... Schwingungen“, weiß Matteo Turconi, Senior Product Manager für die Supersportler, „innen ist es nun viel lauter.“ Kleinkram dagegen sind eine eigene Einstiegsleiste und die Platte neben des Piloten Gasfuß aus Carbon statt aus Stahl. Wichtiger sind da schon die Erhöhung des Heckspoilers um etwa sechs Zentimeter und die Michelin-Pilot-Sport- Cup-2-Reifen statt der serienmäßigen Pirelli P Zero. „Es ist ein Nischenauto für unsere extremsten Kunden“, verrät Turconi. Er und seine Kollegen hatten zunächst mit rund 20 Prozent Assetto-Anteil an den gesamten SF90- Verkäufen gerechnet – es sind aber fast 50 Prozent. Und das, obwohl Ferrari keine Zeitvergleiche zwischen dem Standard-SF90 und einem Modell mit dem Assetto Fiorano angibt. Letzterer soll 1:19 Minuten benötigen – das hilft aber ohne Referenzwert nicht wirklich weiter. Was bleibt übrig? Klar, selber auf die Piste. Wir haben die Wahl unter fast allen Stellungen der beiden Manettinos: Das E-Manettino am besten auf „Performance“ oder „Qualifying“, das normale auf „Race“ oder CT off. Letzteres macht mehr Spaß, weil die Traktionskontrolle weniger eingreift, „Race“ dagegen macht einen ein bisschen schneller.
Um es gleich vorwegzunehmen: Nein, sowohl den Gewichtsunterschied als auch das festere Fahrwerk spüren wir nicht im Vergleich zum Standard SF90
GRIP Faktor
y★★★★★★★
Drivestyle ★★★★★
Performance ★★★★★`
Preis 491,67 €/PS
– kein Wunder, sind wir den doch vor rund einem Jahr gefahren. Mit einem Leistungsgewicht von 1,57 Kilo pro PS schießt das allradgetriebene Gesamtpaket in 2,5 Sekunden auf 100 km/h, in 6,7 Sekunden auf 200 km/h – das war allerdings auch vorher schon so. Was wir aber spüren, ist, wie viel Tempo – besonders in den Kurven – der Wagen zulässt, ohne dass man sich irgendwelche Gedanken um Gripverlust machen muss. Es bleibt gar keine Zeit, auf Tacho oder Drehzahlen zu schauen, der Schaltblitz am Lenkrad informiert uns perfekt über die Notwendigkeiten, einen Gang höher zu schalten. Nach ein paar schnellen Runden werden die Reifen weicher, die perfekte Linie zu treffen, macht mehr Arbeit, aber auch mehr Spaß. Und was man hört, selbst durch den Helm durch, ist dieser pure Race-Sound, der gefühlt deutlich lauter ist als vorher. Mehr Rennwagen, der auch auf ordinären Straßen gefahren werden darf, braucht kein Mensch.
FACTs`
Ferrari SF90 Stradale Assetto Fiorano
V8-Twin-Turbo, drei E-Motoren
3.990 cm 3
574 kW (780 PS) bei 7.500/min
Max. Drehmoment V8:
800 Nm bei 6.000/min
Systemleistung: 735 kW (1.000 PS)
Systemdrehmoment: 770 Nm
Allradantrieb
Achtgang-Doppelkupplung
4.710/1.972/1.186 L/B/H mm
1.540 Kilo 0–100 km/h in 2,
5 s 340 km/h Vmax 491.670 Euro
Obwohl – selbst mit dem Assetto Fiorano wird ein SF90 Stradale wohl nicht oft auf die Pisten dieser Welt ausgeführt. Auch Ferrari ist sich sicher, dass eine Menge der Top-SF90 in Sammlungen verschwindet oder einfach „nice to have“ ist. Und damit auch jeder sieht, dass ein Assetto Fiorano im Auto steckt, kann man eine besondere Lackierung bekommen, die auf dem Frontspoiler in Hammerform ausläuft, denn sie ist den aufgerüsteten SF90 vorbehalten. Die meisten Kunden nehmen das nette Feature auch – für genau 24.990 Euro. Macht für das Gesamtpaket fast eine halbe Million Euro.
Aber besondere Hobbys waren schon immer etwas teurer …
Nice to have