CD DES MONATS
Björk Fossora One Little Independent
Mit konventionellen Maßstäben lässt sich dieses Album, Björks zehntes, kaum in den Griff bekommen. „Fossora“ – eine eigene Wortschöpfung, die sich mit „die Grabende“ übersetzen ließe – entzieht sich auf eine faszinierende, wenngleich fordernde Weise den üblichen Hörgewohnheiten. Man muss sich also einlassen auf die Klang- und Kompositionswelt der Isländerin, und selbstverständlich rufen diese intensiven Stücke nach einer ebensolchen Auseinandersetzung damit.
Eine verlässliche Konstante ist Björks Stimme, und man fühlt sich sogleich in diesem Album quasi geborgen, wenn Björk bei einem Begriff wie „internal erosion“ im Auftaktstück „Atopos“ so herrlich das R rollt. Aber wer strukturierte Popsongs von der Sorte erhofft hat, mit der die heute 56-Jährige Mitte der Neunziger nach der Trennung von ihrer Rockband The Sugarcubes auf „Debut“ oder „Post“ ...