In der Kölner Bucht konnten in den letzten Jahren nach milden Wintern bereits Ende Februar erste fressende Larven des Buchsbaumzünslers (Cydalima perspectalis ) beobachtet werden. Daher sollte die Kontrolle in anderen, ebenfalls klimatisch sehr milden Regionen, auch frühzeitig erfolgen. Die winzigen, noch weitestgehend grünen Larven verursachen einen Schabefraß, der zu trockenen weißen Blattbereichen führt. Oftmals werden diese Symptome mit denen von mechanischen Beschädigungen oder Witterungseinflüssen verwechselt. Falls Befall nachweisbar ist, sollte der örtliche Pflanzenschutzdienst zu frühzeitigen Gegenmaßnahmen befragt werden.
Euonymus fortunei: Grauschimmel in Vermehrungen
Bei tagsüber schon höheren Temperaturen und nächtlicher Abkühlung kann schnell der Taupunkt erreicht werden, was zur Kondensation und damit zu tropfbarem Wasser an den Pflanzenteilen führt. Ab vier bis fünf Stunden Nässe findetBotrytis cinerea bereits gute Infektionsbedingungen. Daher sollten derartige Temperaturschwankungen unbedingt vermieden werden. Mit einer Taupunkttabelle kann auch bei manuell gelüfteten Glas- und/oder Folienhäusern die maximal mögliche Temperaturabsenkung abgeschätzt werden. Pflanzen zusätzlich immer trocken in die Nacht gehen lassen. Vorbeugend können sehr gut Präparate auf Basis vonTrichoderma sp. oderBacillus sp. eingesetzt werden.
Hebe – Auf Falschen Mehltau achten!
Wer Hebe selbst vermehrt, sollte bereits in der Vermehrungsphase auf Befall mit Falschem Mehltau (Peronospora grisea ) achten! Chlorotische Blattbereiche auf der Blattoberseite und grauer Sporenbelag auf der Blattunterseite sind typische Schadsymptome bei Hebe-Andersonii-Hybriden. Bei Hebe armstrongii-Typen ist bei den insgesamt kleineren Blättern eine mattgrüne Blattfarbe zu beobachten, in deren Folge diese unter Schwarzfärbung sehr schnell absterben können. Oftmals nur mit einer Lupe ist dann der „Sporenrasen” des Pilzes zu erkennen. Befallene Pflanzen sind umgehend zu entfernen. Danach sollten die restlichen Pflanzen mit Kombinationspräparaten wie Ridomil Gold MZ (Metalaxyl-M/Mancozeb) oder Acrobat Plus (Dimethomorph/Mancozeb) geschützt werden.
Lonicera – Bei milder Witterung Düngung nicht vergessen!
Lonicera ‘Maigrün’ und andere Sorten, die selbst vermehrt wurden und gut bewurzelt sind, sollten bei milder Witterung leicht gedüngt werden. Starker Nährstoffmangel (= chlorotisches Laub) kann später nur noch schwer behoben werden und auch nach dem Topfen oder Pflanzen zu nachhaltigen Pflanzenschutzproblemen führen!
Mitchella repens – Vernässung vermeiden
Permanent nasses Substrat kann unter niedrigen Temperaturen und noch lichtschwachen Kulturbedingungen zu Wurzelfäulnis durch Pythium sp. führen. Das wiederum äußert sich oftmals mit Triebsterben an den oberirdischen Pflanzenteilen. Ist es feucht-warm, kann zusätzlich der PilzPhoma sp. an den Trieben Probleme bereiten.
Pflanzen allgemein – Auf Fröste achten!
Strenge Kahlfröste können erhebliche Schäden verursachen. Daher zumindest für Pflanzen in der Produktion entsprechende Abdeckmaterialien bereithalten.
Holger Nennmann/Rainer Wilke/Pflanzenschutzdienst NRW
Euonymus: Luftiger Standort beugt einem Botrytis-Befall vor.
Bitte beachten!
Die Umsetzung des deutschen Pflanzenschutzrechtes obliegt den einzelnen Bundesländern. Vor dem Einsatz der im Text genannten Wirkstoffe/Präparate muss mit dem jeweiligen Pflanzenschutzdienst geklärt sein, ob dieser unter den jeweilig geltenden Bestimmungen rechtlich möglich ist!