Bildquelle: Metal Hammer, Ausgabe 11/2021
Liebe Leserschaft,
Zu befürchten war es gewesen, doch so pessimistisch denken wollte niemand – aber: Das Bullhead City Festival wurde abgesagt. Der Wacken-Ersatz hätte Mitte September stattfinden sollen. Eine Maskenpflicht, die in nahezu allen Bereichen nötig gewesen wäre, ist laut Veranstalter für ein ausgelassenes Festival nicht vorstellbar. Immerhin hat das zuständige Amt die Absage bedauert. Das Summer Breeze Open Air wiederum wurde abgesagt, weil seitens der Landesregierung kein Gesprächstermin zustande kam. Ein über hundertseitiges Konzept zum Infektionsschutz lag vor und wurde vom Team um die Veranstalter immer wieder erneuert und angepasst. Mangelnde Kommunikation war hier angeblich der Todesstoß. Das hat einen bitteren Beigeschmack: Er schmeckt nach Gleichgültigkeit. Als interessierten sich die Verantwortlichen nicht für unsere Kultur. Hauptsache, alle können sich wieder in Fußballstadien umarmen.
Die Wut, das Unverständnis der Veranstalter und Besucher ist nachvollziehbar. Schade, wie wenig Vertrauen unserer Szene entgegengebracht wird. Dass die Livebranche in der Coronakrise besonders gelitten hat und dies weiterhin tut, ist bekannt – aber es bleibt schmerzhaft, wie wenig Perspektive die Veranstalter seitens der Politik bekommen.
Alle Erwartungen lagen auf 2021, und jetzt soll 2022 als Hoffnungsträger dienen. Doch das Vertrösten zieht nicht mehr. Uns wurden Perspektiven versprochen, und unter der Berücksichtigung der drei G ist es nun an der Zeit, diese auch zu erhalten – schließlich kann es nicht ewig so weitergehen.
Nicht zuletzt deshalb hoffen wir weiterhin auf Winter-Festivals wie unser METAL HAMMER PARADISE! Wir werden uns wiedersehen – rain or shine!
Bildquelle: Metal Hammer, Ausgabe 11/2021
Euer Flo
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