... rechte SeiteLK = Anzahl der Bolzenlöcher/Durchmesser des Lochkreises in Millimeter, der durch die Mitte der Befestigungslöcher läuft
Mit dem Fahrkomfort im Reisemobil ist das so eine Sache. Die meisten Basisfahrzeuge sind als verlässliche Paketlaster konzipiert - gefälliger Fahrkomfort steht bei den Entwicklungsteams eher selten oben auf der Prioritätenliste. Er bleibt, im wahrsten Sinne des Wortes, leider komplett auf der Strecke. Auch der sehr beliebte Fiat Ducato steht nicht unbedingt aufgrund seines sänftenartigen Fahrkomforts bei Reisemobilisten hoch im Kurs, im Gegenteil: Der Fahrspaß im Reisealltag wird eher durch tragfähige aber harte Fahrwerke auf der einen Seite und ebenso harte und unkomfortable Transporterreifen auf der anderen Seite getrübt. Ein Albtraum für viele Reisemobilisten.
Insbesondere Reifen, als direktes Kontaktelement zur Fahrbahn, bieten bei solchen Problemfällen ein kolossales Potenzial zur Verbesserung von Fahrkomfort und Fahrsicherheit - beispielsweise durch die Umrüstung auf 18-Zoll-Bereifung. In dieser Dimension finden sich zahlreiche tragfähige Felgen von etablierten Herstellern wie Borbet, Goldschmitt und ORC - und eine überschaubare, aber hochinteressante Auswahl an tragfähigen Allwetterreifen. Insbesondere bei Light-Fahrwerken bietet sich Campern im Grunde keine andere Chance, eine komfortable und womöglich schlechtwegetaugliche Bereifung zu finden - einzig durch eine TÜV-konforme Umrüstung auf einen 18-Zoll-Radsatz mit einem All-Terrain-Profil (AT).
Fotos: ORC-Exklusiv
Experten raten bei der Auswahl der neuen, breiteren Felge zu Modellen mit geringerer Einpresstiefe, wodurch Felge und neuer Breitreifen etwas nach außen wandern. Ein technischer Kniff, der die Spur etwas verbreitert und das Reisemobil vom Grundsetup etwas souveräner auf die Straße stellt. Die Seitenwindanfälligkeit wird reduziert, die Spurtreue erhöht.
In puncto Reifen wünschen zusehends mehr Kunden einen robusten Reisereifen - und landen bei der Auswahl immer häufiger bei einem AT-Reifen. Auch Björn Gärttling von ORC unterstreicht das Potenzial dieser Reifen: „Zwischenzeitlich wählen über 40 Prozent unserer Kunden einen ATReifen, Tendenz steigend. Die Schlechtwegetauglichkeit und der gute Pannenschutz sprechen für sich.“
Ob AT-Profil oder nicht: Grundsätzlich erlauben moderne Breitreifen, im Vergleich zum Transporterreifen, die Absenkung des Luftdrucks. Der Reifen absorbiert mehr Stöße, sein Dämpfungskomfort ist exzellent, Knarzen und Vibrationen im Innenraum sinken dadurch hör- und spürbar. Die etwas flachere Reifenflanke generiert zudem ein wesentlich Pkw-ähnlicheres Fahrgefühl.
Eine Umrüstung ist gemessen am Effekt durchaus günstig. Bei etwa 300 Euro das Stück starten tragfähige Alufelgen. Wenn neue Reifen fällig werden, lohnt eine Umrüstung spätestens zu diesem Zeitpunkt.
A - Felgenbreite
B - Felgendurchmesser
C - Bohrung Radbolzen
D - Felgenmitte
E - Einpresstiefe (hier positiv
F - Felgenhorn
G - Felgenbett
● Die Einpresstiefe (ET) in Millimetern bezeichnet den Abstand zwischen der Felgenmitte und der inneren Auflagefläche der Felge auf der Radnabe. Ist ET gleich 0 Millimeter, liegt die Felge mit der Felgenmitte also exakt auf der Bremsscheibe oder der Bremstrommel auf. Wäre eine Felge verformbar und könnte man sie somit von außen über die Radaufnahme hinweg nach innen schieben, würde man dabei die Einpresstiefe vergrößern. Bei 25 Millimetern auf ET +25. Die Felge baut nun weiter nach innen, die Spurbreite des Fahrzeugs wäre damit nun um insgesamt 50 Millimeter reduziert. Wünscht ein Reisemobilist eine breitere Spur, etwa um die Wankneigung etwas zu reduzieren, benötigt er Felgen mit geringerer Einpresstiefe und/oder breitere Felgen.
● Den Abstand zwischen den Felgenhörnern bezeichnet mal als Maulweite oder Felgenbreite. Sie wird in Zoll angegeben. Ein Zoll entspricht 2,54 cm, umgerechnet ist eine 7,0-Zoll-Felge also rund 17,78 Zentimeter breit.