... Neugier, ein Depot von Ideen.» Dieser Mission haben sich Harald Hatschenberger, Thomas Neuber und Henning Weimer verschrieben. Unter dem Namen destilat bewegen sich die drei österreichischen Innenraumgestalter in diesem kreativen Umfeld – irgendwo zwischen dem Alten und Neuen, zwischen Innenarchitektur und Möbeldesign. «Wir sind auf der Suche nach dem Innovativen, das uns vertraut erscheint, nach der Provokation, die uns berührt, nach dem funktionalen Ernst, der uns zum Lachen bringt.» Destilat, mit Büros in Wien und Linz, arbeitet mit allen Emotionen und Sinnen. Kundenbedürfnisse, technische Hard Facts und ästhetische Qualitäten werden im Designprozess Schritt für Schritt vereint. In der ehemaligen Werkstatt eines historischen Alpenchalets im Tirol haben destilat ihre Mission auf unnachahmliche Weise ausleben und unter Beweis stellen können. «Als Prämisse für das Konzept steht der respektvolle Umgang mit der originalen Substanz, beispielsweise die Erhaltung des alten Werkstattbodens mit seiner über die Jahrzehnte entstandenen Patina sowie der originalen Stahlträger», beschreiben dies die Gestalter. Alle neuen Einbauten sind behutsam auf diese Orginalsubstanz abgestimmt und weisen ähnliche Qualitäten hinsichtlich Haptik und Patinierung auf.
Wichtig für das Erscheinungsbild ist die Reduktion der eingesetzten Mittel bei Farb-und Materialauswahl. Sämtliche neu im Raum verwendeten Holzelemente wurden nach der japanischen Shou-Sugi-Ban-Methode behandelt. Bei dieser uralten Technik der Holzveredelung wird die Oberfläche verkohlt und im Anschluss geölt. Dadurch werden die lose Möblierung aus alten Holzsesseln und die neuen Einbauten wie Tisch, Bar und Sitzbank farblich zu einer harmonischen Einheit verbunden. Ergänzt werden die schwarzen Holzelemente durch zwei kubische Strukturen aus verzundertem Stahlblech für Windfang und Kaminverkleidung. Für die Decke wurden HeraklitPaneele ausgewählt, die mit dem Holzboden korrespondieren und akustisch sowie thermisch isolieren. Die goldbraune Polsterung der Sitzbank und die Vorhänge aus beigem Leinenstoff verleihen dem Raum Behaglichkeit.
Harald Hatschenberger, Thomas Neuber und Henning Weimer von destilat haben auf überzeugende Weise ein zeitlos schlichtes, modern alpines Ambiente mit Respekt vor dem gewachsenen Bestand, ohne Anbiederung an den üblichen «LederhosenStil» geschaffen. «Die Essenz unseres Prozesses, auch bei dieser Lounge, ist das Produkt», beschreiben es die Macher von destilat. «Konzentriert, reduziert, destilliert. Wir nennen es bei unserem Namen.»
Die Decke ist mit neuen Heraklit-Paneelen ausstaffiert, die mit dem Holzboden in einem fruchtbaren Zwiegespräch stehen und zudem akustisch sowie thermisch überzeugen.
DESTILAT Wien und Linz
Harald Hatschenberger, Thomas Neuber und Henning Weimer sind destilat – ein österreichisches Studio für Innenarchitektur und Möbeldesign mit Sitz in Wien und Linz, das international tätig ist. Das Team von destilat betrachtet jede Aufgabe in einem ganzheitlichen Kontext und bietet komplette innenarchitektonische Konzepte für den privaten und öffentlichen Bereich, für Hotel, Büro- und Geschäftsräume sowie für Messeauftritte, die bis ins kleinste Detail ausgearbeitet werden. Weiter beschäftigt sich destilat intensiv mit Corporate Architecture und der Integration von Marken und Produkten in die jeweilige Architektur. Gleichzeitig unterstützt das angesagte Studio seine Kunden bei der gemeinsamen Entwicklung von Serienprodukten im Möbelbereich.
www.destilat.at
Fotos: Monika Nguyen