... Kleinigkeiten, die ein großes Loch in die Haushaltskasse reißen, wie z. B. Elektrogeräte im Standby-Modus. Lundquist Neubauer vom Vergleichsportal Verivox rechnet es uns vor: „Ein Watt, das dauerhaft verschwendet wird, kostet 2,54 Euro pro Jahr. Klingt nicht teuer: Aber auf eine Durchschnittsfamilie gerechnet, laufen jährlich 400 Kilowattstunden oder umgerechnet 116 Euro ins Leere!“
Jetzt geht es Energiesündern enlich an den Kragen
Deshalb: Trennen Sie Fernseher, Computer & Co. immer mithilfe von abschaltbaren Steckdosenleisten vom Netz, wenn Sie sie nicht benutzen. Auch Kühl- und Gefrierschränke und Gefriergeräte sind rund um die Uhr im Einsatz und daher ein dicker Posten im Strombudget. Standort und Temperatur spielen eine wesentliche Rolle für den Verbrauch. Sinkt die Umgebungstemperatur um ein Grad, frisst das Gerät sechs Prozent weniger Strom. Also nie neben den Backofen oder an einen sonnigen Ort stellen. Im Kühlschrank sind sieben oder acht Grad ausreichend, bei Gefriergeräten minus 18 Grad. Gekochte Speisen erst abkühlen lassen, bevor sie in die Kälte kommen. Tiefgefrorenes dagegen im Kühlschrank auftauen lassen. Tiefkühltruhen verbrauchen etwas weniger Strom als Schränke - die Kälte fällt beim Öffnen nicht heraus. Auch regelmäßiges Abtauen lohnt: Schon fünf Millimeter Eis machen sich in 30 Prozent höherem Stromverbrauch bemerkbar. Steht in Ihrem Keller ein alter Kühlschrank, der nur zum Feiern im Sommer benutzt wird und dennoch das ganze Jahr am Netz hängt? Ein Stromfresser erster Güte! Und wer glaubt, dass er seinem Geldbeutel etwas Gutes tut, indem er das Kurzprogramm von Wasch- oder Spülmaschine benutzt, der täuscht sich. „Diese Programme sind zwar schneller fertig, brauchen aber deutlich mehr Strom und auch Wasser als z. B. das Öko-Programm. Dieses spart bis zu 40 Prozent Energie“, so Neubauer. Auch Mikrowelle und Kaffeemaschine mit eingebauter Uhr sind zwar nette Helfer, sie verfügen aber über ein Netzteil, das ständig Strom zieht. Das sind viele kleine Verbraucher, die sich in der Summe bemerkbar machen
UNSER EXPERTE
Lundquist Neubauer Pressesprecher des Vergleichsportals Verivox, www.verivox.de
Wasser marsch - aber möglichst in Maßen!
Minifontänen am Brauseschlauch, tropfende Wasserhähne und undichte Spülkästen verschwenden literweise Wasser. „Schuld sind meist poröse oder verkalkte Dichtungen“, erklärt der Experte. Der Verbrauch für die Toilettenspülung lässt sich mit modernen Spülkästen halbieren. Stopptasten sind als Nachrüstsätze für etwa zehn Euro erhältlich. Weiterer Tipp: „Lassen Sie die Spülmaschine für sich arbeiten.“ Eine voll beladene verbraucht weniger Wasser als Abwaschen per Hand. Und das Vorspülen von leicht verschmutztem Geschirr können Sie sich schenken. Im Frühling können Sie auch den Wäschetrockner in den wohl verdienten Urlaub schicken und die Wäsche draußen trocknen. Wer dennoch nicht darauf verzichten will: Wärmepumpentrockner sind deutlich sparsamer als Kondensat- und Ablufttrockner.
Förderungen und Zuschüsse helfen beim Sparen
Wer sein Haus energieeffizient dämmt, kann die Förderung der KfW oder regionale Förderprogramme in Anspruch nehmen. Für Bezieher sozialer Leistungen ist der „Stromspar-Check“ interessant (www.stromsparcheck. de). Stromsparhelfer besuchen die Haushalte und überprüfen Ihren Stromverbrauch. Sie geben erste Tipps, wie man bares Geld sparen kann. Bei einem zweiten Besuch erhalten Sie kostenlose Soforthilfen wie Energiespar- und LED-Lampen, schaltbare Steckdosenleisten, TV-Standby-Abschalter, Zeitschaltuhren und Strahlregler für Wasserhähne, die nach Bedarf auch sofort montiert werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, einen 100 Euro-Gutschein für den Kauf eines energieeffizienten A+++-Kühlschrankes zu erhalten.
Beim Kochen und Backen die richtigen Geräte wählen
Die Rangliste der energiesparenden Herde lautet in absteigender Folge: Gas, Induktion, Ceran, Gussstahl. Heißluftbacköfen sind sparsamer als solche mit nur Ober- und Unterhitze, Wasserkocher erhitzen Wasser schneller als der Herd. Dampfdrucktöpfe sparen Energie und schonen die Vitamine der Lebensmittel. Denken Sie auch darüber nach, den Gas- und Stromanbieter zu wechseln (s. o.).
*Jahres-Stromverbrauch im Vergleich: Durchschnittsgerät Baujahr 2000 gegen ein modernes Gerät. ** bei durchschnittl. Strompreis 0,27 €/kWh
DIE RICHTIGEN HELFER WÄHLEN
Beim Gerätekauf auf die beste Energieeffizienzklasse achten. In den Handel dürfen nur noch A+++, A++ und A+. Ein 3-Personen-Haushalt kann mit modernen Haushaltsgeräten* rund 1.100 kWh pro Jahr sparen, das entspricht rund 300 €** pro Jahr. Weitere Infos: www. hausgeraete-plus.de
CHECK MIT DER WÄRMEBILDKAMERA
Die roten Flecken zeigen schlecht isolierte Stellen im Haus. Entsprechend kann hier gedämmt werden. Auf lange Sicht lohnen sich die Ausgaben
Mit VERGLEICHSPORTALEN den günstigsten Stromanbieter finden
SEIEN SIE KRITISCH
Machen Sie sich bewusst, dass Preissuchmaschinen Ihnen manchmal keinen umfassenden Marktüberblick geben. Ein positives Beispiel sind allerdings Vergleichsportale für Strom- und Gasanbieter. Passen Sie die Filter an Ihre eigenen Bedürfnisse an und übernehmen Sie die Voreinstellungen nicht ungeprüft.
NICHT VON BONI BLENDEN LASSEN
Versprochene Bonuszahlungen nicht sofort in den Vergleich mit einbeziehen. Denn die mindern die Kosten nur im ersten Vertragsjahr - danach kann’s richtig teuer werden.
FLEXIBEL BLEIBEN
Energieverträge sollten zunächst maximal ein Jahr laufen und sich dann höchstens um einen Monat automatisch verlängern. Die Kündigungsfrist sollte nicht länger als vier Wochen betragen.
Fotos: AdobeStock (2), Hausgeräte, privat