... einfach nur ein Bissan zeiger: Geht sie auf Tauchstation, ist es an der Zeit, den Anhieb zu setzen. Welches Posenmodell man einsetzt, ist den meisten nicht so wichtig. Aber diese Einschätzung greift zu kurz. Sicherlich hat die Pose die Aufgabe, dem Angler anzuzeigen, wenn sich ein Fisch am Köder zu schaffen macht. Aber eine Pose „kann“ noch mehr: Je nach Modell ermöglicht sie eine mehr oder weniger sensible Bissanzeige und beeinflusst sogar das Laufverhalten bzw. die Attraktivität des Köders und des Köderspiels. Deshalb ist es gerade beim aktiven Angeln am Forellensee wichtig zu wissen, worin sich die verschiedenen Posen-Modelle unterscheiden und wo ihre Vorteile liegen.
Hier möchte ich Ihnen meine 4 Posen-Favoriten fürs bewegte Angeln und Fangen am Forellensee vorstellen.
Der Federkiel ist eine Pose mit Tradition und wird schon seit vielen Jahren fürs Forellenangeln eingesetzt. Wie ihr Name schon vermuten lässt, wurde die Pose früher aus Federn bzw. dem Kiel der Federn hergestellt, genauer gesagt aus Pfauenfedern. Heutzutage kommt allerdings vorwiegend Kunststoff für die Produktion der Federkiele zum Einsatz. Den Federkiel erkennt man sofort an seiner schlanken Stab-Form. Darin liegt auch sein größter Vorteil begründet: Es handelt sich hierbei um eine extrem sensible Pose. Jeder noch so feine Zupfer wird angezeigt. Beim Schleppen liegt der Kiel flach auf dem Wasser. Schnappt die Forelle nach dem Köder, taucht der Federkiel sofort ab. Darüber hinaus spürt der Fisch beim Biss kaum Widerstand, was die Fehlbissquote drastisch reduziert.
Der Federkiel hat allerdings auch nachteilige Eigenschaften, die man nicht verschweigen darf: Durch seine schlanke Form ist seine Aerodynamik eher mittelmäßig. Deshalb kann man ihn nicht so weit auswerfen. Außerdem ist er ziemlich windanfällig. Nichtsdestotrotz ist der Klassiker unter den Forellenposen nach wie vor ein sehr gutes Modell, das sich besonders gut für das Schleppen mit Teigpropeller, aber auch mit einem Bienenmaden-L in kleineren Gewässern eignet.
Tipp: Befestigen Sie den Federkiel mit 3 Silikonringen an der Hauptschnur. So kann man den Kiel auf der Schnur hin und her schieben und die Angeltiefe variieren. Durch die Fixierung mit 3 Ringen kann die Pose auch nicht ungewollt verrutschen.
3. DER ZITTER -SPEZIALIST
Das Tremarella-Angeln ist eine Technik aus Italien, die vor einigen Jahren den Weg an unsere deutschen Forellenseen gefunden hat. Hierbei wird der Köder nicht nur eingeholt wie beim klassischen Schleppen, sondern der Angler haucht ihm durch Zittern mit der Rutespitze zusätzlich Leben ein. Für diese Methode gibt es die passenden Posen – und die erkennt man daran, dass sie einen voluminösen Körper aufweisen. Wozu diese Form? Die vom Angler ausgeführten Zitterbewegungen werden über die Rute auf die Pose (hier die EVA Float von Iron Trout) übertragen. Eine voluminöse und bauchige Pose wackelt förmlich durchs Wasser und erzeugt dabei Schwingungen, von denen die Forellen angelockt werden. Neben dem Köder, meist ein Bienenmaden-L, das durchs Wasser rotiert, erhöhen also die durch die Pose erzeugten Schwingungen die Lockwirkung.
Um die Pose zu beschweren, kommt entweder Blei oder Glas zum Einsatz. Möchte man den Köder schnell auf Tiefe bekommen, ist Blei die richtige Wahl. Glas hingegen sinkt langsamer ab als Blei und eignet sich daher eher fürs Angeln in den oberen Wasserschichten. Hinzu kommt, dass Glas im Wasser leichter ist als außerhalb. Dadurch kann man die Montage mit mehr Gewicht bestücken und so weiter werfen. Faustregel: Bei der Verwendung von Glas können Sie das doppelte Gewicht einsetzen. Bei einer Pose mit einer Tragkraft von 3g kann man also einen Glaskörper von 6g auf die Schnur ziehen.
4. DER ALLROUNDER
Eine Pose, die sich für alle aktiven Angeltechniken gleich gut eignet, gibt es nicht. Wenn ich mich allerdings für einen „Allrounder“ entscheiden müsste, wäre es die sogenannte Float-G Pose (von Iron Trout). Dieses Modell ist schlank, so dass es beim Schleppen mit Paste oder Bienenmaden der Forelle beim Biss relativ wenig Widerstand bietet. DieFloat G ist nicht so windanfällig und lässt sich gut und auch recht weit auswerfen. Und weil sie im unteren Teil etwas bauchig ausfällt, kann man mit ihr auch zittern. Allerdings werden die Schwingungen nicht so stark ausfallen wie bei der Verwendung der voluminösen Tremarella-Pose.
Darüber hinaus kann man mit der Float G auch gut das sogenannte „Standangeln“ betreiben. Mit dieser Pose kann es der Angler also auch mal ganz gemütlich angehen lassen.
Text und Fotos: Hans Günter Böttner
Thorsten Ritter demonstrierte die verschiedenen Posen bei einem Angeltag in der Angelanlage Millerscheid bei Köln (NRW).