... reine Kopfsache
„Im Leben bremsen wir uns leider viel zu oft selbst durch unser Verhalten aus“, bringt es der Psychologe Sacha Bachim auf den Punkt. Durch seinen Praxisalltag weiß er, dass sich gerade in der heutigen Zeit „immer mehr Menschen überfordert fühlen und/oder durch unangenehme Gefühle belastet sind“. Eine Studie des SINUS-Instituts für Markt-und Sozialforschung gibt ihm Recht. So bezeichnet sich mehr als jeder vierte Deutsche derzeit als „unglücklich“. Aber – und das macht Mut – stimmen 67 Prozent zu, dass jeder für sein persönliches Glück mitverantwortlich ist. Wie das gehen soll? Experte Sacha Bachim gibt in seinem neuen Buch „Therapie to go“ (siehe unten) Tipps, wie wir lernen, gelassener mit Ängsten und Unsicherheiten umzugehen. Und wie wir selbstbewusster und zielgerichteter im Alltag bestehen. Seine besten Empfehlungen finden Sie hier. Also Schluss mit Stress und trüben Gedanken – und mit viel mehr Lebensqualität und Leichtigkeit hinein ins neue Jahr. Probieren Sie es aus!
Sacha Bachim, Dipl. Psychologe und Psychotherapeut aus Luxemburg mit eigener Praxis
Endloses Grübeln stoppen
? Ein kleines Experiment: In den nächsten 10 Sekunden dürfen Sie an alles denken, außer an rosa Pferde. Ist bei Ihnen auch sofort das Bild eines farbigen Ponys aufgeploppt? Das Problem am Grübeln ist, dass es unstrukturiert und nicht lösungsorientiert passiert. Die Gedanken drehen sich wie auf einem Karussell. Trick: Beenden Sie das Kreiseln mit einem lauten „Stopp“.
Entscheidung jetzt treffen
? Links die Argumente dafür, rechts die dagegen: Es gibt keine einfachere Methode zur Entscheidungshilfe als die Pro-Contra-Liste. Da nicht jedes Argument gleich schwer wiegt, einzelne Punkte auf einer Skala (-10-10) gewichten. Hilfreiche Fragen zur Bewertung sind: Was gebe ich auf? Worauf freue ich mich?
Konstruktives Denken
? In der Psychologie wird unterschieden zwischen der „Problemdusche“ und der „Lösungsdusche“. Statt also den „Problemhahn“ („Das pack’ ich nie“) anzuschalten, sollte man sich dann gedanklich unter die „Lösungsdusche“ („Ich schaffe das!“) stellen. Diese Übung fördert konstruktives Denken.
Seelenfutter essen
? Neben Ingwer (Gingerol fördert gute Laune) und Haferflocken (Nerven stärkendes B1-Vitamin) sind Vollkorn und Bananen das beste Seelenfutter: Ihr Plus an Tryptophan ist die Basis für die Bildung des Glückshormons Serotonin.
Sich eigenen Ängsten stellen
? Gibt es Dinge, vor denen Sie sich fürchten, obwohl Sie wissen, dass sie nicht gefährlich sind? Wenn die Furcht die Lebensqualität einschränkt, sollten wir uns dem stellen. Übung: Konfrontationstherapie statt Vermeidungsstrategie. Also sich ganz bewusst einer unangenehmen Situation stellen. Das baut Ängste ab.
Neues probieren
? Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wer etwas Neues probieren will, muss raus aus der Komfortzone. Da entsteht ein Gefühl der Anspannung, doch es lässt sich positiv nutzen: Wir sind hochkonzentriert. Neues zu wagen, kann einen Dominoeffekt auslösen und uns super für neue Ziele motivieren. Werfen Sie eine Münze: Bei Zahl legen Sie los!
Perspektive wechseln
? Dinge aus einem neuen Blickwinkel betrachten – „Reframing“ nennt sich diese Methode. Sie haben den Job nicht bekommen? Fragen Sie sich, wofür die Absage gut war. Sie wurden von Ihrem Partner verlassen? Freuen Sie sich, keine Kompromisse mehr eingehen zu müssen. Ob das Glas halb voll oder halb leer ist, entscheiden Sie! Optimisten leben länger und gesünder.