... Sie wurde von der indischen Marine im Auftrag ihres Vaters aufgegriffen
Shamsa al Maktoum wurde 2000 in Cambridge auf offener Straße entführt
Mohammed bin Rashid al Maktoum, der rachsüchtige Emir von Dubai, sorgt dafür, dass Haya nie mehr ruhig schlafen kann
Am 11. März 2019 hörte Haya (45) das Dröhnen von Rotorblättern. Ein Hubschrauber landete auf ihrem Anwesen bei Dubai. Ein Mann stieg aus und drohte der Prinzessin, sie in ein Wüsten-Gefängnis zu verschleppen. Da eilte Hayas Sohn Zayed (8) herbei und klammerte sich an seine Mutter. Am Ende geschah ihr nichts. Doch sie hatte die Botschaft verstanden: Ihr Leben war in Gefahr.
Diese Geschichte hat ein Londoner Gericht jetzt offiziell für glaubwürdig befunden. Es akzeptierte voll und ganz Hayas ungeheueren Vorwurf: dass ihr Mann Mohammed (70), Herrscher von Dubai, seine Familie mit nackter Gewalt terrorisiere.
Die Prinzessin stellte unbequeme Fragen
Haya selbst geriet ins Fadenkreuz, weil sie unbequeme Fragen stellte: nach dem Verbleib ihrer Stieftöchter Shamsa (38) und Latifa (34). Beide waren vor ihrem tyrannischen Vater ins Ausland geflohen. Und beide hatte er dort entführen lassen. Shamsa verschwand 2000 aus Cambridge (England). Latifas Flucht endete 2018 vor der indischen Küste. Es heißt, dass sie in Dubai brutal gefoltert wurde.
Weil Haya die Wahrheit suchte, war sie im Wüstenstaat nicht mehr sicher. Aus diesem Grund floh sie im April 2019 mit ihren Kindern nach London. Dass ihr die britische Justiz das alleinige Sorgerecht zuspricht, ist mehr als wahrscheinlich. Denn die Gerichte glaubten Hayas Vorwurf, dass Mohammed die Kleinen entführen wolle. Jetzt ist es sozusagen amtlich, dass der Herrscher von Dubai vor keiner Gewalttat zurückschreckt. Doch eine Diagnose heilt noch keine Krankheit. In Hayas Fall zeigt sie nur das Ausmaß der Gefahr – und die Berechtigung ihrer Todesangst.
Rupert Snowdon
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