Um entspannter zu leben, braucht man gar nicht so viel zu überlegen. Mehr noch: je weniger, desto besser
Mit Mitte zwanzig habe ich ein paar Jahre lang Tai Chi praktiziert: eine etwa 300 Jahre alte chinesische Kampfkunst, bei der man langsam und fließend eine Folge festgelegter Übungen ausführt. Immer wieder staunte ich über die geschmeidige Eleganz meiner Trainerin, die so standhaft wie ein Baum und gleichzeitig so leichtfüßig wie ein Vogel war.
Mit freundlichem Gesicht und anmutiger Gelassenheit wechselte sie mühelos und in vollkommener Balance von einer Position in die andere. Nicht nur, dass ich Schwierigkeiten hatte, ihren Bewegungen ähnlich grazil zu folgen, ich musste auch immer wieder darüber nachdenken, wie schön es wäre, diese Fähigkeiten auf meinen Alltag übertragen zu können. Den ganzen Tag, ja, unser ganzes Leben lang müssen wir auf unvorhersehbare Ereignisse reagieren oder lang gehegte ...