... erfolgreich Regie geführt-jetzt erschienen ihm ein paar Seemeilen Erholung erstrebenswert. Doch einem derart leidenschaftlichen Gastronomen fällt der Rollenwechsel vom Chef zum Gast offensichtlich nicht leicht. Schon bald erkannte Oskar Schnitzer für sich: „Ein Leben ohne Gäste ist möglich, aber sinnlos“, und als 2020 direkt in Westerlands Mitte mit Blick auf das attraktive Rathaus hübsche Café-Räume frei wurden, griff er zu. In seinem „Schmuggler Caffee“ trifft nun Appetitliches aus seiner Heimat Südtirol auf nordfriesisches Ambiente. Mit Tiroler Freund Josef Gander erstellte er ein stimmiges Gesamtkonzept und nannte den heimeligen Ort nach dessen kleiner, feiner Kaffeemanufaktur „Kuntrawant“, Südtiroler Ausdruck für Schmuggler. Ganz klar: Der exquisite Kaffee wird natürlich hier in Westerland gereicht, ist auch käuflich zu erwerben, so wie die einzigartige „Bergheumilch-Schocco“ und andere „geschmuggelte“ Leckereien südlicher Herkunft. Vom Morgen bis zum späten Nachmittag lockt das „Schmuggler Caffee“ mit genussvollen Frühstücksund Lunchmomenten. Der Tag beginnt mit duftendem Kaffee, frischen Brötchen, feinem Müsli und Backwaren vom Croissant bis zum Apfelkrapfen. Mittagszeit ist Kuchenzeit, verbandelt mit einer deftigen Brotzeit, komplettiert mit einem guten Glas Wein. Wer den ganzen Tag jedoch lieber am Strand verbringen möchte, schnappt sich die Schmuggler-Beachbox: ein schicker Karton mit liebevoll zusammengestellter Strandverpflegung für einen rundum gelungenen Urlaubstag.
MOIN SYLT
„Sommerfrische“ wurde einst der Urlaub genannt, und der wurde am Meer gern in charmanten Gebäuden in der damals hoch aktuellen Seebäder-Architektur verbracht. In so einem raren Juwel mitten in Westerlands quirliger Friedrichstraße hat Julia Hiller vor Kurzem ihr „Moin Sylt“ aufgemacht. Unter dem Motto „Bock auf Fisch“ verwöhnt sie mit ihrem frisch-fröhlichen Team heutige Sommerfrischler mit angesagter Cross-over-Küche, sprich: Hier vermählt sich nordische Küche mit asiatischen Einflüssen zu einer überaus wohlschmeckenden Allianz. Auf der Karte locken Fischcurry, Friesen-Schaschlick, Fish‘n‘Chips und fantasievolle Bowls; eine eigene Karte präsentiert eine Sushi-Auswahl, die von Kennern als „Spitze“ gelobt wird. Aber auch Fleischfreunde werden hier glücklich: mit gekonnt zubereiteten saftigen Steaks bis hin zur Currywurst und Burger-Variationen. Erschöpfte Shopper:innen finden auf der hübsch möblierten Terrasse den idealen Platz, um bei einem Apérol oder Cappuccino das geschäftige Treiben gelassen zu betrachten. Und wer daheim die leckere „Moin Sylt“-Küche genießen möchte, nutzt den freundlichen Außer-Haus-Service: holt ab oder lässt bringen.
L‘OSTERIA
Mitten im Herzen Westerlands eröffnete die L‘Osteria im charmanten Jugendstil-Ensemble der Friesenburg. Und Unternehmer Dirk Block (aus der Hamburger Gastro-Familie) sagt dazu: „Ich freue mich sehr, dass wir hier die erste L‘Osteria auf einer Insel eröffnen konnten. Sylt steht seither für Genuss und Geselligkeit und ist als Lieblingsinsel der Deutschen der perfekte Standort für unsere Gastronomie“. Bekannt ist die L‘Osteria in aktuell 140 Standorten in Europa für ihre Pizza – mit 45 Zentimetern Durchmesser lässt sie sich auf Wunsch auf zwei Hälften unterschiedlichen belegen – perfekt zum Teilen mit lieben Mitessern. Nach einem Jahr aufwändiger Restaurierung präsentiert sich die denkmalgeschützte Friesenburg nun mit friesischem Charme und modernem Dolce Vita. Die Terrasse mit Olivenbäumen, der kuschelige Wintergarten, der verwinkelte Gastraum mit gemütlichen Erkern und der offenen Cucina vermitteln das unwiderstehliche La-Famiglia-Gefühl. Außer der legendären XXL-Pizza verwöhnt die 21-köpfige L‘Osteria-Crew mit frischer Pasta aus der hauseigenen Manufaktur Pastifico Nr. 12, knackigen Salaten, verführerischen Dolci und Kaffee der Rösterei Bar Italiana.
TRESORE FÜR LIEBLINGSTROPFEN
Wieder mal hat Sylt seinen Ruf als Genießer-Insel bestätigt: Im Frühling öffnete in Westerlands quirliger Friedrichstraße die wineBANK als spannender meeting point für Weinliebhaber ihre Tore, bzw. Tresore. „Ein Ort, in dem begeisterte Weinliebhaber Tag und Nacht zusammenkommen können“, schwebte Starwinzer Christian Ress vom Weingut Balthasar Ress vor, als er im heimatlichen Rheingau die erste wineBANK entwickelte, „wo sie Ihren Wein optimal lagern, Ihre Leidenschaft teilen und exklusive Events erleben können.“ Und offensichtlich begeisterte er mit seinem wineBANK-Konzept zahllose Weinfreunde: Neun Standorte weltweit verzeichnet bis heute dieser exquisite Private Member´s Club – bis hin nach Washington D.C., wo er als wineLAIR firmiert. Hier auf Sylt hat Ress nun mit dem Weinhändler Sven Wiezorek und dem Lebensmitteleinzelhändler Christian Gehrke zwei Partner gefunden, die fachkundig und exzellent vernetzt, die neue wineBANK zum Glänzen bringen. Im großzügigen Weinkeller können wineBank-Mitglieder bis zu 23.000 Flaschen in 26 Tresoren unterschiedlicher Größe perfekt lagern, können in der exklusiven Private-Members-Club-Lounge Freunde und Gäste mit ihren Schätzen bewirten -und das täglich rund um die Uhr. Allen anderen Weinfreunden bietet die elegante Weinbar „Vitis“ mit hübscher Terrasse ein entspanntes Plätzchen für dieses oder jenes Glas. „Sylt als wineBAR-Standort steht schon seit Jahren ganz weit oben auf unserer Wunschliste“, schmunzelt Christian Ress. Der kreative Winzer ist schon seit längerem „in Sachen Wein“ auf der Insel aktiv, war er es doch einfach leid, den Norden nur mit Flaschenweinen aus der Ferne zu versorgen: Im Jahr 2009 wurde von ihm und einem engagierten Trüppchen an der sonnigen Seite der St. Severins-Kirche in Keitum „der nördlichste Weingarten Deutschlands“ angelegt. Der frische Weißwein Sölring ist heute an ausgesuchten Adressen auf der Insel zu bekommen.
OMA WILMA
„Was mit Kochen“ sollte für Nicolas Rathge den beruflichen Weg bestimmen – das war schon in allerjüngsten Jahren für ihn klar: Seine höchst kochkundige Oma Wilma hatte früh seine Leidenschaft für Pott und Pann geweckt – First-class-Adressen wie das Margaux in Berlin, die MS „Europa“, der Söl‘Ring Hof und das Gogärtchen auf Sylt sorgten für vielfältige Erfahrungen und Perfektion. Jetzt fungiert der talentierte junge Mann als Gastgeber im eigenen Restaurant. Mit viel Herz renovierten er mit Geschäftspartner André Kaiser und einem engagierten Team eines der ältesten Reetdachhäuser im romantischen Keitum, ein klassischer Dorfgasthof mit Garten unter alten Bäumen, und nannte das heimelige Schmuckstück – natürlich – „Oma Wilma“. Hier feiert die „klassische Heimat-Küche in einer gesunden Mischung aus regionalen Gerichten“ – so O-Ton vom Chef. Auf der monatlich wechselnden Karte konkurrieren Rinder-mit Seezunge, treffen absolute Klassiker wie Königsberger Klopse und Oma Wilmas Backfisch auf geschmorte Schweinebäckchen, und zum süßen Finale glänzt Wilma mit ihrem einzigartigen Apfelkuchen. „Wir lieben, was wir tun“ haben sich Nicolas Rathge und seine Crew erfolgreich auf die Fahne geschrieben – Oma Wilma sei Dank!