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Wer eine Katze aus dem Tierschutz adoptieren möchte, der findet eine Fülle von Möglichkeiten vor. Erste Anlaufstelle ist oft das örtliche Tierheim. Ein erster Klick auf die Homepage der Einrichtung zeigt, ob eine Mieze dabei ist, die Ihnen gefallen könnte.
Es gibt aber auch die Möglichkeit, ein Tier aus dem Ausland zu übernehmen. Eine ehemalige Straßenkatze braucht vielleicht noch etwas mehr Geduld, bis sie den Alltag bei Ihnen kennt, denn sie hat auf der Straße nicht gelernt, einem Menschen zu vertrauen und mit ihm zu leben.
Doch auch so einem Wesen können Sie eine sehr gute Perspektive eröffnen – und mit etwas Zeit wird auch aus einem Tier, das womöglich in der Tötung gelandet wäre, eine tolle Gefährtin.
Wichtig ist, dass die Organisation, an die Sie sich wenden, seriös ist.
Davon sollten Sie sich genau überzeugen, um wirklich ein Leben zu retten und nicht womöglich Pseudo- Tierschützern auf den Leim zu gehen. Ein wichtiges Indiz, ob seriös gearbeitet wird, ist Transparenz. Die Organisation sollte auf ihrer Homepage genau informieren, welche Auslandstierheime unterstützt werden und wo die Vierbeiner herkommen.
Genaues Hinsehen lohnt sich. Beim örtlichen Tierheim ist dies natürlich viel leichter.
Internetbekanntschaft oder Flirt vor Ort?
Eine Rolle sollte beim Weg, wie Sie Ihre Tierschutzkatze finden, auch spielen, ob Sie das Tier vorher kennenlernen möchten oder bereit sind, die „Katze im Sack“ zu nehmen. Wer damit zufrieden ist, eine „Internetbekanntschaft“ zu schließen, sich also ein Tier auf einer Website aussucht, das dann den Weg nach Deutschland antritt, der tut sicherlich ein gutes Werk, hat aber eben nicht die Möglichkeit, die Samtpfote kennenzulernen, bevor sie einzieht. Dennoch entstehen natürlich auch hier tolle Freundschaften, denn ein Merkmal der Tierschutzorganisation sollte sein, dass sie Ihnen den Charakter des Tieres gut beschreiben kann und auf seine Bedürfnisse eingeht. Sollte das nicht passieren: Lieber Finger weg. Im Tierheim in der Nähe ist es leichter, die Katze kennenzulernen, die Ihnen auf dem Foto gefallen hat. Oder Sie setzen sich einfach ganz ruhig ins Katzenhaus, um die Tiere zu beobachten und kennenzulernen – und schließen dort eine Freundschaft. Nicht selten suchen auf diese Art sich die Katzen ihren Menschen aus und nicht umgekehrt. Die Mitarbeiter können hier ebenfalls tolle Tipps geben, welche Mieze sich gut für Sie eignen würde.
Fragen, die Ihnen bei der Auswahl gestellt werden
Wichtig ist, dass Sie sich vorher im Klaren sind, mit welcher Katze Sie Ihr Leben teilen möchten. Soll es bei Ihnen eher ruhig zugehen? Dann ist ein Tier super, das schon etwas älter ist.
Wer Trubel mag und vielleicht sogar Kinder hat, für den ist ein Kitten perfekt. Das werden auch Fragen sein, die Ihnen ein Tierschutzverein vorher stellt. Denn Aufgabe der Mitarbeiter ist es, dass der vermittelte Vierbeiner und sein Mensch möglichst gut zusammenpassen, um zu vermeiden, dass die Beziehung nicht gelingt und das Tier zurückgegeben wird. Die Tierschützer werden von Ihnen auch wissen wollen, wie Ihre Wohnverhältnisse aussehen. Leben Sie auf dem Land oder haben einen Garten, kann der Vierbeiner also Freigang bekommen? Oder soll das Tier eine reine Wohnungskatze sein? Gibt es dennoch genug Platz, vielleicht sogar einen abgesicherten Balkon?
Auch ein Tierschutztier hat seinen Preis
Beantworten Sie diese Fragen ehrlich, denn die Experten können gut beurteilen, welche Katze gut passt. Und manche Organisationen machen vorher auch eine Platzkontrolle, schauen also bei Ihnen zu Hause vorbei und beurteilen Ihre Situation. Das ist nur legitim, denn sie wollen, dass die Samtpfote in die richtigen Hände kommt. Und hilft auch Ihnen, da von außen beurteilt wird, ob die Katze, die Sie sich ausgesucht haben, auch wirklich die Richtige ist. Zur Adoption gehört nicht nur, dass man die Katze übernehmen will. Man muss sie sich auch leisten können.
Ein Haustier ist immer auch mit Kosten verbunden
Deshalb erheben seriöse Vereine in der Regel eine Abgabegebühr, denn eine Mieze ist kein Ramschartikel. Man will vermeiden, dass Menschen sich ein Tier holen, ohne lange darüber nachzudenken, weil es ja „eh nichts kostet“. Sie müssen sich zudem klar sein, dass weitere Kosten auf Sie zukommen werden. Futter und Katzenstreu sowie, wenn das Tier krank wird, auch Tierarztkosten können Ihren Geldbeutel belasten.
Adoptieren Sie bitte nur, wenn Sie dem gewachsen sind. Wenn all dies geklärt ist, ist es so weit: Der Vierbeiner zieht ein. Aber auch hier gilt: Alles piano, bitte schön. Eine Katze aus dem Tierschutz ist vielleicht anfangs etwas abwartend oder ängstlich. Deshalb: Lassen Sie das Tier erst einmal einen Raum im Haus erkunden. Setzen Sie sich dabei ruhig nieder und zeigen Sie dem Tier, dass Ihre Anwesenheit nichts Furchterregendes ist und dass Sie es nicht bedrängen. Schauen Sie dabei lieber in ein Buch, anstatt das Tier anzustarren. Und versuchen Sie zunächst, es erst nicht anzusprechen oder es zu streicheln.
Lassen Sie die Katze auf sich zukommen – das wird sie, wenn sie so weit ist. Deshalb sollten auch Freunde und Verwandte nicht sofort vorbekommen, wenn das neue Haustier eingezogen ist, auch, wenn sie noch so neugierig sind.
Lassen Sie der Katze Zeit, bis sie aufgetaut ist. Denn ein neues Zuhause ist für eine Samtpfote aus dem Tierschutz sehr, sehr aufregend. Mit Liebe und Geduld wird sie sich aber bald heimisch fühlen.