... Heilpflanzenschule. „Bei beginnenden oder leichten Infekten kann man es damit probieren. Bei starken Beschwerden oder hohem Fieber ist ein Arztbesuch nötig.“
Königskerze beruhigt Reizhusten
Die gelben Blüten punkten mit dem sekundären Pflanzenstoff Aucubin, der Bakterien am Wachstum hindert. Schleimstoffe legen sich wie ein Schutzfilm über die Schleimhaut im Rachen, wehren Bakterien ab. „Ein Linderungstee hilft bei sehr quälendem Hustenreiz, die Atemwege trocknen nicht weiter aus“, sagt Cornelia Stern. 1 EL getrocknete Blüten mit einer Tasse heißem Wasser übergießen, nach 10–15 Minuten abseihen. Mehrmals täglich trinken.
Thymian löst Schleim bei Bronchitis
„Eines der besten Phytobiotika“, sagt Cornelia Stern. Seine ätherischen Öle wirken antibakteriell, entspannen die Bronchien, fördern den Abtransport des Schleims. Balsam für hartnäckigen Husten ist Thymian-Honig: 2 Handvoll frischen Thymian in ein Glas geben, mit 500 ml dünnflüssigem Honig auffüllen, drei Wochen dunkel und kühl lagern. Honig in (Thymian-)Tee einrühren.
Ringelblume gegen Risse an den Fingerkuppen
Rissige Fingerkuppen im Winter sind schmerzhaft und können durch eindringende Erreger zum Problem werden. „Versuche haben gezeigt, dass die Ringelblume mit ihren ätherischen Ölen und Flavonoiden Bakterien abwehrt, die Wundheilung fördert, Entzündungen blockiert“, erklärt Cornelia Stern. Zugleich ist sie mild und gut verträglich. Für ein Pflegeöl 10–20 g getrocknete Blüten und 200 ml Mandelöl in ein Glas füllen. Schließen, an einen warmen Platz stellen, täglich bewegen. Nach einem Monat filtrieren.
Mädesüß-Tee senkt Fieber
„Mädesüß eignet sich bei einer fiebrigen Erkältung, die man sich bei kaltem, nassem Wetter geholt hat“, so Cornelia Stern. Das Heil-Geheimnis verbirgt sich in den flauschigen Blüten: Sie enthalten Salicylverbindungen, die wie Aspirin Schmerzen stillen, Entzündungen lindern, Fieber senken. Für einen Anti-Fieber-Tee mehrmals täglich getrocknete Mädesüßblüten (Apotheke) mit heißem Wasser übergießen, abdecken, damit die Wirkstoffe nicht verfliegen, nach 10 Minuten abseihen, schluckweise trinken.
Kamille stoppt Mittelohrentzündung
Die keimwidrigen und antientzündlichen Eigenschaften ihres ätherischen Öls mit Bisabolol und Matricin kommen bei Zahnfleischproblemen, Hauterkrankungen und Erkältungen zum Zug. „Auch bei Mittelohrentzündungen ist Kamille effektiv“, sagt Cornelia Stern. Einfach einen Beutel Kamillentee aufkochen und den ausgepressten, noch warmen Beutel an das erkrankte Ohr legen.
Salbei bekämpft Halsentzündung
Seine Gerbstoffe wirken zusammenziehend und austrocknend, die ätherischen Öle hemmen Bakterien und Viren, sind durchblutungsfördernd, beschleunigen den Heilungsprozess: „Für den positiven Effekt von Salbei bei Entzündungen im Rachen ist ein Kombipaket mehrerer Inhaltsstoffe verantwortlich“, sagt Cornelia Stern. Am besten entfaltete die Pflanze ihr Allround-Talent als Gurgeltee: 1 TL getrocknete und geschnittene Salbeiblätter mit kochendem Wasser übergießen, nach 10 Minuten abseihen, dreimal täglich mit dem abgekühlten Tee gurgeln.
Kapuzinerkresse lindert Blasenentzündung
Die Pflanze hat gerade erst den endgültigen Sprung in die Schulmedizin geschafft: Bei unkomplizierten Blasenentzündungen empfehlen die ärztlichen Leitlinien nun Präparate aus Meerrettich und Kapuzinerkresse statt Antibiotika. Ihre scharfen Senfölglykoside hebeln nicht nur zahlreiche Bakterien, Viren und Pilze aus, sondern können auch laut einer aktuellen Studie der Universität Freiburg nach einer überstandenen Entzündung Rückfälle verhindern. „Für diesen Schutzeffekt regelmäßig Kapuzinerkresse als Fertigpräparat einnehmen“, empfiehlt Cornelia Stern.
Bärlauch zur Entgiftung
Er ist zum Entgiften ideal. „Unter allen Pflanzen weist das Lauchgewächs den höchsten Gehalt an Schwefelverbindungen wie etwa den antibiotisch wirkenden Alliinen auf. Sie unterstützen die Beseitigung von Bakterien aus dem Verdauungstrakt“, sagt Cornelia Stern. Zudem hilft Bärlauch bei Bluthochdruck und Arteriosklerose. Außerhalb der Saison sind Fertigpräparate (z. B. Granulat aus der Apotheke) eine Lösung, im Frühling ist frisches Bärlauchpesto lecker und superwirksam.
Zwiebel bei Nasennebenhöhlen-Beschwerden
Die Knolle schützt sich in der Natur vor Fressfeinden mit der schwefelhaltigen Aminosäure Alliin. Wird die Pflanze verletzt, entsteht durch eine chemische Reaktion die reizende Substanz Allicin. „Die hält Schädlinge fern, tötet aber auch Bakterien und Viren ab“, sagt Cornelia Stern. Bei Nasennebenhöhlenentzündungen lösen Zwiebelpäckchen zudem fest sitzendes Sekret und lassen die Schleimhäute abschwellen. Zwiebel fein hacken, in ein Stofftaschentuch geben, Päckchen über Wasserdampf erwärmen, für 30 Minuten an die Nase legen.
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