... Urlaubsparadies ganz einfach zu Hause und schafft mit entsprechenden Pflanzen und Materialien eine mediterrane Kulisse. Die meisten Pflanzen aus südlichen Gefilden sind bei uns aber frostempfindlich und werden als Kübelpflanzen gehalten. Sie brauchen im Winter ein kühles, meist helles Quartier. Noch ehe die Pflanzen Einzug halten, kann man mit Figuren aus Gips und Ton, Terrakotta-Gefäßen und Elementen aus Natursteinen den passenden Rahmen dazu schaffen. Auch schmiede- und gusseiserne Möbel mit rostiger Patina schaffen mediterrane Atmosphäre, ebenso wie rau verputzte und weiß getünchte, mit Fliesen verzierte Mauern. Ziegelsteine, rostrote Betonsteine und Terrakotta-Fliesen für den Boden bringen eine warme, mediterrane Stimmung. Kieselsteine, Keramikscherben und Muscheln werden zu kleinen Hinguckern. Das Wasser darf im mediterranen Ambiente aber natürlich auch nicht fehlen. Ein kleiner Brunnen, ein Quellstein oder ein Becken mit Wasserspiel sorgen für angenehmes Plätschern und kühles Nass in flirrender Hitze, die auch bei uns im Sommer manchmal lange anhält.
die Bougainvillea blüht bis in den spätherbst hinein
Kumquats sind eng mit den Zitrusgewächsen verwandt
die Kreppmyrte trägt im spätsommer üppige Blütenrispen
Neben den Pflanzen spielen terrakotta-Gefäße eine Hauptrolle im mediterranen Garten
Gestaltungsstil mit langer Geschichte
Mit dem Wort „mediterran“ verbindet man vor allem Länder wie Italien, Spanien, Frankreich, Griechenland oder auch Tunesien und Marokko. Botaniker verstehen darunter aber Gebiete mit speziellen Klimabedingungen, die nicht nur rund um das Mittelmeer, sondern auch in Teilen Australiens, in Süd- und Mittelamerika und Ostasien vorkommen. Deshalb stammen die „mediterranen Kübelpflanzen“ tatsächlich aus aller Welt.
Viele historische Gärten der Renaissance entstanden in der Toskana, in Rom und Umgebung. Dabei war die Wiederbelebung der Antike ein zentrales Element, das sich in Skulpturen, Amphoren und Brunnen zeigte. Figuren griechischer und römischer Götter, Löwen und anderer Tiere aus Ton, Steinguss oder Gips sowie Terrakotta-Gefäße sind es auch heute noch, die mediterrane Gärten prägen. Skulpturen in Form aufrecht stehender Pinienzapfen haben eine lange Geschichte in der mediterranen Architektur. Schon die Römer schmückten ihre Pfeilgräber mit Pinienzapfen. In den Vatikanischen Museen in Rom kann man eine 2,5 Meter hohe bronzene Zirbelnuss, wie die Dekorstücke auch genannt werden, bewundern.
Blütenpracht
Ob Bougainvillea, Oleander oder Hibiskus, die typischen Pflanzen des Südens blühen oft duftend und in den prächtigsten Farben. Oleander braucht den Sommer über sehr viel Wasser und sollte fleißig gegossen werden. Am besten füllt man laufend die Untersetzer an. Das seine Farbe im Auf- und Verblühen wechselnde Wandelröschen (Lantana) zeigt uns an, wann es gegossen werden will. Die Blätter werden schlapp und richten sich nach Wasserzufuhr wieder auf. Weitere empfehlenswerte Vertreter, die für Urlaubsstimmung sorgen, sind Schmucklilie (Agapanthus), Passionsblume (Passiflora), Zylinderputzer (Callistemon) und Kreppmyrten (Lagerstroemia). Duft und Würze verströmen die ätherischen Öle von Lavendel. Die bei uns durchaus winterharte Pflanze gehört zum mediterranen Stil unbedingt dazu. Arten wie Schopf-, Zahn- oder Oregano-Lavendel punkten mit besonderen Blättern und speziellen Düften. Während Oleander und Olivenbäumchen sogar kurzzeitig leichten Frost vertragen und daher früh aus- und spät wieder eingeräumt werden können, kommen Bougainvillea, Schmucklilie und Wandelröschen erst im April oder Mai ins Freie. Von April bis September werden Kübelpflanzen, je nach Art, mit Langzeitdünger oder wöchentlich bis zweiwöchentlich mit Volldünger gedüngt. Ab Oktober wird nicht mehr gedüngt, um die Pflanzen auf die Überwinterung vorzubereiten.
schon vor 4000 Jahren wurden in China „goldene Äpfel“ kultiviert
Chili und Paprika gedeihen am besten in töpfen
Die Katzenminze kommt mit Hitze zurecht und zieht samtpfoten an
Wie in italien! elemente aus terrakotta und schmiedeeisen schaffen ein tolles Flair
Die zauberhafte strauchrose „Mozart“ – eine blühende sinfonie
Die sukkulente, robuste Fetthenne verträgt Hitze und trockenheit
Sonnenfrüchte
Zitruspflanzen gehören zu den Schnellstartern, um mediterranes Ambiente zu schaffen. Neben Orangen, Pomeranzen und Mandarinen sind Kumquats, die samt Schale gegessen werden, und saure Limetten eine interessante Alternative. Feigen zeigen sich besonders robust, was die Winterhärte anbelangt. Sie können bei uns an geschützten Standorten, zum Beispiel an Hausmauern und in Innenhöfen, sogar draußen stehen bleiben. Auch bei Kakipflaumen gibt es mittlerweile sehr kälteunempfindliche Sorten. Zitronen, Erdbeerbaum (Arbutus) und Granatapfel (Punica) schicken ihren Früchten zudem attraktive Blüten voraus.
Kräuterduft
Mediterrane Kräuter wie Thymian, Rosmarin, Salbei und Basilikum verströmen einen besonders intensiven Duft. Sie gedeihen alle in voller Sonne. Einjähriges Basilikum wächst im Gegensatz zu Strauchbasilikum gerne ganz allein im Topf. Auch die mediterranen Würzkräuter bleiben lieber unter sich, da sie an heißen, trockenen Plätzen besser zurecht kommen, ja sogar besser gedeihen, als wenn sie zu viel gegossen werden oder im Schatten darben. Griechisches Oregano und Zitronenthymian brauchen in rauen Lagen etwas Winterschutz, Rosmarin und Ananas-Salbei sind nicht winterhart und müssen drinnen überwintern. Die Mojito-Minze, eine Zutat des berühmten Mojito, den Ernest Hemingway so gerne in Havanna trank, ist winterhart und verträgt auch Halbschatten, treibt aber wie alle Minzen stark Ausläufer. Daher sollte man sie immer im Topf auspflanzen. Weitere Gartenkräuter für kühlende Sommerdrinks sind etwa Zitronen- und Apfelminze, Marokkanische Minze, Ananas- und Honigmelonensalbei, Zitronenmelisse, Zitronen - verbene, Limonenysop und Zitronenthymian.
Sommerdrinks mit Gartenkräutern
Gartenkräuter gehören nicht nur in den Topf, sondern eignen sich auch bestens für erfrischende Sommerdrinks
KÜHLES MINZEN-WASSER
Es kann die Basis für den Sommerdrink sein, ist aber auch pur ein hervorragender Durstlöscher. Zubereitung: 3 Minze-Zweige mit 5 bis 7 Zitronenscheiben in einen Krug geben und mit Wasser oder Mineralwasser auffüllen. 30 Minuten ziehen lassen, abseihen und nach Geschmack mit Zucker
oder Honig süßen.
GURKEN-DRINK
Zutaten: 1 Freilandgurke, geschält und geschnitten, 15 – 20 Blätter der Mojito-Minze, 10 Basilikum-Blätter, Saft ½ Bio-Zitrone, 150 g Natur - joghurt, 50 ml Wasser, Salz
Zubereitung: Alle Zutaten schaumig mixen. Mit Minzeblättern garnieren und kühl servieren.
KRÄUTER-EISTEE
Zutaten: Eine Hand voll frische Blätter bzw. Triebspitzen von Zitronenkräutern gemischt.
Zubereitung: Die Kräuter mit kochendem Wasser übergießen und etwa 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Den Tee abseihen, auskühlen lassen und kalt stellen. Mit Eiswürfeln und Zitronenscheiben servieren.
TOMATEN-COCKTAIL
Zutaten: 1 kleine Salatgurke, 500 ml Tomatensaft, 30 ml Rotweinessig, 1 TL gehacktes Basilikum, Eiswürfel, Salz, Pfeffer, Paprikapulver, je Glas eine Zitronenscheibe.
Zubereitung: Gurke schälen und im Mixer pürieren. Mit Tomatensaft, Rotweinessig und Basilikum in einen Krug füllen, umrühren und mit den Gewürzen abschmecken. Mit Eiswürfeln und Zitronenscheiben servieren.