... in sich wie Kühle, Weichheit wie auch Härte. Und er beherrscht das Prinzip des Ausgleichs und des Regulierens. Das zeigt sich in seinem vielfältigen Substanzspektrum, einer einmaligen Mischung von Wirkstoffen, die eine ganze Reihe von Organen und Drüsen des Körpers ansprechen.
Gut für Mund und Rachen
Als Wärmepflanze entwickelt der echte Salbei einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen, die unter anderem entzündungshemmende, virustatische, antibakterielle und damit desinfizierende Eigenschaften haben. Wirksam sind hier vor allem Rosmarinsäure und Thujon. In entsprechenden Präparaten verringern sie Entzündungen in Hals und Kehlkopf oder auch am Zahnfleisch (zum Beispiel Salbei Kräutertropfen von Salus oder das Echinacea Mund-und Rachenspray von Wala). Die Form der Blüten und jungen Blätter verweist auf diese Heilkraft: Die Blüten ähneln einem geöffneten Mund, die zusammengerollten Blattknospen einer zerklüfteten Rachenmandel.
Hilfreich für den Darm
Der würzige, leicht bittere Geschmack der Blätter offenbart eine weitere Wirkung der Heilpflanze. Ihre Gerb- und Bitterstoffe prädestiniert sie zur Anwendung bei Erkrankungen der Verdauungsorgane. Salbei ist deshalb oft Bestandteil von Bitterelixieren (zum Beispiel Amara-Tropfen von Weleda) und auch als Magen-Darm-Tee ein beliebtes Hausmittel.
Natürliche Schweißbremse
Die rauen und pelzig behaarten Blätter, auf deren Oberseite die Zellstrukturen erkennbar sind, verweisen wiederum auf einen Zusammenhang zwischen Heilpflanze und Haut. Und tatsächlich: Salbei wirkt hervorragend bei übermäßiger Schweißbildung, zum Beispiel bei Nachtschweiß, krankhafter Hyperrrhidrosis und Schwitzen während des Klimakteriums. Das ist durch viele wissenschaftliche Studien belegt. /Dr. Manfred Kohlhase
Geschätztes Heilkraut
Salbei war schon im Altertum eine bedeutende Heilpflanze, Paracelsus bezeichnete ihn sogar als ein Arkanum, ein Allheilmittel. Das spiegelt sich im Namen:
› Die deutsche Bezeichnung Salbei wie auch die wissenschaftliche Benennung Salvia leiten sich vom lateinischen Wort salvare ab. Es bedeutet retten, heilen, gesund machen.
› Officinalis verweist auf die medizinische Verwendung. Das Offizinum (heute die Offizin) ist die Bezeichnung für den Arbeits- und Verkaufsraum einer Apotheke
Foto: Koehler‘s Atlas der Medizinalpflanzen