... analysieren und aufbereiten. Wie Sie dabei am besten vorgehen, erfahren Sie auf Seite 76. Achten Sie zudem darauf, dass Ihre Poolanlage dem Becken täglich circa dreißig Liter Frischwasser pro Badegast zuführt und die Pumpe das Wasser dreimal täglich umwälzt – so verhindern Sie, dass sich Algen und Bakterien ausbreiten. Mit einer Anleitung, wie Sie das Wasser Schritt für Schritt richtig reinigen, geht es direkt weiter ab Seite 73.
MATERIALLISTE
►Material
• mildes Mehrzweckspray
• Reinigungsmittel, je nach Bedarf sauer oder alkalisch
• Edelstahlreiniger bzw. Unterhaltsreiniger auf Phosphorsäurebasis
• Pooltester bzw. pH-Teststreifen
• Flockungsmittel
• Desinfizierungsmittel wie Chlor bzw. Kochsalz
►Werkzeuge
Gartenschlauch | Eimer für Reinigungslösungen| Teich-Schlammsauger bzw. für das manuelle Arbeiten ein Boden-Kescher | Oberflächen-Kescher | Teichpumpe mit Schlauch| Poolroboter | Schrubber und ggf. Handbürste
POOLWASSER IM KREISLAUF
Poolwasser befindet sich in einem ständigen Kreislauf: Frisches, desinfiziertes Wasser strömt ein, während das „abgebadete“ herausfließt und der Filteranlage für die Reinigung zugeführt wird.
Das Herzstück hinter diesem Prozess ist die Umwälzpumpe. Diese stellt sicher, dass das gesamte Becken gleichmäßig durchströmt wird. Damit das reibungslos funktioniert, sollten Sie ihr Haarund Fasersieb regelmäßig entleeren.
1
Filter reinigen
Poolbesitzer setzen häufig Filter mit Quarzsand ein, an dessen feinen Körnern sich Schmutz leicht anlagert. Spülen Sie diesen regelmäßig, zum Beispiel einmal die Woche für circa fünf Minuten zurück. Durch die Umkehr der Fließrichtung und die erhöhte Wassergeschwindigkeit wirbelt der Sand auf. Die Schmutzpartikel lösen sich, werden über das Spülwasser in den Abwasserkanal geleitet und durch Frischwasser ersetzt. Die Rückspülung hat auch den Vorteil, dass das Filtermaterial locker und funktionsfähig bleibt. Den Sand sollten Sie circa alle zwei bis fünf Jahre auswechseln.
PATRONENFILTER
Spülen Sie den Filter per Gartenschlauch ab und lassen ihn in der Sonne trocknen.
Danach bürsten Sie die verbliebenen Schmutzpartikel aus dem Filtertextil. Je nach Produkt kann auch das Einweichen in eine Wasser-Chlor-Lösung hilfreich sein.
Boden saugen
Auch den Beckenboden sollten Sie regelmäßig säubern – so verhindern Sie, dass sich herabgefallenes Laub absetzt und Faulschlamm bildet. Gut dafür geeignet ist ein Teich-Schlammsauger wie zum Beispiel der PondoVac4 von Oase.
Schmutz abfischen
Selbst mit Skimmer sollten Sie hin und wieder den Kescher zur Hand nehmen und Ablagerungen wie Blätter und Insekten von der Wasseroberfläche fischen. Dadurch verhindern Sie, dass die Beckenabläufe allzu schnell verstopfen und müssen diese seltener reinigen – was um einiges aufwendiger wäre.
Skimmer säubern
Der Skimmer ist eine in die Beckenwand eingelassene Absaugöffnung mit einem Wehr, das sich entsprechend dem Wasserstand und den Wellenbewegungen öffnet und schließt. Das Sieb dahinter fängt Verschmutzungen ab, während das Wasser über die Sogwirkung der Umwälzpumpe dem Filter zugeführt wird. Natürlich gibt es auch schwimmende Skimmer-Modelle, die Sie an einem Poolsauger befestigen und die sporadisch Blätter und Zweige aufsammeln. Bei einem Überlaufrinnensystem hingegen wird das Wasser bis zur Beckenkante aufgestaut – was überschwappt, sammelt sich in Schwallwasserbehältern. Entfernen Sie einmal pro Woche bzw. nach stürmischen, laubabtragenden Tagen bei Bedarf händisch den Schmutz aus Sieb oder Rinnen. Sind diese durch tote Insekten verdreckt, können Sie sie mit dem Schlauch abspritzen.
Verunreinigunbehandeln Sie
Wasser ablassen
Wird der Wasserpegel vor dem ersten Winterfrost lediglich abgesenkt, sollten Sie den Pool pünktlich zu Beginn der neuen Badesaison einmal komplett entleeren und neu befüllen. Gut dafür geeignet ist eine Tauchpumpe. Wichtig ist, dass Sie den Pool vor dem geplanten Abpumpen nicht mehr nachchloren. Kontrollieren Sie den Chlorgehalt und warten, bis dieser ungefähr gegen null geht.
Danach können Sie das Wasser per Schlauch in einen nahegelegenen öffentlichen Abfluss leiten. Informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde rechtzeitig über die kommunalen Vorschriften.
„Viele Wartungsmaßnahmen können Sie natürlich mit einer Poolsteuerung automatisieren, sogar das Beheizen des Wassers – ein Pool soll immerhin Spaß machen!“
6 Schrubben
Auch auf Boden- und Wandfliesen lagern sich hartnäckige Flecken ab. Gegen diese kommen Sie am besten mit dem Schrubber an. Das kostet zwar Kraft und Arbeit, hat aber den Vorteil, dass Sie auch Ecken, Kanten und den Bereich um die Einstiegstreppe gut erreichen können. Danach darf der Poolroboter ans Werk. Dieser übernimmt vor allem die großen Flächen. Die Art seiner Bürste richtet sich nach der Beschaffenheit des Beckens.
Pflegen
Auch den Beckenrand und Elemente aus Edelstahl wie die Einstiegstreppe oder Handläufe müssen Sie pflegen. Für Letzteres gibt es phosphorsäurehaltige Reinigungsmittel, die vor Rost schützen. Wässern Sie zum Schutz von Fliesen vor und spülen alles gründlich ab. Bei leichten Kalkrückständen und Verfärbungen genügt ein haushaltsüblicher Edelstahlreiniger.
TIPP
Bei Reinigungsmitteln gilt die Faustregel: Sauer hilft gegen Kalk, alkalisch gegen organische Ablagerungen wie Öle oder Fette.
REINIGUNGS-PLAN FÜRS JAHR
TÄGLICHE PFLEGE
• Wasser filtern: Kontrollieren Sie, dass die Poolpumpe und der Filter problemfrei arbeiten. Der Wasserinhalt sollte mindestens dreimal pro Tag komplett umgewälzt werden.
• Keschern: Selbst wer einen Skimmer besitzt, sollte einmal täglich auf den Kescher zurückgreifen und herabgefallenes Laub entfernen, bevor sich dieses im Skimmerkorb sammelt.
WÖCHENTLICH BIS MEHRMALS IM MONAT
• Wasseranalyse: Messen Sie den pH-Wert und Chlorgehalt des Wassers und regulieren beides nach Bedarf.
• Becken putzen: Wer über keinen Poolroboter verfügt, sollte einmal pro Woche den Boden und die Wände per Poolsauger reinigen.
• Filter und Skimmer säubern: Spülen Sie den Sandfilter zurück bzw. ersetzen Sie die Kartusche. Den Skimmerkorb sollten Sie mehrmals pro Woche überprüfen und leeren.
EINMAL PRO JAHR
• Filtersand erneuern: Überprüfen Sie Ihren Sandfilter. Je nach Beanspruchung sollten Sie den Sand etwa alle zwei bis fünf Jahre auswechseln.
• Winterfest machen: Aufblasbare und Frame-Pools sollten Sie nach der Saison abbauen. In fest installierten Pools senken Sie den Wasserpegel idealerweise bis unterhalb die technischen Einbauten. Anschließend decken sie diesen mit einer Plane ab.
• Wasserwechsel: Vor dem Saisonstart sollten Sie das Wasser unbedingt erneuern. Komplett entleert, lässt er sich einfach und gründlich reinigen.
Testen & Aufbereiten
Sie kennen das aus dem Schwimmbad: Wer vor dem Baden duscht, verteilt weniger Sonnencreme und Keime im Wasser und muss es seltener reinigen. An einer regelmäßigen Wasseranalyse gibt es dennoch kein Vorbeikommen. Wichtige Parameter sind der pH-Wert und Chlorgehalt, die Alkalität und der Gehalt an Cyanursäure, welches die desinfizierende Wirkung des Chlors erhält, die andernfalls unter dem Einfluss von UV-Strahlen rasch abnehmen würde. Der ideale pH-Wert liegt zwischen 7,0 und 7,4. Überprüfen Sie diesen ein- bis zweimal die Woche mit einem Pooltester.
Normalerweise fischt die Filteranlage bereits einen Großteil der Schmutzpartikel aus dem Wasser – bei besonders kleinen Teilchen braucht es jedoch die Unterstützung eines Flockungsmittels. Dieses bindet die Partikel, bis diese verklumpen und vom Filter erfasst werden können. Auf zehn Quadratmeter kommen circa 150 bis 200 Milliliter Flockungsmittel. Um Bakterien und Viren abzutöten, wird das Wasser schließlich desinfiziert. Wirksame Mittel sind Chlor, Aktivsauerstoff oder Brom.
„Dosieren Sie Flockungsmittel und Chlor-Tabletten ausschließlich über den Skimmer.“
Die Salz-Elektrolyse
Stellen Sie Ihr Desinfektionsmittel selbst her und geben Kochsalz ins Wasser. Liegt dessen Salzgehalt bei 0,5 % , wird es über die Poolpumpe der Salzelektrolyse-Anlage zugeführt, die daraus Chlorgas erzeugt. Fotos AdobeStock, AdobeStock/Vitaliy, AdobeStock larry sinanto/EyeEm, Ralf Glaser, Oase (1), Alexey Shmul/Shutterstock (5), Shutterstock Text Anna Milo
Trübes Poolwasser
Trübes Wasser wirkt wenig einladend.
In der Regel können Sie dieses mit einer Stoßchlorung und gründlichen Reinigung wieder aufklaren. Wer vor- beugen möchte, sollte nebst Filtration das Wasser regelmäßig desinfizieren – mit einer Poolsteuerung finden diese Wartungsarbeiten automatisch statt.
Algen vermeiden
Algen bilden sich in sogenannten Totzonen, in die kein aufbereitetes Wasser gelangt. Die tägliche Zufuhr von Frisch- wasser, der richtige pH-Wert und eine Poolabdeckung können Abhilfe schaffen. Wichtig ist, dass Sie bei einem Befall auf den Einsatz von Poolrobotern verzichten, da diese die Algensporen verteilen.
ALLERGIE
Bei einer Chlorallergie ist die UV-Desinfektion eine Alternative.
Dabei wird der Pool mit ultraviolettem Licht bestrahlt, das Bakterien und Viren tötet. Wer auf Chlor verzichtet, sollte vor jedem Badegang duschen.