Nie hätte Anja (46) gedacht, dass sie sich mit dem Mann, den sie einst so sehr liebte, vor Gericht um Unterhalt, Hausrat und ihre Ehre streiten würde
Bildquelle: Lea, Ausgabe 29/2018
Roberts Wut konnte ich nicht nachvollziehen. Ich war es doch, die von einem Tag auf den anderen den Boden unter den Füßen verloren hatte. Und er war schuld daran.
Vor anderthalb Jahr fand ich heraus, dass Robert seit Monaten eine Affäre hatte. Zugegeben, unserer Ehe war die Luft ausgegangen, wir hatten zuletzt nebeneinander her gelebt, uns keine Zeit mehr füreinander genommen. Trotzdem hatte ich nach 18 gemeinsamen Jahren und zwei Kindern nie daran gezweifelt, dass ich auf meinen Mann zählen kann.
Da hatte ich mich getäuscht. „Wie soll ich ihm je wieder vertrauen?“ fragte ich mich und fand keine Antwort. Deshalb trennte ich mich zwei Wochen später von Robert und kündigte an, dass ich so schnell wie möglich die Scheidung einreichen würde. Mit so einer konsequenten Reakation hatte er nicht gerechnet. Danach waren die Fronten endgültig verhärtet.
Was folgte, war eine Aneinanderreihung unleidlicher Situationen, die ...