... Europa verkauft werden darf, muss er die Norm DIN EN 1078 („Helme für Radfahrer und für Benutzer von Skateboards“) erfüllen. Diese legt unter anderem fest, dass Fahrradhelme eine Auftreffgeschwindigkeit von 19,5 km/h überstehen müssen, gemessen bei einem Sturz mit 250-facher Erdbeschleunigung. IMTEST ließ die Helme aus dem Test sogar noch über die Norm hinaus prüfen: Mit einer erhöhten Auftreffgeschwindigkeit von rund 23,5 km/h ließen die Tester die an einem Prüfkopf befestigten Helme aus einer Fallhöhe von 2,18 Metern frontal auf einen flachen Sockel stürzen – eine um 20 Prozent höhere Aufprallgeschwindigkeit, als die Norm fordert. Zudem wurde geprüft, ob die Helme auch einen zweiten Aufprall überstehen. Dafür rauschten sie aus 1,90 Meter Höhe und 21,5 km/h Aufprallgeschwindigkeit erneut auf den flachen Sockel. Den ersten Sturz überstanden der Uvex Finale light 2.0 und der Dunlop HB13 am besten. Wie bei allen Testkandidaten rissen zwar auch ihre aus verfestigtem Styropor (EPS) bestehenden Innenschalen – aber nur geringfügig. Die äußere Helmschale (Material: Polycarbonat) blieb bei allen intakt. Den zweiten, seitlichen Aufprall überstanden die Testkandidaten ebenfalls. Der Dunlop- und der Uvex-Helm glänzten hier ebenfalls mit richtig guten Werten.
Nicht alle Helme sitzen sicher
Bei einem Sturz müssen Fahrradhelme auch sicher am Kopf sitzen bleiben. Für den Abstreiftest werden die Befestigungsriemen der Helme – so eng wie nötig, so bequem wie möglich – an den Prüfkopf im Labor des TÜV Süd angepasst. Im Gegensatz zu den sehr sicher sitzenden Riemen des Giro Cormick und des Uvex Finale light 2.0 verschieben sich beim Aufprall die Gurtverteiler des Dunlop HB13 deutlich aus der eingestellten Position. Das Problem dabei: Die Helmschale kann sich so weit in den Gesichtsbereich schieben und deckt dann Teile des Kopfes nicht mehr sicher ab. Über einen weiteren Prüfpunkt wird die maximale Dehnung der Kinnriemen nach einer ruckartigen Belastung gemessen – wie sie bei einem starken Aufprall entstehen kann. Beim Asus Urban-I 3.0 und Specialized Align II dehnen sich die Kinnriemen nur wenig. Und auch eine bleibende Dehnung nach ruckartigen Belastungen ist bei beiden gering. Die Kinnriemen vom Dunlop und Uvex waren nach dem Test hingegen recht deutlich gedehnt. Beim Giro brach zudem das Styropor (EPS) an der vorderen Verankerung im Helm. Beim Uvex hat sich nach der ruckartigen Bewegung der Clip vom Gurtverteiler gelöst. Dennoch erfüllen alle Helme die Anforderungen, die die Norm an sie stellt.
Unterschiede beim Komfort
Ein Helm darf nicht wackeln, zu schwer sein oder drücken: IMTEST hat bei jedem Helm mit unterschiedlichen Probanden geprüft, wie angenehm er sich tragen lässt. Mit festem Sitz punktet dabei der Giro Cormick. Seine Schale passt gut auf den Kopf und sorgt so für einen festen und angenehmen Sitz.
FAZIT
Ein durchaus überzeugendes Ergebnis: Bei einem Sturz über den Lenker mit frontalem Aufprall auf den Asphalt bieten alle Helme ausreichend Schutz, und selbst nach einem zweiten, starken Aufprall auf die Seite bleiben die Helmschalen bei allen Kandidaten noch erhalten. Der Testsieger Finale light 2.0 von Uvex bietet neben einem hohen Aufprallschutz auch ein Rücklicht. Der sehr günstige Dunlop HB13 schützt zwar auch gut, Käufer müssen aber Abstriche bei der Verarbeitung in Kauf nehmen.