... Bildschirmen zu starren, legt Apple nach und bohrt FaceTime gehörig auf.
Teilnehmer:innen kannst du dir endlich in einem aufgeräumten Raster anzeigen lassen und ein (für Macs mit Apples eigenem M1-Chip verfügbarer) Porträt-Modus, wie du ihn vielleicht von deinem iPhone kennst, sorgt dafür, dass du nicht mehr jedes Detail deiner Umgebung preisgeben musst.
Gearbeitet hat Apple auch besonders an der Tonspur, die ja oft wichtiger als das übertragene Bild ist. So unterstützt Face- Time nun verschiedene Mikrofon- Einstellungen und kann sich mit „Voice Isolation“ ganz auf deine Stimme fokussieren und Nebengeräusche weitestgehend ausblenden. Spatial Audio, zu Deutsch etwa „räumlicher Klang“, ermöglicht es dir, jede Person in etwa aus der Richtung sprechen zu las-sen, in der sich auch ihr Video auf deinem Bildschirm befindet.
FaceTime
Eine echte Alternative zu Zoom und Co. ist Face- Time zwar immer noch nicht, es lässt sich nun aber für deutlich anspruchsvol- lere Szenarien als nur einen kleinen Plausch unter Freund:in- nen verwenden.
All das funktioniert erstaunlich gut, wenngleich wir gerade die Implementierung von Spatial Audio eher als nette Spielerei werten. Viel interessanter ist, dass Apple FaceTime ein Stück weit zu einer Videokonferenz-Lösung ausbaut und sogar Menschen ohne Apple-Gerät an Meetings teilnehmen lässt.
Ja, mit Zoom und Co. kann FaceTime es auch weiterhin nicht aufnehmen, weil zu viele Meetingrelevante Teilstücke fehlen. Etwa eine Funktion, um sich zu melden, eine Reihenfolge von Sprecher:innen festzulegen oder die Teilnehmer:innen in kleine Gruppen aufzuteilen.
Dennoch: Allein, dass FaceTime- (Gruppen-)Anrufe nun geplant werden können, ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Über einen Weblink, der überall verteilt werden kann, oder einen Kalendereintrag, zu dem du die anderen Personen einlädst, kommunizierst du die Zugangsdaten für dein Face-Time-Meeting – fertig. Und ja, das geht jetzt auch, wenn du Menschen mit Android-Smartphones oder Windows-Rechnern und -Tablets einlädst. Sie können über denselben Link im Browser teilnehmen (Apple empfiehlt Microsofts Edge oder, man höre und staune, Googles Chrome.), eine FaceTime- App gibt es (noch) nicht. Und noch eine Einschränkung gibt es für Menschen ohne Apple-Gerät: Sie können nur an FaceTime-Gesprächen teilnehmen, jedoch keine eigenen erstellen.
Eine vollständige Öffnung Face- Times in alle Richtung wäre dann gerade von Apple aber vielleicht auch etwas zu viel erwartet. Insbesondere, solange FaceTime kein vollwertiger Ersatz für „echte“ Online-Konferenz-Lösungen ist.
Inhalte teilen mit SharePlay
Ein essenzieller Bestandteil des Erwachsenwerdens FaceTimes ist SharePlay. Einerseits ermöglicht SharePlay es dir, schnell und einfach den Bildschirm (oder auch nur einzelne Programm fenster) deines Mac mit anderen Teilnehmer:innen eines FaceTime-Gesprächs zu teilen. Andererseits kannst du auf diese Weise aber auch ohne Umwege Multimedia-Inhalte mit Freund:innen teilen wie etwa die neueste Folge von Apples mehrfach ausgezeichneter Serie „Ted Lasso“. Die Wiedergabe wird dabei natürlich über alle Geräte synchronisiert, sodass niemand einen „Vorsprung“ hat.
Einen Haken gibt es allerdings: Beinahe schon selbstverständlich reicht es nicht, wenn eine Person (beispielsweise) über ein Abonnement von Apple TV+ verfügt – alle Teilnehmer:innen benötigen ihr eigenes Abo.
Apple hat SharePlay während der Präsentation naturgemäß nur in Verbindung mit Apple-eigenen Diensten gezeigt. Grundsätzlich steht die Technologie aber auch anderen offen. Während wir davon ausgehen, dass Disneys Streaming-Dienst Disney+ in alter Verbundenheit mit Apple schnell auf den Zug aufspringen wird, sind wir uns noch nicht so sicher, ob Netflix, Spotify und Co. ebenfalls bald dabei sein werden.
Apple war übrigens fast in der gesamten, seit Juni andauernden Beta-Phase von iOS 15, iPadOS 15 und macOS Monterey offenbar selbst nicht ganz glücklich mit der Funktionsweise von SharePlay.
Nicht anders ist es zu erklären, dass das Feature es in keine der Beta-Versionen schaffte und auch für die finale Version von iOS 15.0 gestrichen wurde.
Dementsprechend wenig Zeit stand auch uns bislang zur Verfügung, um SharePlay ausführlich zu testen. Erste Gehversuche damit stimmen uns allerdings optimistisch, dass Apple die Zeit seit der WWDC (World Wide Developer Konferenz, Apples Entwickler:innen-Konferenz) im Juni gut genutzt hat.
Fokus: Für viele ein Segen, für manche irrelevant
Die nächste Neuerung, die wir besprechen werden, hat das Potenzial, dein Leben nachhaltig zu verbessern. Was sehr pathetisch und nach Apple-Werbesprüchen klingt, ist nach mehreren Monaten der Nutzung allerdings unser voller Ernst!
Bestimmt kennst du die „Nicht stören“-Funktion auf deinen Apple-Geräten. Sie sorgt unter anderem dafür, dass dein Gerät dich nicht mit Mitteilungen belästigt, wenn du konzentriert arbeiten – oder entspannt schlafen – möchtest. Als Ein-Klick-Lösung funktioniert das schon relativ gut, war vielen, uns eingeschlossen, allerdings zu wenig granular. Du findest dich nun mal selten in binären Situationen, in denen du alles ein- oder eben ausgeschaltet wissen möchtest, wieder.
Ein ganz persönliches Beispiel: Es gibt Personen in meinem Leben, die mich immer erreichen können sollen. Auch, wenn ich schlafe oder in einer Besprechung bin. Das heißt nicht in jedem Fall, dass ich dann panisch ans Telefon gehen muss, aber ich möchte zumindest informiert werden, dass ein Versuch der Kontaktaufnahme stattfindet.
Die einzige Lösung dafür war bislang die sogenannte „Notfallumgehung“, die du für jeden Kontakt im Adressbuch optional einschalten kannst. Dann aber klingelt das Telefon auch wirklich immer, wenn ein Anruf vermittelt wird. Es gibt zahlreiche Fälle, wo genau das schnell unangenehm wird: während einer Präsentation, im Theater oder Kino und so weiter.
Mit der neuen Fokus- Funktion kannst du nun verschiedene „Nicht stören“-Optionen anlegen. Etwa für die Zeit, in der du schläfst, dich konzentrieren musst, im Auto unterwegs bist oder eben eine Präsentation hältst. Zugege-ben: Auf dem iPhone, dem Gerät also, auf dem die meisten Menschen wohl den Großteil ihrer Mitteilungen erhalten, ist all das noch viel sinnvoller. Aber auch der Mac profitiert davon.
Überaus nett ist die Möglichkeit, andere darüber zu informieren, dass du gerade keine Zeit (oder Lust) hast, auf eingehende Mitteilungen zu reagieren. Wenn du diese Funktion für einen Fokus global oder nur für einzelne Personen aktiviert hast, erhalten Menschen, die dir eine Nachricht schreiben, etwa den Hinweis, dass du gerade im „Nicht stören“-Modus bist. Wenn sie ihre Nachricht für super-wichtig halten, können sie die Nachrichten-App allerdings anweisen, dich trotzdem zu stören. Grundsätzlich steht es auch anderen Apps frei, den aktuell aktivierten Fokus zu erkennen und ähnlich zu verfahren – bislang ist uns allerdings keine Anwendung bekannt, die dies tut.
Clever ist, dass du festlegen kannst, ob die Wahl des Fokus nur auf dem Gerät gelten soll, das du gerade bedienst, oder ob alle mit derselben Apple-ID verknüpften Geräte ebenfalls in den entsprechenden Fokus-Modus schalten sollen.
Eine iOS-15-Funktion, die uns in diesem Zusammenhang in macOS Monterey fehlt, ist die komplette Verbannung der Mitteilungen bestimmter Apps in eine sogenannte „Übersicht“. Auf dem iPhone kannst du in den Einstellun-gen zu Mitteilungen etwa festlegen, dass dich Benachrichtigungen von Facebook schon irgendwie interessieren, dir aber nicht so wichtig sind wie die von der Mac-
Life-News-App. Dein iPhone kann die Facebook-Benachrichtigungen dann für dich sammeln und präsentiert sie dir gesammelt zu von dir festgelegten Zeitpunkten, sagen wir um 8:00 Uhr und um 18:00 Uhr. Wir hoffen, dass Apple diese Möglichkeit mit einem der kommenden Monterey-Updates auch für den Mac nachliefert.
Abgesehen von einigen Problemen bei der Übersetzung ins Deutsche hat „Fokus“ für uns seit der ersten Beta-Version super funktioniert und wirkte spätestens seit der dritten Beta-Version von iOS 15 sowie macOS Monterey wie „fertig“.
Wir können dir nur wärmstens empfehlen, dich einmal in Ruhe hinzusetzen und zu überlegen, welche Fokusse für dich sinnvoll sein könnten und diese einzurichten. Denn mit dem richtigen Fokus kann es dir gelingen, einen gesunden Mittelweg zwischen ständigem Genervtsein ob der Vielzahl der Benachrichtigungen und FOMO (Fear Of Missing Out, die Angst, etwas zu verpassen) zu finden.
Nachrichten: Mit dir geteilt
In der Nachrichten-App findest du die neue Funktion „Mit dir geteilt“, die Inhalte, die du in den Nachrichten erhalten hast, in der entsprechenden App anzeigt. Wenn jemand einen Apple-Music-Song mit dir teilt, wird der Song nicht nur im Chat-Verlauf, sondern auch im Bereich „Für dich“ von Apple Music aufgeführt. Wenn jemand einen Website-Link teilt, wird er im Bereich „Mit dir geteilt“ auf der Safari-Startseite angezeigt. Und so weiter.
Mit dir geteilte Inhalte werden auch Fotos, Apple Podcasts und der Apple TV App angezeigt. Alle „Mit dir geteilt“-Bereiche in diesen Apps bieten auch Direktlinks zu Nachrichten, damit du der Person, die den Inhalt ursprünglich gesendet hat, antworten kannst.
Neben der Funktion „Mit dir geteilt“ gibt es auch einige kleinere Änderungen am Design der Nachrichten-App. Wenn du jemandem mehrere Fotos hintereinander schickst, werden sie jetzt als kleine Bildcollage oder Bildstapel angezeigt, durch die du blättern kannst – statt zuvor einzelner Fotos.
Safari – Apple weiß nicht, was es will
Wie schon in iOS 15 und iPadOS 15 hat Apple auch in macOS 12 Monterey diverse Änderungen am Webbrowser Safari vorgenommen. Nicht alle davon stoßen auf ungeteilte Gegenliebe, wie schon Diskussionen um die Beta-Versionen zeigten.
Definitiv auf der Habenseite stehen Tab-Gruppen. Mit ihnen erlaubt Apple es dir, wie der Name bereits vermuten lässt, Browser- Tabs zu gruppieren. Zum Beispiel alle geöffneten Tabs, deren Webseiten sich mit möglichen Ausflügen am nächsten Urlaubsort beschäftigen. Oder Seiten, die du regelmäßig für die Arbeit benötigst. So gesehen sind Tab-Gruppen ihrem Zweck nach an klassische Favoriten-Listen angelehnt. Du kannst Tab-Gruppen mit anderen teilen und natürlich werden sie über all deine Apple-Geräte synchronisiert. Und wenn du keinen Bedarf an dieser Funktionalität hast, kannst du sie einfach ignorieren.
Genau das geht mit den visuellen Änderungen an Safari nur mit etwas Aufwand. Standardmäßig startet der neue Safari-Browser mit einem kompakten Tab-Layout. Das bedeutet, dass geöffnete Tabs in derselben Zeile angezeigt werden wie die Adress-/Suchleiste.
Genauer gesagt: Die Adress-/ Suchleiste und geöffnete Tabs verschmelzen (siehe Screenshot). Das spart Platz, ist aber gewöhnungsbedürftig. Das gilt auch für die Neuerung, dass Safari Tab- und Favoriten-Leiste fortan gemäß der aktuell geöffneten Website einfärbt. Das kann gut aussehen, muss es aber nicht. Beides kannst du allerdings in den Safari-Einstellungen wieder zurückstellen.
Ein ungewöhnlicher Schritt, ist sich Apple doch für gewöhn-lich sehr sicher, was für seine Kund:innen das Beste ist. Uns fällt zumindest kein anderes wichtiges Apple-Programm ein, dessen Aussehen Anwender:innen grundlegend verändern können. Dass Apple dies in Safari auf allen Plattformen so handhabt, lässt tief blicken. Auf dem Mac finden wir die klassische Ansicht (Apple nennt sie in den Safari-Einstellungen „Separat“) vor allem übersichtlicher. Wer aber beispielsweise vorwiegend auf dem integrierten 13-Zoll-Bildschirm des Mac-Book Air arbeitet, freut sich vielleicht über den eingesparten Platz durch das neue Design.
Universal Control
Eine weitere wirklich geniale Neuerung, die es wie SharePlay nicht in die Beta-Versionen geschafft hat, ist Universal Control. Hier können Apples Entwickler:innen endlich mal wieder richtig glänzen und zaubern Software, die nach Magie aussieht!
Universal Control ermöglicht es dir, dein iPad und deinen Mac parallel zu nutzen, indem du den Mauszeiger deines Mac einfach aus dem Display herausbewegst, sodass er auf dem Bildschirm deines iPad erscheint. Daraufhin kannst du dein iPad auch mit deiner „Mac-Maus“ bedienen – und die Tastatur wird auch gleich mitgenommen. Natürlich funktioniert das auch mit der integrierten Tastatur und dem Trackpad deines MacBook.
iCloud+
Die vielleicht größten Neuerungen in Sachen Privatsphäre erfährt in diesem Jahr Apples Cloud-Dienst, iCloud. Für Menschen, die schon jetzt in irgendeiner Form für iCloud bezahlen, um mehr Speicherplatz zur Verfügung zu haben, erweitert Apple iCloud automatisch zu iCloud+.
iCloud+ beherrscht ein paar tolle Tricks. So kannst du beispielsweise (endlich!) deine iCloud als Mail-Server für deine eigene Domain nutzen. Das aber nur am Rande. Zurück zum Schutz deiner Privatsphäre. Hier führt Apple „E-Mail Adresse verbergen“ ins Feld. Damit kannst du sofort einzigartige, zufällig generierte E-Mail-Adressen erstellen, die an deinen persönlichen Posteingang weitergeleitet werden. So musst du deine echte E-Mail-Adresse nicht angeben, wenn du ein Formular im Internet ausfüllst oder dich für einen Newsletter anmeldest. Dabei handelt es sich quasi um eine Erweiterung von „Sign in with Apple“, das es dir auch bisher schon erlaubt hat, deine echte E-Mail-Adresse bei der Registrierung für neue Dienste zu verschleiern. Schön, dass das jetzt auch ad hoc und für beliebige Zwecke geht!
Die ungleich größere Neuerung ist allerdings iCloud Private Relay. Dieser Dienst sorgt dafür, dass deine IP-Adresse und deine Safari-Browsing-Aktivitäten vor deinem Internetanbieter und Websites verborgen werden. Das bedeutet, dass niemand, nicht einmal Apple, sieht, wer du bist und was du dir ansiehst. So könnte Apple zum Beispiel deine IP-Adresse kennen, aber nicht wissen, welche Websites du dir aufrufst. Die Website weiß, dass du sie besuchst, hat aber keine
Ahnung, wie deine IP-Adresse lautet. Das Ergebnis ist, dass keine der beiden Parteien (die Website und dein Internetanbieter/Apple) einen Überblick darüber hat, wer du bist, was du dir ansiehst oder wo du als Nächstes landen wirst.
Wenn sich das für dich sehr nach einem virtuellen privaten Netzwerk (VPN) anhört, dann ist das mehr als verständlich. Allerdings stimmt der Vergleich nicht so ganz: Private Relay ist nur auf Safari beschränkt, funktioniert also nicht mit Google Chrome oder Microsoft Edge. Auch der Vergleich mit einem „Proxy“-Server, wie du ihn vielleicht aus Schule, Universität oder Unternehmen kennst, liegt nahe. Aber Private Relay ist auch kein Proxy.
So ist Private Relay etwa nicht dazu gedacht, deinen Standort vollständig zu verbergen. Es bietet lediglich die Möglichkeit, deinen exakten Standort zu verschleiern. Du kannst mit Private Relay aber nicht etwa auf regionsspezifische Inhalte zuzugreifen.
In den vergangenen Wochen hat Private Relay für uns hervorragend funktioniert. Allerdings führt dessen Nutzung mindestens zu einer messbaren Beeinträchtigung der Geschwindigkeit der Internetverbindung. Die Betonung liegt dabei auf „messbar“. Sie ist technisch festzustellen, hat sich jedoch zumindest für uns nicht spürbar auf die Internetnutzung ausgewirkt. Mit Ausnahme einiger Aussetzer, die wir aber erst mal nicht weiter bewerten wollen – schließlich haben wir es mit einer Funktion und einem Dienst in der Beta- Phase zu tun gehabt. Wir werden aber natürlich ein Auge darauf haben, wie sich das weiter entwickelt.
Ganz anders aber Live Text, das sofort zu begeistern wusste! Live Text ist eine Funktion, die Text in Fotos erkennt und dich ihn auswählen, kopieren und einfügen lässt. Das funktioniert sowohl bei getipptem als auch bei handgeschriebenem Text und unterstützt URLs, Telefonnummern, Adressen und mehr. Du kannst zum Beispiel auf eine handgeschriebene Telefonnummer tippen, um sie anzurufen oder ihr eine SMS zu schicken. Die gesamte Texterkennung für diese Funktion erfolgt auf dem Gerät, sodass keine persönlichen Daten deinen Mac verlassen.
Schnellnotizen
Eine wirklich brandneue Funktion in macOS Monterey sind „Quick Notes“, die du vielleicht schon von deinem iPad mit iPadOS 15 kennst. Anders als für andere Funktionen hat sich Apple hier auf einen deutschsprachigen Begriff festgelegt: Schnellnotizen – aber wir glauben, dass sich auch hierzulande eher Quick Notes etablieren wird. Quick Notes sind im Prinzip eine Weiterentwicklung klassischer Notizzettel in digitaler Form. Du erstellst eine Quick Note, indem du mit dem Mauszeiger in die untere rechte Ecke des Bildschirms fährst und dort kurz verharrst, bis dort eine unscheinbare graue Fläche erscheint. Klickst du darauf, erscheint eine neue Quick Note.
Sollte das bei dir nicht funktionieren, hattest du vor dem Update auf macOS Monterey diese „Aktive Ecke“ bereits mit einer anderen Funktion belegt. Ändern kannst du das in den Systemeinstellungen unter „Schreibtisch & Bildschirmschoner“ auf dem Reiter „Bildschirmschoner“ unten rechts bei „Aktive Ecken …“. Das heißt natürlich auch, dass du die Schnellnotizfunktion in jeder anderen Bildschirmecke hinterlegen kannst. Alternativ kannst du Quick Notes öffnen, indem du das Tastenkürzel „Fn + Q“ drückst.
Eine Quick Note ist nicht nur ein Schmierzettel, sondern unterstützt auch das Hinzufügen von Links aus Safari oder anderen kompatiblen Apps sowie das Ablegen von Bildern, Text und allem, was die Notizen-App sonst noch verarbeiten kann.
All deine Quick Notes landen in der Notizen-App, dort allerdings in einem speziellen Ordner. Sie synchronisieren sich von dort aus via iCloud auch auf dein iPad und dein iPhone. Weitere Quick Notes anlegen kannst du allerdings nur auf deinem Mac und dem iPad.
Auf dem iPhone kannst du bislang nur bereits erstellte Quick Notes lesen. Vielleicht schafft es eine vollwertige Version der Quick Notes ja in einem der nächsten Updates auch auf das iPhone.
Zugegeben: Diese neuen Schnellnotizen mögen nicht nach einer großen Sache klingen. Aber wir möchten sie dennoch nicht mehr missen. Denn hast du erst einmal verinnerlicht, dass sie da sind und jederzeit aufgerufen werden können, können sie dir eine Menge Zeit sparen.
Fazit
Mit macOS Monterey legt Apple eins der vom Start weg solidesten Betriebssystem-Upgrades der letzten Jahre vor. Kein Wunder, mögen manche spotten, schließlich gibt es ja auch nichts Neues. Aber das stimmt nicht. Ja, es gibt kein Feuerwerk an neuen, großartigen Features. Aber Apple hat da nachgelegt und optimiert, wo es zählt und versucht, das digitale Leben seiner Kund:innen weiter zu vereinfachen. Das gelingt weitestgehend, wenngleich festzustellen ist, dass viele der Neuerungen so versteckt sind, dass die meisten Nutzer:innen sie ohne Artikel wie diesen hier wohl nie fänden.
Nicht alles geht auf allen Macs
In macOS Monterey gibt es gleich mehrere Neuerungen, die dir nur zur Verfügung stehen, wenn du über einen der neuen Macs mit Apples M1-Chip verfügst. Aktuell sind das die jeweils neuesten Varianten vom MacBook Air, dem 13-zölligen Mac-Book Pro und dem Mac mini. Zu diesen Funktionen gehört unter anderem der Porträt-Modus in FaceTime, ein interaktiver 3D-Globus der Erde und die Ansicht detaillierterer Karten von (ausgewählten) Großstädten in Apples Karten-App.
Außerdem können nur M1-Macs Diktate komplett und in uneingeschränkter Länge lokal verarbeiten, also ohne die Daten zur Analyse zu Apple übertragen zu müssen.