Wie endet nach 42 Jahren die „Star Wars“-Saga? TV DIGITAL zeigt Setfotos von Annie Leibovitz und spricht mit Daisy Ridley und John Boyega
TV DIGITAL EXKLUSIV
STAR WARS
„Der Aufstieg Skywalkers“
DIE RÜCKKEHR Luke Skywalker (Mark Hamill, mit R2-D2) ist auch in „Episode IX“ dabei
NEUE VERBÜNDETE Ex-Stormtrooper Finn (John Boyega) und Kriegerin Jannah (Naomi Ackie)
Der Plan war genial: In der dritten „Star Wars“-Trilogie (2015–19) sollten die neuen Figuren in jedem Film mit einem der Helden aus der Original-Trilogie (1977–83) interagieren: in „Episode VII“ (2015) mit Han Solo (Harrison Ford), in „Episode VIII“ (2017) mit Luke Skywalker (Mark Hamill) und jetzt in „Episode IX“ mit Prinzessin Leia (Carrie Fisher). Dies sollte die Geschichte von Luke Skywalker in der klassischen Trilogie spiegeln, der in „Episode IV“ (1977) auf Obi-Wan Kenobi, in „Episode V“ (1980) auf Yoda und in „Episode VI“ (1983) schließlich auf den Imperator traf. Doch am 27.12.2016 war dieser Plan passé: Mit dem Tod von Carrie Fisher alias Prinzessin Leia musste für den Abschluss der Dreifach-Trilogie in „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ (ab 18.12. im Kino) ein komplett neuer Ansatz her. TV DIGITAL zeigt Setbilder von US-Starfotografin Annie Leibovitz (70), überprüft die wichtigsten Gerüchte und spricht mit den Hauptdarstellern Daisy Ridley (Rey) und John Boyega (Finn), um herauszufinden, wie der große „Star Wars“-Spannungsbogen 42 Jahre nach dem ersten Film jetzt enden könnte.
Nach dem Tod von Carrie Fisher entwickelte der bereits verpflichtete Regisseur Colin Trevorrow („Jurassic World“, 2015) Ideen für Änderungen in „Episode IX“. Die aber wurden von der Produktion abgelehnt, Trevorrow schied nach „kreativen Differenzen“ aus. An seiner Stelle übernahm J. J. Abrams erneut das Ruder: Der „Lost“-Erfinder hatte bereits bei „Episode VII“ (2015) auf dem Regiestuhl gesessen.
Rückkehr von J. J. Abrams
Zuerst holte J. J. Abrams Luke Skywalker zurück: Die von Mark Hamill gespielte Figur war eigentlich in „Episode VIII“ von der „Macht“ getötet worden – doch für ein würdiges Finale schien sie Abrams unverzichtbar. Außerdem schaute sich der Regisseur Szenen von Carrie Fisher an, die für „Episode VII & VIII“ gedreht, dann aber nicht genutzt worden waren. Abrams entwickelte daraus eine neue Story für „Episode IX“, die sich mit diesen alten Szenen darstellen ließ. „Leia ist zentral für die Geschichte“, meint Daisy Ridley, die Rey, die Anführerin des Widerstands gegen die Erste Ordnung spielt. „Es war zwar seltsam, alte Aufnahmen von Carrie aus den früheren Filmen zu nutzen. Aber es funktioniert.“ Und noch eine weitere Figur kehrt zurück: Lando Calrissian, gespielt von Billy Dee Williams. Der 82-Jährige verkörperte den ursprünglichen Besitzer des Millennium Falkens bereits in „Episode V“ und „Episode VI“.
WIEDER AM STEUER Lando Calrissian (Billy Dee Williams, r.) im Millennium Falken. Ganz links: Android D-O
„Der Wüstenstaub hat mich praktisch blind gemacht.“
DAISY RIDLEY
TV TIPP
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SCI-FI Das zweite Spin-off der Saga erzählt von den Abenteuern des jungen Han Solo
FR 29.11. 20.15 SKY CINEMA HITS
FEINDE ODER FREUNDE? Kylo Ren (Adam Driver) und Rey (Daisy Ridley) sind miteinander verbunden
LEIA AUS DEM ARCHIV Die verstorbene Carrie Fisher (r.) ist mit bisher nicht verwendeten Szenen aus früheren Filmen dabei
„Es war seltsam, alte Aufnahmen von Carrie zu nutzen.
DAISY RIDLEY
Wie immer gibt es natürlich auch neue Figuren: Keri Russell als Schmugglerin Zorii Bliss etwa, die eine große Rolle in der Vergangenheit von Poe Dameron (Oscar Isaac) spielt. Die böse Erste Ordnung hat einen neuen General namens Pryde, gespielt von Richard E. Grant. Und Naomi Ackie spielt die Kriegerin Jannah, die sich dem Widerstand anschließt. Bedeutet das eine neue Romanze für Finn? Und was wird dann aus der Mechanikerin Rose Tico (Kelly Marie Tran), mit der es in „Episode VIII“ immerhin einen Kuss gab? „Finn und Rose haben eine gemeinsame Szene“, sagt Schauspieler John Boyega zu TV DIGITAL – mehr will er nicht verraten. Mit D-O gibt es einen neuen Androiden und mit Klaud einen kleinen gelben Alien, den Chewbacca (nach Peter Mayhews Tod jetzt von dem finnischen Ex-Basketballer Joonas Suotamo gespielt) in den Widerstand bringt.
Ein wichtiges Stilmittel für J. J. Abrams waren echte Locations. Sie machen für ihn den Charme der frühen Filme aus, vor allem im Vergleich zur Prequel-Trilogie (1999–2005), die voll auf CGI und Greenscreen setzte. So fand sich das Team für eine Verfolgungsjagd in der jordanischen Wüste wieder. „Der Wüstenstaub hat mich praktisch blind gemacht“, bestätigt Daisy Ridley die ausgesprochen echten Gegebenheiten bei diesem Dreh.
Die entscheidende Frage aber lautet: Wer ist in „Der Aufstieg Skywalkers“ eigentlich der Skywalker, der dem Film den Namen gibt – und wie hilft er oder sie dem Widerstand gegen die Erste Ordnung? Es könnte Luke sein, aber auch Leia oder ihr Sohn Kylo Ren (Adam Driver), der allerdings auf die dunkle Seite wechselte. Oder doch Rey, deren Herkunft nie verraten wurde? Daisy Ridley flüchtet sich in Andeutungen: „Rey muss Entscheidungen treffen, und sie lässt sich nichts mehr sagen. Ihre Geschichte findet hier ihr Ende.“ Das letzte Geheimnis bleibt – bis zur Premiere.
ATTACKE Die Erste Ordnung hat sich für Finn, Poe und Rey etwas ausgedacht
RÄTSEL Niemand weiß, aus welcher Familie Rey stammt. Ist sie eine Skywalker?
KRIEGERIN Jannah (Naomi Ackie) vom Planet Kef Bir kämpft aufseiten des Widerstands
VERFOLGUNG Poe Dameron (Oscar Isaac, r.) und C-3PO jagen durch die Wüste
FOTOS: S. 4–7: TRUNK ARCHIVE; S. 8: LUCASFILM/DISNEY