Kommt es 2019 endlich zur Versöhnung?
SEHR EINFÜHLSAM
Nadja Uhl mag die Arbeit mit Kindern – sie hat ja auch selbst zwei Töchter
LIEBE UND VERTRAUEN
In „Der Turm“ spielt sie neben Jan Josef Liefers eine Frau, die sich nach Familie sehnt
Schon wieder ist bald ein Jahr vorbei, und wie vermutlich fast jeder von uns lässt auch Schauspielerin Nadja Uhl (46) wohl die vergangenen zwölf Monate Revue passieren. Vielleicht sogar in ihrer schönen Potsdamer Villa bei Kerzenschein und ein paar Leckereien könnte sie dann an all die Momente denken, die sie glücklich gemacht haben. Aber auch an das, was vielleicht nicht so gut gelaufen ist. An etwas, das fehlte, etwas, das in Ordnung gebracht werden sollte …
Es warten neue Chancen
In so einem Moment schweifen die Gedanken auch meist in die Zukunft. In das neue Jahr, das neue Chancen bringt. Sicher auch für Nadja Uhl. 2019 könnte daher für eine besondere Versöhnung stehen, und das Vater-Drama, unter dem die Schauspielerin lange litt, beenden.
Nadja Uhl kam in Stralsund zur Welt, und wuchs in einer liebevollen Großfamilie mit Oma, Opa, Tanten und Onkeln auf. Auch ihre „wunderbare Mutter“, wie sie sagt, war natürlich immer für sie da. Nur der Vater hatte Frau und Kind verlassen, als Nadja erst zwei Jahre alt war.
Plötzlich fehlte etwas
„Ich bin weich gefallen ohne Vater, auch wenn ich manchmal gerne gehabt hätte, was alle hatten. Bewusst aber hat mir in meinem Leben nichts gefehlt“, erinnerte sich Nadja Uhl einmal in einem Interview. Später lebte sie lange Jahre fast nur für ihren Traumberuf: Schauspielausbildung, Theater-Engagements, Film und Fernsehrollen. Bis sie ihre große Liebe Kay Bockhold (48) traf und vor zwölf Jahren selbst zum ersten Mal schwanger wurde. Schlagartig schien in ihrem Leben nun doch etwas zu fehlen: Der Vater, der sich über das werdende Mutterglück seiner Tochter freut. Der Großvater, der dann für sein Enkelkind da ist. Nadja Uhl: „Ich kannte immer den Namen und die Adresse meines Vaters, und es war mir plötzlich wichtig, die Sache mit ihm zu klären. Schließlich ist es ein starkes Stück, wenn sich der Vater ein Leben lang nicht um sein Kind kümmert.“
Das Treffen mit dem Vater muss aber eher bedrückend gewesen sein. Verletzte Gefühle, berechtigte Vorwürfe – und das Wissen um die gemeinsame Zeit, die auf ewig verloren ist. Nadja Uhl musste erkennen: „Da gibt es nichts zurückzuholen.“
Ein wunderbares Erlebnis
Nein, das nicht. Doch wäre ein neuer Anfang wirklich so ausgeschlossen? Heute hat Nadja Uhl sogar zwei süße Töchter. Eva Paulina (11) und Ida Elena (9) würden sich bestimmt darüber freuen, ihren bisher unbekannten Opa kennenzulernen. „Er bringt sich selbst um ein wunderbares Erlebnis. Es macht mich traurig, dass er nicht für die Enkel da ist“, gibt auch Nadja Uhl zu. Warum es also im neuen Jahr nicht auf einen Versuch ankommen lassen – und selbst den ersten Schritt zur Versöhnung tun?
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NACHDENKLICH
Nadja Uhl weiß, das Leben kann schwierig sein
Fotos: API/Marko Greitschus, picture alliance, THOMAS & THOMAS, BR/Wiedemann & Ber, MDR/teamWorx