Opel Astra
Der Name steht jetzt in fetten Lettern auf der Heckklappe. Zeugt von Selbstvertrauen ? seit dem neuen Mokka zu Recht
Ein Cockpit wie eine digitale Kommandozentrale. Digi- Tacho und Touchscreen im Sichtfeld. Und mit Drehregler!
LIEGT’S AM EBBELWOI mit all seinen Vitaminen oder am vielen Handkäs mit Musik? Fest steht: Die von Opel sind so gut in Form wie lange nicht …
Schauen Sie doch mal dieses gelbe Auto hier an. Es ist der neue Opel Astra, bestellbar im Herbst, Marktstart Anfang 2022. Der Kerl macht mit seinen scharf gezeichneten LED-Lichtern vorn und hinten und dem coolen Cockpit mit der Bildschirm-Landschaft („Pure Panel“) da weiter, wo der kleine SUV namens Mokka angefangen hat: Er verzaubert uns! Schon wieder ein Designer- Teilchen von Opel, oder sollten wir besser sagen: Teil?
Denn der neue Astra wird mit 4,37 Metern genauso lang wie sein Vorgänger, ist aber breiter und flacher, hat kürzere Überhänge vorn und mit 2,68 Metern einen um 1,3 Zentimeter längeren Radstand. Kurzum: Die Proportionen stimmen, Opel hat einen eigenständigen Kompakten mit Zutaten der Konzern-Geschwister Peugeot (308), Citroën (C4) und DS (DS 4) auf die Räder gestellt.
Kaufgrund: Optik! Neuer Opel Astra mit der Vizor-Front, also LED und Grill hinter Glas, so wie beim Mokka
Den ersten Kadett gab es schon 1936. Aber erst 1962 hat Opel angefangen zu zählen. 1991 wurde aus dem Kadett der Astra, der neue wird Nummer 11
Apropos Ebbelwoi und Handkäs: Der neue Astra ist endlich wieder ein echter Hesse. Entwickelt und designt in Rüsselsheim, und da wird er auch gebaut, nix England oder Polen, in Hessen schlägt der Blitz ein. Und wir erleben die Lichtfestspiele aus dem Insignia jetzt auch im Astra: 168 LED-Elemente des Intellilux-Lichts weisen den Weg, alles schön hinter Glas des Opel-Vizors, also eine Art Sturzhelm-Visier in der Fahrzeugfront. Opel sagt: Wir bringen Innovationen in die Kompaktklasse, die wir aus viel teureren Autos kennen. Wir übersetzen: Das alles wird nicht die Welt kosten, bezahlbarer Luxus ist auch so ein Opel-Thema.
Im Interieur setzt sich die moderne Zeit fort, das volldigitale Cockpit „Pure Panel“ besteht aus einer Monitor-Landschaft, wobei der Bildschirm in der Mittelkonsole so stark zum Fahrer geneigt ist, dass wir spontan an den legendären BMW 3er vom Typ E21 aus den 1970ern denken mussten. Digitale Anzeigen hinterm Lenkrad sind stets Serie, den Bildschirm für Navi und Co gibt es in zwei Ausführungen, aber der Drehregler für laut und leise ist immer Serie, nix Schieber oder Tasten, was nur unnötig ablenken würde. Die von Opel lesen halt AUTO TEST …
Auch wichtige Funktionen wie Klima lassen sich per Knöpfchen direkt anwählen, alles intuitiv und auch mit Volksschule Hessen sofort zu kapieren.
10-MAL KADETT UND ASTRA
KADETT A (62-65) 3,92 m kurz, 40 PS, produziert in Bochum
KADETT B (65-73) Auf 4,10 m gewachsen, 45 bis 90 PS, Limo, Coupé und Caravan
KADETT C (73-79) C-Coupé als GT/E mit 115 PS ist legendär, 3,92-m-„City“ eher selten
KADETT D (79-84) Erstmals Frontantrieb, große oder kleine Heckklappe, wieder Caravan
KADETT E (84-91) Dreiund Fünftürer, Caravan, Stufe und bis 93 Cabrio
ASTRA F (91-98) Nach Kadett kommt Astra, 4,05 m Lang
ASTRA G (98-05) 4,11 Meter langes Schrägheck. Stufe und Caravan, Coupé, Cabrio, OPC
ASTRA H (04-10) Auf 4,25 m gewachsen, Schrägheck, Stufe, Kombi, Klappdach-Cabrio
ASTRA J (09-15) „I“ einfach übersprungen und mit 4,42 Metern der längste Astra
ASTRA K (15-21) Das Schrägheck misst 4,37 m, als Caravan 4,70 m
Auf Wunsch zweifarbig ? und immer mit den schärfsten Rückleuchten der Kompaktliga: Astra mit LED rundum
Erste Testrunde im Prototyp: Redakteur Andreas May durfte als einer der Ersten den neuen Astra fahren
AUTO TEST hat das alles schon getestet, wir waren mit zwei Prototypen unterwegs. Einer davon war ein Plug-in-Hybrid mit 180 PS Systemleistung, ging gut nach vorn – und wird doch nicht der stärkste Stecker-Benziner sein. Der soll 225 PS leisten und ebenfalls einen 1.6er-Vierzylinder sowie Achtstufenautomatik haben.
Ansonsten nichts Neues bei den Verbrennern: Die beiden Dreizylinder-Benziner leisten 110 und 130 PS, der 1.5er-Vierzylinder-Diesel hat 130 PS, alles kombinierbar mit Sechsgang-Handschaltung oder Achtstufenautomatik.
Dass die Opels schon immer Fahrwerk und Lenkung gut abstimmen konnten, ist bekannt, beim neuen Astra wollen sie aus dem vorhandenen Material das Maximum rausholen. Bis in die letzte Schraube „autobahngeprüft“ sagen sie, oder anders: Stabilität bei hoher Geschwindigkeit und Fahrspaß stehen ganz oben im Lastenheft.
Da kommen natürlich auch moderne Assistenten vor, der Astra kann Spur halten, Vordermann folgen (Geschwindigkeits-Assi), bekommt auf Wunsch ein Head-up- Display und projiziert Infos in die Frontscheibe.
Der Preis? Opel schweigt, wir mutmaßen: Der aktuelle 110-PS- Astra kostet 20 800 Euro, viel teurer wird der neue nicht.
FAZIT
ANDREAS MAY
Opel hat einen Lauf! Erst der coole Mini- SUV Mokka, jetzt der neue Astra nach der gleichen Designphilosophie. Dieser Blitz macht die Straßen schöner. Dass er fährt, wie er aussieht, durften wir testen. Dass er bezahlbar sein wird, ist Opel-Stil.
So aufgeräumt war der Astra noch nie! Mittelkonsole mit kleinem Automatik-Wählhebel, oben die Digital-Landschaft
Gönn dir! Räder im Format 225/40 R 18 sind nicht Serie ? aber echt schön