KULINARIK
Es ist jedes Mal wieder magisch: Wenn der erste Tropfen kaltes Wasser auf die durchsichtige Spirituose trifft, wird sie trüb und blassgelb, ein berauschendes Anisaroma steigt aus dem Glas. Unter einem azurblauen Himmel, mit Blick auf eine Reihe von Palmen, blicke ich auf das glitzernde Mittelmeer und nippe an dem Getränk, das die Provence verkörpert. Der Pastis (das alte provenzalische Wort für „Mischung“) erhält seine Aromen aus der trockenen Landschaft der Region – und dem Schmelztiegel der Kulturen. Anis findet man überall im Mittelmeerraum; in Griechenland ist es der Ouzo, in Italien Sambuca und in der Türkei der Raki. Sie alle werden in der Regel nach dem Essen als Schnaps getrunken. Doch der Pastis ist anders: ein Aperitif, den man nach gemütlichen Nachmittagen auf verschlafenen französischen Dorfplätzen oder am Strand zu sich nimmt. Traditionell wird das Getränk mit Bars in ...