... Sportler etwas Geiles. Wenn es Interesse gibt, bin ich bereit, mit den Verantwortlichen zu sprechen“, sagt Podolski. Nach Info von SPORT BILD wurde beim DFB intern über den Plan gesprochen. Offi- ziell sagt Trainer Stefan Kuntz (56): „Nach den Gesprächen mit den Vereinen werden wir einen vorläufigen Kader der Jahrgänge 1997 und jünger zusammenstellen.
Dann wissen wir, welche Positionen wir noch besetzen müssen und ob wir vielleicht noch die Qualitäten von älteren Spielern benötigen, die der Kader nicht abdecken kann.“ Drei Spieler, die vor dem 1. Januar 1997 geboren sind, dürfen in den 18er-Kader. Im September beginnen Verhandlungen mit den deutschen Vereinen, wie viele Spieler sie zu Olympia schicken wollen.
Da es keine Abstellungspflicht gibt, ist Kuntz auf das Wohlwollen der Klubs angewiesen. Zumal das Turnier in die heiße Vorbereitung der Bundesliga- Saison fällt. In Japan ruht der Ball während Olympia indes. Podolski wäre natürlich verfügbar.
Poldi in eigener Sache: „Ich habe als Spieler schon viel erlebt, war bei vielen großen Turnieren dabei und kenne Japan. Das könnte gut zusammenpassen.“ Für seinen Klub-Trasen.“ Trainer in Kobe ist der Poldi- Plan logisch. „Sollte Stefan Kuntz mich anrufen, werde ich ihm eine Olympia- Nominierung empfehlen“, sagt der frühere Bayern- Profi Thorsten Fink (51).
„Lukas ist eine Maschine, arbeitet derzeit im Training wie ein Stier. Er ist kein Profi, der seine Karriere in Japan ausklingen lässt, sondern er will noch etwas erreichen.“
Podolski brennt. „Es ist doch klar: Deutschland ist eine große Fußball-Nation, und wenn wir in so ein Turnier gehen, dann wollen wir es auch gewinnen. 2016 waren wir ja in Rio schon kurz davor“, erinnert er sich an die knappe Final-Niederlage gegen Brasilien. „Wir haben viele gute junge Spieler, mit denen wir das schaffen können. Wer mich kennt, der weiß, dass ich bei allem, was ich anpacke, hundertprozentig Einsatz bringe. Ich fühle mich fit und gut.“ Im Team wäre Podolski der richtige Leader, wie Fink findet: „Poldi kann mit seiner Erfahrung gerade jungen Spielern helfen, wie er es auch hier in Japan tut. Er zeigt seinen Mitspielern, was es heißt, immer heiß zu sein. Er kann zudem unseren deutschen Jungs vermitteln, wie man sich in Japan schnell anpasst. Er bringt eine positive Stimmung mit, und Stefan Kuntz steht natürlich auf solche Energien, die Poldi ausstrahlt.“
„Klar hätte ich Bock auf Olympia. Das ist für jeden Sportler etwas Geiles“
Lukas Podolski
ARP MUSS WARTEN, ARNOLD EIN THEMA
In dieser Woche nominiert U-21-Trainer Stefan Kuntz den ersten Kader nach der EM. Nach Info von SPORT BILD wird beim Vize-Europameister ein Name fehlen, der lange als größtes deutsches Talent galt: Jann- Fiete Arp (19). Wenn überhaupt, soll der Stürmer nach seinem Wechsel vom HSV zu den Bayern zunächst in der deutschen U 20 spielen.
Damit wird eine Olympia- Nominierung für Arp schwierig. Kuntz denkt beim Tokio-Kader vor allem an Spieler, die er bereits kennt – zum Beispiel an die U-21-EM-Spieler dieses Sommers.
„Einen gewissen Vorteil haben die Jungs schon, weil wir voraussichtlich ohne Trainingslager nach Tokio reisen werden und so wenig Zeit fürs Kennenlernen und Einspielen bleibt“, sagt der Coach.
Daher wird Kuntz auch bei der Überlegung, welche älteren Spieler die drei offenen Plätze einnehmen könnten, neben Podolski „seine“ Spieler zuerst auf dem Radar haben – allen voran die U-21-Europameister von 2017. Bekannt ist, dass der Wolfsburger Maximilian Arnold (25) Kuntz’ idealer Mittelfeld- Regisseur ist. Olympia-Chancen: bestens.
Aber auch die defensiven Niklas Stark (24), Yannick Gerhardt (25) oder Mitchell Weiser (25) stehen auf dem Zettel.
Robert Schreier
FOTO: Getty Images/ Zhizhao Wu