Reise
Wie ein zugezogener Vorhang hat die Nacht den Tag abgelöst, und die Dunkelheit verschluckt den dichten Regenwald. Es ist still im Cuc-Phuong-Nationalpark im Osten Vietnams. Zu hören sind nur die einzelnen Tropfen, die von den Blättern abprallen und sich leise trommelnd einen Weg durch das dichte Grün zur Erde bahnen. Doch dann tritt ein anderes Geräusch in den Vordergrund – ein Schaben, ein Kratzen. Es kommt von Ruben Hoekstra. Im Lichtkegel seiner Stirnlampe schält der 23-Jährige mit einem Löffel kleine Portionen einer krümeligen Masse aus einem Eimer und verteilt sie in Schüsseln. „Das sind Ameiseneier – und das Abendbrot der Schuppentiere, die bei uns im Schutzzentrum sind“, erklärt er.
Stark gefährdete Säugetiere
Schuppentiere, auch als Tannenzapfentier oder Pangolin bekannt, sind mit geschätzt über einer Million gewilderter Tiere zwischen 2004 und 2014 die am meisten geschmuggelten ...