Auf Dich vertrau’ ich und fürcht’ mich nicht.« – glockenklar klingt die Singstimme von Pilgerbegleiterin Helga Grömer durch den Wald. Der Regen trommelt auf das Blätterdach, der Schlamm unter unseren Füßen schmatzt. Vor uns erhebt sich ein etwa zehn Meter hoher Gesteinsblock. Schon seit über 1 000 Jahren thront er auf dem Ranzinger Berg. Nur das Kreuz auf seiner Spitze ist nachträglich hinzugekommen. Es erinnert an den Mönch Gunther.
Vor einem Jahrtausend bahnte sich der Ordensmann einen Weg von der Donauebene über den Bayerwald bis ins böhmische Grenzland. Sein Auftrag bestand darin, den Bayerischen Wald zu roden und zu besiedeln. Der Felsblock bot dem Rodungsmönch aus dem Kloster Niederaltaich – heute in brauner Kutte und mit einer Hacke in der Hand dargestellt – 1008 einen Unterschlupf, als dieser sein Eremitenleben im Bereich Lallinger Winkel im Bayerwald begann.
Mit klammen Fingern bei neun ...