Manchmal mache ich mich einfach aus dem Staub. Ich haue spontan ab, verschwinde in eine Parallelwelt, kehre meinem Alltag den Rücken – und wenn es nur für ein paar Stunden oder einen Tag ist. Meine kleinen Fluchten tun mir gut, meist komme ich gestärkt, optimistischer als vorher und mit neuen Ideen in mein normales Leben zurück. Oft suche ich mir für meine kleinen Eskapaden einen Ort auf der Karte aus, an dem ich noch nie war, und steige auf mein Fahrrad, in den Zug oder die Straßenbahn, um diese neue Gegend kennenzulernen.
Es mag seltsam, ja fast ein bisschen unpassend klingen, im Angesicht der derzeit ziemlich dramatischen Lage in Europa das Hohelied der kleinen Weltflucht zu singen. Aber ich glaube, wir haben das gute Recht, uns manchmal einfach rauszuziehen aus allem, was uns beschwert – dem vollen Alltag, der Angst wegen der Klimaerwärmung und dem Schock, dass vor unserer Haustür Krieg möglich ...