In neuen Folgen ihrer Krimireihe „Wolfsland“ geht YVONNE CATTERFELD wieder auf Mörderjagd
IM EINSATZ
Löst erneut zwei spannende Fälle: Yvonne Catterfeld als Ermittlerin Viola
HORZU TV-THEMA DER WOCHE
DIE ZWEI
Viola Delbrück (Yvonne Catterfeld) und „Butsch“ (Götz Schubert, M.)
Ermittlungen in Deutschlands östlichster Stadt. Mordfälle, die unter die Haut gehen. Eine Kommissarin, die ein Stalkingopfer ist: Vergangenes Jahr gab Yvonne Catterfeld mit zwei Folgen „Wolfsland“ ihren erfolgreichen Einstand als neue ARD-Kommissarin. Jetzt gibt es endlich zwei neue Folgen, und in denen bekommt es das Ermittlerduo Viola Delbrück (Yvonne Catterfeld) und Burkhard „Butsch“ Schulz (Götz Schubert) nicht nur mit einer Leiche im Fundament eines Altstadthauses zu tun. Zusätzlich müssen die ungleichen Kommissare auch noch ein flüchtiges Verbrechertrio jagen – und den Tod eines alten Patriarchen aufklären.
Im Interview mit HÖRZU verrät Catterfeld: „Ich mag keine Fälle, bei denen es nur um die Mördersuche und das Abfragen von Alibis geht. Unsere Krimis ‚Der steinerne Gast‘ und ‚Irrlichter‘ sind spannend, emotional, unvorhersehbar. Und die Abgründe und Geheimnisse der beiden Ermittler schimmern immer mehr durch!“ Catterfeld liebt ihre Rolle. Vor allem weil Viola „ganz anders tickt“ als sie selbst: „Ich bin offen, herzlich und sensibel, Viola ist sehr verschlossen. Sie lässt sich nicht helfen.“
Was unterscheidet „Wolfsland“ noch von herkömmlichen Krimireihen? Catterfeld sieht vier Unterschiede: „Unsere Fälle sind mystisch angehaucht. Und es gibt einen roten Faden, der sich locker durch alle Folgen zieht, denn Violas Exmann stalkt sie.“ Außerdem, so Catterfeld, seien die Ermittlerfiguren zwei einsame Wölfe, und der Handlungsort Görlitz zeige zwei verschiedene Facetten: „Einerseits gibt es dort kleine Gassen, Restaurants, süße Cafés. Andererseits hat Görlitz aber auch finstere, düstere, eigenartige Ecken, wo ich nachts niemals allein hingehen würde!“
Als gebürtige Erfurterin kann Catterfeld die Mentalität in den neuen Bundesländern sehr gut nachempfinden: „Ich fühle mich dort immer schnell zu Hause. Abgesehen von der rechtsextremistischen Einstellung einiger Menschen verstehe ich die Ostdeutschen insgesamt sehr gut. Zudem liebe ich den ostdeutschen Humor – und den lustigen Dialekt.“ Sollte sie einmal Enkelkinder haben, würde sie ihnen das Leben in der DDR so beschreiben: „Neben all den abscheulichen Dingen habe ich auch positive Aspekte vorgelebt bekommen, etwa starken Zusammenhalt. Andererseits hatte ich aber auch das Gefühl, dass man in der DDR ständig klein gehalten wurde, nicht aus der Reihe tanzen durfte, bodenständig bleiben musste. Wir waren quasi alle genormt. Individualität zu leben und zu zeigen musste ich erst lernen. Man musste sich wirklich erst mal selbst finden und das auch zulassen.“ Ab Mai steht Catterfeld erneut für „Wolfsland“ vor der Kamera. Dann wird der fünfte Fall gedreht.
Top-TV
„Deutscher Filmpreis“, Das Erste: Echter Entertainer
So unterhaltsam war er lang nicht mehr, der „Deutsche Filmpreis“: Dank Edin Hasanovic (r., mit Iris Berben) wurde die Show zur Verleihung der Lola-Statuen ein echter Hingucker. Mit Humor, Tanzeinlagen und klaren politischen Statements zeigte der Schauspieler erstklassige Entertainer-Qualitäten. Sensationell für einen 26-Jährigen!
„Wir lieben das Leben“, ZDF: Echtes Leben
Ein Familiendrama der Extraklasse zeigten Petra Schmidt-Schaller (l.) und Günther Maria Halmer (r.) als verkrachtes Tochter-Vater-Gespann. Modern, dialogstark und ohne Kitsch wurde für mehr Verständnis zwischen den Generationen geworben.
„Rabiat“, Das Erste: Echte Menschen
Das Reportageformat will jünger, intensiver, persönlicher sein. Zum Auftakt gab Anne Thiele (r.) spannende Einblicke in die „Drogenrepublik Deutschland“. Viele Seiten kamen dabei zu Wort, auch wenn leider einiges verharmlost wurde.
Flop-TV
„Hotel Herzklopfen“, Sat.1: Falsche Flirts
Da fehlen Schmetterlinge im Bauch: Die Seniorenkuppelshow mit Lutz van der Horst (ganz vorn, r.) ist wirklich nett – und damit zu nett. Beim Flirten springen die Funken nicht über, das TV-Publikum straft die Sendung mit mauen Quoten ab.
„Ringlstetter“, BR:Falsche Witze
Ein Late Night Talk aus Bayern? Schauspieler und Sänger Hannes Ringlstetter (Foto) gibt sich redlich Mühe, aber bei wenig schlagfertigen Gästen bleibt die Stimmung aus. Vor allem die Witze zünden nur selten. Da geht noch mehr!
„Die Bill Cosby Show“, NBC, ZDF, ProSieben: Falsches Vorbild
Jahrzehntelang lachten wir über die Situationskomik in Bill Cosbys Familienshow. Nun wurde er von einem US-Geschworenengericht wegen sexueller Nötigung schuldig gesprochen. Den einstigen Fans bleibt nur ein Gefühl von Bitterkeit und Ekel. Der 80-Jährige (Foto) sieht sich zwar weiterhin als Opfer, wird aber um eine Gefängnisstrafe nicht herumkommen. Ein Idol im Abseits.
FOTOS: STEFFEN JUNGHANS/MOLINA FILM/MDR (2), RENTZ/GETTY IMAGES, VON VIETINGHOFF/ZDF, LEHMANN/RADIO BREMEN, WEHNER/SAT.1, KONVALIN/BR, MAKELA/DPA PICTURE-ALLIANCE