... derzeit noch nicht verfügbar) und 265 PS nominell etwas schwächer, knausert sich mit beeindruckenden 5,3 Litern durch den Test – da klingelt die Punktekasse im Antriebs- und Umweltkapitel. Die Reichweite liegt bei über 1200 Kilometern, und es wächst die Erkenntnis, dass Downsizing wirklich effektiv sein kann.
Allerdings sind die Zylinder- Sixpacks einfach sexy. Nicht für die Augen (siehe unten), sondern für die Ohren. Schon der etwas rau laufende Mono-Turbo-V6 des Audi zieht unsere Mundwinkel nach oben, wenn er sich kraftvoll durch die lang übersetzten Gänge büffelt.
Der 330d entzückt als (fast) perfekt abgestimmte Einheit aus allzeit aufmerksamer Achtstufenautomatik und sämig klingendem Reihensechser mit Riemenstartergenerator (RSG), der mit zusätzlichen acht Kilowatt anschiebt. In der C-Klasse leistet der integrierte Startergenerator (ISG) sogar 15 kW. Und der Biturbo nagelt den alten Taxi-Vierzylinder-Blues. Immerhin bestens gedämmt, butterweich gelagert und ziemlich kultiviert.
Bei den Fahrleistungen hinkt der Benz seinen Sechszylinder-Rivalen dann wirklich nur ganz leicht hinterher. Und beim Komfort ragt die auf 18-Zöllern (655 Euro) stehende C-Klasse heraus, simuliert mit watteweichen Federn die – nicht mehr lieferbare – Luftfederung des Vorgängers. Kleiner Wermutstropfen des beeindruckenden Federungskomforts: Die ziemlich starken
KLAPPE AUF FÜR DEN MOTOR
Seit Jahrzehnten typisch für Mercedes: die Service-Stellung der Motorhaube. Das weite Aufschwingen (fast 90 Grad) beherrscht auch der 206 – nun ganz ohne Entriegelung. Per Gasdruckdämpfer öffnet die Haube bis in die Normalstellung. Danach per Hand gefühlvoll weiter aufschieben. Vermeidet Beulen am Kopf während der Starthilfe oder beim Öl-Nachkippen.
Karosseriebewegungen können auf schlecht asphaltierten Strecken bei empfindlichen Naturen fast zur Seekrankheit führen. Empfehlung: Das adaptive Fahrwerk (1071 Euro) hält zwei härtere Stufen parat, da findet sich dann für jeden Magen die passende Einstellung.
Trotz der 19-Zoll-Reifen (730 Euro) und M-Fahrwerk (600 Euro) überrascht der Test-3er mit seinem ausgewogenen Fahrwerks- Setup. Er liegt grundstraff, aber längst nicht mehr so stressig hart wie die früher mit M-Fahrwerk bestückten Exemplare. Obendrein ist seine Karosserie bestens verarbeitet, bleibt auf Kopfsteinpflastern im Gegensatz zu A4 und C-Klasse weitestgehend knisterund klapperfrei.
Auch der Audi federt mit 19-Zoll-Rädern (1850 Euro) und seinem verstellbaren S-Fahr-
BMW 330d
Gute Verarbeitung, klar strukturiertes Cockpit. Aber die seltsamen, schlecht ablesbaren Instrumente nerven
Trotz Allrad und Sechszylindermotoren sind A4 und 3er kaum schwerer als die C-Klasse
Audi A4 50 TDI
Schlechtere Bedienung, denn der Fahrer muss im A4 mit ausgestrecktem Arm das Touch display erreichen
werk (1030 Euro) angenehm, knallt dafür aber am bockigsten über Kanten.
A4 und 3er schieben sich dynamischer aus den Kurven – auch dank ihrer Hinterachssperren (Audi 1350 Euro, BMW 1400 Euro). Doch mit der Hinterachslenkung (1250 Euro) bietet die C-Klasse das mit Abstand handlichste Fahrgefühl. Und einen extrem kleinen Wendekreis.
Mit 63 263 Euro steht der Mercedes C 300 d T-Modell mit Testausstattung in der Liste, Audi berechnet den A4 Avant 50 TDI mit 63 920 Euro und BMW den 330d Touring mit 66 630 Euro. Bei den – allesamt sehr stolzen – Preisen nehmen sich die Traumwagen also nicht viel. Insgesamt liegt die C-Klasse aber recht deutlich vor BMW und Audi. Der neue Fixstern am Kombi-Himmel.
PLATZIERUNG
Punkte maximal 800
TESTSIEGER
1. Mercedes Mit Effizienz, hohem Komfort und ohne echte Schwächen gewinnt das T-Modell. Sehr handlich. 573 Punkte
2. BMW Seine Talente liegen im kultivierten Antrieb und in der guten Bedienung. Etwas teurer als die anderen. 565 Punkte
3. Audi Ausgereifter und mit Sechszylinder sehr sympathischer Kombi. Aufgrund des Alters leicht abgeschlagen. 542 Punkte
FAZIT
STEFAN NOVITSKI, BEREND SANDERS
Es gibt größere Kombis in dieser Klasse, aber kaum schlauere. An der gewohnten und hohen Praktikabilität des T-Modells hat sich nichts geändert. Doch mit dem neuen Bediensystem (aus der S-Klasse), dem genügsamen Vierzylinder und der handlichen Hinterachslenkung gewinnt die C-Klasse den Vergleich gegen A4 Avant und 3er Touring.