... entscheidende Bedeutung. Denn es lief – bei schönstem Sonnenschein – überhaupt nicht wie geplant.
WIE VERHEXT
Nachdem Justin den Lüfter mehrfach überworfen und die Montage dann perfekt an den Lüfter herangeführt hatte, tat sich erst einmal gar nichts.
Wo ein Tag zuvor ein Biss nach dem anderen kam, war es wie tot. Kein Biss, nicht mal ein Nachläufer. Irgendwann gab es dann auf Bienenmade doch den ersten zaghaften Biss.
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Immerhin. Und endlich hing der erste Fisch am Haken. Aber das war keine Forelle, sondern eine Rotfeder! Kurz darauf biss noch eine. Langsam kam Frust bei Justin auf. Einen Tag zuvor hatte er so etwas wie eine Fanggarantie ausgesprochen – und jetzt das. Der klassische Vorführeffekt! Kein Wunder, dass Justin von Wurf zu Wurf langsam nervöser wurde und es in seinem Kopf ratterte auf der Suche nach Lösungen.
Als erfahrener Forellenangler hat er dann natürlich das volle Repertoire an Ködern und Montagen ausprobiert und ganz tief in die Trickkiste gegriffen. Erst wurde die Bienenmade geschleppt, dann direkt am Lüfter abgelegt. Danach hat Justin verschiedene Teig-Propeller geschleppt und unterschiedliche Bombarden ausprobiert, erst einen rasselnden Maracas, dann einen lautlosen Sbiro. Nichts davon half. Nach gut 3 Stunden ohne Forelle waren der Frust und die Enttäuschung nicht mehr zu übersehen.
Aber man weiß ja, dass es beim Angeln auch mal schlecht laufen kann.
Vor allem dann, wenn jemand mit einer Kamera dabei ist wie ich an diesem Tag ... Aber ich wusste, dass Justin die super Fänge vom Vortag nicht übertrieben hatte. Es lief heute einfach nur schlecht. Und wenn es schlecht läuft, soll man so lange experimentieren, bis etwas passiert. Also musste eine neue Taktik her.
PLAN B
Plan B war ein Platzwechsel. Weg vom Lüfter, was ganz anderes ausprobieren. Also hat Justin seine Sachen zusammengepackt und alles an einem Angelplatz auf der anderen Seeseite neu aufgebaut. Der neue Platz lag voll im Schatten. Und das war wohl der entscheidende Faktor! Schon nach wenigen Würfen war die Rute zum ersten Mal krumm. Dann noch ein Biss – und noch einer. Plötzlich lief es!
Die Forellen, die einen Tag zuvor dicht gedrängt direkt am Lüfter mitten in der Sonne standen und so gut gebissen hatten, wollten an diesem Vormittag scheinbar alle in den Schatten. Dort haben sie dann tatsächlich so gut gebissen, wie Justin es an den Tagen zuvor am Lüfter erlebt hatte.
Nach nicht mal 30 Minuten lagen schon mehrere Forellen im Gras, so dass der Angeltag gerettet und dieser Artikel im Kasten war. Und Justin hat auch wieder gelächelt.
Manchmal ist es halt besser, auf der Schattenseite des Lebens, genauer gesagt des Forellensees, zu sein als in der vollen Sonne ... (bitte umblättern)
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