am 17. Januar 1933 in Kairo, ihre Familie stammte ursprünglich aus Italien. Als junge Frau arbeitet sie zuerst als Sekretärin, aber Dalida träumt von der großen weiten Welt. 1954 nimmt sie an der Wahl zur Miss Ägypten teil und gewinnt den Titel. Doch ihre wahre Bühne findet sie woanders, in Paris, der Stadt der Liebe.
Die Sängerin auf der Mittelmeerinsel Korsika – viele Jahre ihr zweites Zuhause
Richard Chanfray ist neun Jahre lang ihr Partner
Bei Auftritten im Fernsehen liebte sie die große Show. Für die damalige Zeit ungewöhnlich
Am 3. Mai 1987 wird Dalidas Sarg aus ihrem Haus getragen. Der Abschiedsbrief (o.) lag neben ihrem Bett
Hier wurde sie bei einem Gesangswettbewerb entdeckt. Sie erhielt ihren ersten Plattenvertrag, und eine einzigartige Karriere begann. Nur in der Liebe hatte sie leider nicht soviel Glück.
Sie singt von Liebe – aber auch vom Tod
1961 heiratet sie ihren Entdecker Lucien Morisse, doch die Ehe scheitert nach nur wenigen Monaten. Jahre später erschießt sich Lucien am Küchentisch. Ein neues Glück findet sie mit dem italienischen Sänger Luigi Tenco, wahrscheinlich ihre größte Liebe. 1967 nehmen beide am San-Remo-Musikfestival teil, doch Luigi versagt die Stimme, und die Jury lässt ihn nicht am Finale teilnehmen. Kurz darauf schießt er sich in seinem Hotelzimmer eine Kugel in den Kopf. Dalidas Lieder werden melancholischer, sie singt viel von Liebe, aber auch vom Tod. An ihrem Erfolg ändert das aber nichts.
„Das Leben ist mir unerträglich geworden “
1972 wird der Sänger Richard Chanfray ihr neuer Lebensgefährte. Auf Korsika genießen sie das süße Leben. Nach nur neun Jahren ist aber auch diese Liebe erloschen. Dalida und Richard trennen sich – und auch er begeht wenig später Selbstmord.
„Ich suche immer noch die wahre Liebe“, sagt sie in einem ihrer letzten Interviews. Doch die Hoffnung darauf verlässt sie. Am 3. Mai 1987 gibt sie ihrer Haushälterin ein paar Tage frei. In einem weißen Bademantel zieht sich Dalida in ihr Schlafzimmer zurück. „Das Leben ist mir unerträglich geworden. Verzeiht mir!“, schreibt sie auf einen Zettel. Sie schluckt eine Überdosis Schlaftabletten. „Ich will auf der Bühne sterben“, singt sie in „Mourir sur scène“, einem ihrer größten Hits. Sie schlief auf weißer Spitzenbettwäsche ein …
Haben sie das gewusst…?
Bis heute wird Dalida in ihrer Wahlheimat wie eine Heilige verehrt. In Paris existiert sogar eine „Place Dalida“, nur unweit von ihrem Wohnhaus auf dem Montmartre mit einer Büste der Künstlerin. Neben ihr gibt es in der französischen Hauptstadt sonst nur noch zwei Frauen, denen Statuen gewidmet sind: Schauspielerin Sarah Bernhardt und Jeanne d’Arc.
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