... Formfaktor kommt. Kleiner als übliche HiFi-Komponeten und mit Haltegriffen an den 8 mm Gänsehautstarken Alu-Seitenteilen ausgestattet, erinnern Optik und Haptik an Geräte aus dem Profibereich. Das Herzstück des NT-505 bildet zweifelos der D/A-Wandlerchip Verita AK4497. Von diesem gibt es gleich zwei, denn der Teac verfolgt ein kompromissloses Dual-Mono-Konzept. Das bedeutet: Jeder Stereokanal arbeitet komplett unabhängig mit eigenen Bauteilen. Der Chip dekodiert PCM-Signale bis 768 kHz in 32 Bit und DSD-Material bis DSD 512 (22,6 MHz).
STREAMER UND APP PASSEN GUT ZUSAMMEN
Das trifft aber leider nicht auf alle Zuspielmöglichkeiten zu. Per Netzwerk eingespieltes Material darf zum Beispiel mit maximal 192 kHz in 24 Bit oder DSD 128 kodiert sein. Digitale Eingänge finden sich im Format USB (Typ A und Typ B), sowie S/PDIF optisch und koaxial. Auch Ethernet und Bluetooth (LDAC und aptX) sind vorhanden. Auf WLAN verzichtet der Player hingegen, Apple AirPlay und Google Chromecast fehlen ebenso. In einem späteren Firmware-Update will Teac einen MQA-Dekoder nachreichen. Tidal und Qobuz sind als Streaming-Dienste ab Werk integriert.
Neben den üblichen Cinch-Ausgängen finden sich auch symmetrische XLR-Ausgänge. Dazu bietet der NT-505 eine Besonderheit, denn man kann im Menü einstellen, welcher Pin des XLR-Steckers als „Hot“ (positiv) benutzt werden soll. In der Regel ist das Pin 2, doch es kann unter Umständen nützlich sein, die Phase des symmetrischen Signals zu drehen. Dann legt man Hot auf Pin 3.
BILDER STATT WORTEN : Die App zeigt auch die Alben-Cover an, sofern sie in den Metadaten der Songs abgelegt sind. Das hilft beim Suchen.
TADELLOSE APP
Die App gefiel uns sofort. DLNA-Server im lokalen Netz waren flott gefunden und eingerichtet. Die App durchsucht den kompletten Server und legt eine lokale Datenbank aller gefunden Medien auf dem Tablet/Smartphone an. Das dauert je nach Größe der Medienbibliothek ein paar Minuten, ist aber schneller, als die Daten jedes Mal vom Server anzufordern. So lagen die Suchergebnisse in der App praktisch instantan vor. Tipp: Die Suche findet nur Ergebnisse innerhalb der ausgewählten Sortierung. Wenn Sie also nach Künstlern sortieren, werden auch nur Künstlernamen gefunden.
Den Hörtest begannen wir ganz sanft mit dem Song „Liberty“ der Norwegerin Annette Asqvik. Ihre mädchenhafte Stimme zusammen mit den Chelli und dem Fender-Rhodes-Piano im Hintergrund sorgten für spontanes Gänsehautgefühl. Das Saxofon im weiteren Verlauf des Songs kam wunderbar authentisch, die Anblasgeräusche traten deutlich bevor ohne jedoch überbetont zu wirken. Toll! Nur durfte es etwas kräftiger werden. Der Rock-Klassiker „Rosanna“ von Toto ist immer wieder ein Genuss. Die Vielfalt der Instrumente ist hier so kunstvoll kombiniert, dass man stets Neues entdeckt. Wir spielten den Song direkt vom NAS in der HiRes-Version zu und richtig: Der sparsame Einsatz des Schellenkranzes in der Bridge ist uns noch nie so deutlich aufgefallen. Der TN-505 bildete ihn hingegen klar und brillant ab, kein Detail ging verloren.
MESSLABOR
Mittels umschaltbarer Ausgangsfilter lässt der Teac dem Nutzer die Wahl, wie das analoge Ausgangssignal letztlich klingen soll: Je nach Einstellung fallen die Höhen dann sanft (blau), oder steil (lila) in Richtung oberer Übertragungsgrenze ab. Lob verdienen außerdem die außergewöhnliche Rauscharmut (115 dB) und der besonders kräftige Kopfhörerausgang (3,6V an 32 Ohm).
RÜCKANSICHT : Hier gibt es keinen Schnickschnack – die Rückseite ist aufgeräumt und klar gegliedert. Prima: XLR-Ausgänge und ein Clock-Eingang für externe Taktgeber.
Moderner und noch mehr Dampf? Wir wagten den Sprung über die Alpen nach Italien. Aus Mailand stammt die Metal-Band Lacuna Coil. Wir spielten den Song „Delirium“ aus dem gleichnamigen Album. Die dichte, düstere Atmosphäre und das Wechselspiel der unterschiedlichen Gesangsstimmen von Sängerin Cristina Scabbia und Sänger Andrea Ferro klangen knackig und kraftvoll. Absolut kein Grund zur Beanstandung.
GRANDIOSES TIMBRE
Zum Schluss ein echter Klassiker: „Crazy On You“ von Heart aus dem Jahr 1976. Das berühmte akustische Gitarrenintro von Nancy Wilson sowie die unheimlich prägnante Stimme ihrer Schwester Ann zauberten uns spontan ein Lächeln ins Gesicht. Timbre und Detailzeichnung des TN-505 waren grandios. Viel besser geht das nicht mehr!
EINBLICKE : Die Baugruppen sind auf getrennten Platinen untergebracht, Wandler, Netzwerkanbindung, digitale Eingänge. Es herrscht insgesamt zu viel Kabelsalat.
FAZIT
Christian Möller AUDIO-Redakteur
Der NT -505 hat mir richtig Spaß gemacht. Im Test hatte ich nie das Gefühl, dass der Player einer Situation nicht gewachsen wäre. Souverän surfte er durch alle ihm gestellten Aufgaben und klang dabei richtig gut – über XLR noch eine Spur knackiger als per Cinch. Auch die App funktioniert klasse. Kritikpunkte gab es – wenn überhaupt – nur wenige. Apples Air-Play habe ich vermisst, und der Kabelverhau im Inneren hat mich doch ein wenig überrascht, denn so etwas war ich von ähnlichen Teac-Geräten nicht gewohnt.